ich lese gerade zum ersten mal die tagebucheinträge von jazz
und es ist so als würde ich meine eigenen lesen...
einerseits stimmt mich das froh, da ich nun weiss nicht vollkommen alleine zu sein,
aber andererseits will ich nicht, dass es jemandem so geht wie mir, es schmerzt...
der einzige unterschied ist, ich bin einsam und mache gerademal mein abitur...
aber um vielleicht trotzdem ein wenig verständnis zu erhaschen (insbesondere von jazz)
schreibe ich ein paar zeilen aus meinem tagebuch vom gestrigen tag auf:
tschuldige, heute mal keine überschrift für dich, das war der tag einfach nicht wert
hab heute mal meine blicke aufs leblose handy gezählt, hab bei 24 aufgehört.
dieses kleine scheiss gerät soll meine verbindung zur aussenwelt sein?
soll mich mit leuten verbinden, doch meldet sich kein schwein, jah "freunde" ist auch nur noch so ein wort
was man zwischen schule und familie quetscht. klasse... einfach nicht drauf achten, nur weil dir keiner schreibt, heisst das nicht gleich
das keiner an dich denkt...
nur was nützen die gedanken der anderen, wenn sie mich nicht erreichen?
wenn meine sie nicht erreichen?
bin aufgewacht mit dem gedanken "heute solltest du mal was machen", genau,
so wie die letzten tage, die du mit schreiben, malen und allem nur nicht mit dem
was du eigentlich machen solltest verbracht hast, genau so machst du das!
meine lehrerin aus realschulzeit meinte mal
"menschen die tagebuch schreiben sind krank oder werden es irgendwann mal!"
damals war ich 15 und schrieb schon ungefähr 2 jahre lang tagebuch.
doch gab ich ihr recht, wer gibt schon zu krank zu sein?
faul, jah
phlegmatisch, ja
egoistisch vielleicht noch, ja
missverstanden sowieso
aber krank, geistig gestört...?
ich wusste damals jah noch nicht wie recht ich ihr heute geben würde.
ich gehe zum kühlschrank, aufgrund magenknurren, öffne ihn, schliesse ihn wieder,
gehe zurück in mein bett, leg mich hin, starre an die wand
der uhrzeiger kurbelt nur so vor sich hin und mir nichts dir nichts ist es auch schon dunkel
du weisst es ist sinnlos, aber du riskierst trotzdem einen blick aufs handy,
bist auch schon gar nicht mehr enttäuscht,
wenn der leere display dich hämisch angrinst "jah, du bist unwichtig", danke auch, ich weiss.
"heute schon dran gedacht?" durchschiesst es mich plötzlich.
nein geh weg, nicht heute, bitte, geh einfach weg.
"dachtest du, du kommst heute drum herum?" schallendes gelächter.
ich fass mir an die stirn, nicht weinen, nicht weinen
gang zur küche, schritte zur schublade, verdammt, nein.
wie es blitzt
"das reicht nicht" ich schleife es also, scheisse...
gang zurück ins zimmer, schließen der tür.
ich zünd mir ne kippe an, starr den spitzen gegenstand an,
erst verachtungsvoll, doch dann sehnsüchtig
ansetzen, zögern
"als wäre es das erste mal"
1. schnitt- "wo ist da ein schnitt bitte??"
2. schnitt- "schließ die augen"
3. schnitt- "genieß es"
"du gönnst dir doch sonst nichts"