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Autor Thema: Streitkultur  (Gelesen 8343 mal)

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Sintram

  • Gast
Streitkultur
« am: 20 September 2010, 12:28:29 »

Meine Frau attestiert mir mitunter eine gewisse "Rauflustigkeit", und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass sie damit nicht ganz unrecht hat.

Als Kind verging so gut wie kein Tag, an dem ich nicht in eine Rauferei verwickelt war, und obwohl es mir als Jugendlichem gelang, diese Wesensunart -allein aus gesundheitlichen und juristischen Gründen- zumindest in ihrer körperlichen Ausprägung abzustellen, hinderte es diese andrerseits nicht daran, sich auf dem verbalen Sektor umso genüßlicher und gründlicher breitzumachen.

Noch vor nicht einmal zehn Jahren kostete es mich keine Mühe, mit den empörten Reaktionen auf einen kleinen Leserbrief meinerseits eine ganze Seite der Lokalzeitung zu füllen, während ich mich im stillen Kämmerlein grinsend und händereibend freute wie ein Schachtelteufelchen, das bei einem Preisausschreiben gewonnen hat.
Ich machte eine Art Hobby daraus- und hätte eigentlich Honorar verlangen sollen.

Warum ich den ganzen Unsinn erzähle?

Nun, inzwischen bin ich aus drei Foren geflogen. Einmal weil ich trotz Abmahnung nicht aufhörte, das Tabuthema Suizid zu bearbeiten, ein andermal weil ich mich durch meinen Sarkasmus und meine Offenheit unbeliebt machte und ständig in "Gefechte" verwickelt wurde und ein drittes Mal weil... keine blasse Ahnung, allen Ernstes.

Was mir aber jedesmal auffiel, war der Kontrollverlust im Laufe hitziger Diskussionen -und zwar nicht nur von meiner Seite- der eine Meinungsverschiedenheit in furchterregnder Geschwindigkeit in einen offenen Schlagabtausch und diesen ebenso rasch zur Keilerei eskalieren ließ.
Immer und immer wieder (was ich hier dabei mal außer Acht lasse, sind die zusätzlichen scheinheiligen und hinterhältigen Sticheleien, die als Schlichtungsversuch getarnt das Fass zum Überlaufen brachten), und hinterher ging es allen Beteiligten einfach nur mies.
Die Moderatoren indes können nicht immer und überall sein, auch nicht immer unbefangen oder unparteiisch, weil sie Menschen sind wie die anderen auch. Also wäre eine gehörige Portion an Eigenverantwortung und Selbstbeherrschung vonnöten, nur glänzen die in den entscheidenden Momenten durch Abwesenheit.

Und eines Morgens -älter, einsichtiger und auch müder und fauler geworden-, fragte ich mich, ob das denn obligat sein müsse oder ob es auch andere Möglichkeiten des gegensätzlichen Meinungsaustausches geben könne.
Produktivere und fruchtbare, von denen die Teilnehmer profitieren und aus denen sie etwas Brauchbares mitnehmen können.

Meinerseits ist das Notwendige schnell diagnostiziert.
Im Grunde bin ich ein friedfertiger und gutmütiger Geselle- so lange man mich denn in Ruhe lässt.
Doch wehe wenn ich mich zu Unrecht angegriffen fühle. In Sekundenbruchteilen mutiere ich zum potentiellen Killer.
Also gibt es nur eine Lösung: Vorerst mal Rückzug. Besinnung und Abkühlung. Entspannung.
Denn ist erst mal die Polemik in die Runde eingeschleust, die da wispert: "Unvereinbarkeit, böse Absicht, Feind und berechtigte Notwehr", ist größere Schadensvermeidung alles was einem noch übrigbleibt- und das meistens leider erst hinterher.

Es muss doch möglich sein, verschiedene Meinungen und Standpunkte nebeneinander stehen und gelten lassen zu können, ohne sich gleich persönlich angegriffen zu fühlen und entsprechend "heraus" zu geben.
Ich möchte jetzt gar nicht wissen, wie viele sensible und ängstliche Gemüter bei derlei Entgleisungen schon aus Foren geflohen sind oder sich wenigstens zum schweigenden Leser zurückgezogen haben.

Welche Erfahrungen habt Ihr damit? Geht es Euch ähnlich?
Habt Ihr Ideen dazu oder Lösungsmodelle?

Es drängt mich, diesen Thread zu eröffnen. Auch wenn keine Reaktion erfolgt, will ich ihn einfach als Gedankenanstoß verstanden wissen.

Sintram




 


« Letzte Änderung: 20 September 2010, 16:17:11 von Sintram »
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Sintram

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #1 am: 20 September 2010, 17:07:49 »

Tja Wohlstandspudel,

das Nervenkostüm wird dünner und die schlechten Erfahrungen nicht weniger.
Ich könnte nicht einmal sagen, dass ich mich anderswo daneben benommen hätte sprich jemanden beleidigt oder beschimpft. Aber die sogenannte sachliche Argumentation kann oft viel vernichtender sein.

Mich beschäftigt nur, dass in Foren eigentlich Menschen aufeinandertreffen, die ähnliche Probleme haben und vergleichbare Geschichten und Schicksale, also jede Menge Berührungspunkte.
Und dennoch kommt es immer wieder zu erbitterten Kämpfen.

Manchmal glaube ich, dass die Kontrahenten aus purer Verzweiflung aufeinander losgehen. Weil sie derer, die maßgeblich für ihre Misere verantwortlich sind, nicht habhaft werden können und mehr oder weniger wehrlos in einer ignoranten Umwelt bestehen müssen.
Und da staut sich einiges auf an verdrängter Aggression und Wut, das bei Gelegenheit zu Dammbrüchen führt.
Denn wenn ich ehrlich bin: Einen wirklich triftigen Grund für eine derartige Auseinandersetzung finde ich selten, es kommt mir eher wie eine willkürliche Entladung vor.
Eine Form von Kompensation für all die erlittenen Demütigungen.

Für mich selbst bin ich grade dabei eine Lösung zu finden.
Ich bin es schlicht leid und müde mich rechtfertigen oder verteidigen zu müssen für was auch immer, vor allem wenn ich merke, dass es dem Gegenüber nur darum geht, Recht zu behalten.
Dann geb ich ihm einfach recht und kümmere mich nicht mehr weiter drum. Gelingt mir immer öfter und erspart einem jede Menge Stress und Ärger.

Es wird mir immer gleichgültiger was Leute von mir denken die mich ohnehin nie verstehen werden.
Sollen sie doch von mir halten was immer sie wollen, ist ja nicht mein Problem.

Bloß gut dass sie nicht wissen wie wenig Gedanken ich mir mittlerweile über sie mache. :-)
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dejavu

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #2 am: 20 September 2010, 17:12:18 »

hm.....

eine gute gute Frage.....am besten war der Satz..."dann mutiere ich zum potentiellen Killer"....ich mußte lachen und warum? weil ich mich selbst erkannt habe, denn ansonsten bin ich- auch wenn mir das hier fast niemand glauben mag, die Gutmütigkeit in Person

das Problem ist bei mir nun noch so gehalten, nicht nur, wenn ich mich persönlich angegriffen fühle sondern mich durch Aussagen, die gar nichtmal an mich gerichtet sind, getriggert fühle, wie unschwer in neuester Zeit erkennbar war :-)

Genau, hinterher geht es allen mies und egal, was jeder sagt, es sitzt tief, auch wenn wir uns "nur" virtuell begegnen.

Was auch immer es ist, was bei jedem individuell etwas auslöst, es ist wahrscheinlich eine Situation, die wir kennen. Und in der wir entweder genauso reagiert haben oder gegensätzlich. Hier spielen unzweifelhaft äußere diffizielle Umstände eine große Rolle, denn diese Umstände bedingen unsere Reaktion.

Es ist nicht "nur" unsere Depression sondern alles, was drumherum geschieht und ich immer wieder bitte, zu bedenken.
Und das Allerwichtigste daran, das Nonplusultra ist meiner Meinung nach der Umstand, ob man allein ist und damit meine ich, komplett allein. Ohne familiäre Unterstützung, ohne finanzielle Unterstützung, ohne Freunde oder wenigstens Bekannte, die man in schlimmsten Zeiten dann doch mal kontaktiert.
Ja, es gibt viele Sozialdienste, Diakonie etc.....aber wer von den Betroffenen geht dorthin? Ist doch die Depression nicht genau darum dieser erbarmungswürdige Zustand, weil er einen komplett lähmt! Für sich allein nimmt niemand diese Strapazen auf sich, der sowieso der Überzeugung ist, er sei des Lebens nicht wert.
Damit möchte ich nur einmal verdeutlichen, daß es die Umstände sind, die uns Kräfte und Energien geben, uns zu wehren, finanziell, virtuell, verbal oder emotional.

Zurück zum Thema
Ich weiß noch nicht sehr gut, wie man Konfliktpunkte entschärfen kann. Bei meinem Sohn funktioniert es am besten durch Ignorieren. Und ich beobachte, daß es im realen Leben nicht viel anders ist. Situationen eskalieren meistens nur nicht, wenn einer das ignoriert oder völlig zustimmt, im wirklichen Leben auch A****kriecher genannt.

Zweitens muß man wohl oder übel bedenken, daß wir uns hier dabei nie in die Augen schauen dabei. Wir sind sogar noch anonym. Heißt, wir können verbal drauflos gehen, ohne den Menschen dabei zu sehen und seine Anwesenheit zu fühlen. Das bekommt in besonders schweren Fällen einen erheblichen Spaßfaktor für die, die realen Leben wahrscheinlich so gut wie nix zu sagen oder so gut wie nix schreckliches erlebt haben. Gewürzt mit einer Prise Arroganz, Aggression, Frust, Einsamkeit und Intoleranz ergibt es eine hochexplosive Mischung.
Drittens kommen noch die hinzu, die vermitteln, sie seien Vertraute und im entscheidenden Moment noch drauftreten.

Ich für meinen Teil bin jetzt soweit, daß ich mich für niemanden mehr einsetzen werde. Egal, ob ich ihn näher kenne oder nicht. Ich werde zukünftig für niemanden mehr in die Bresche springen und kämpfen, denn ich frage mich bedenklicherweise, wer macht das für mich? Nichtmal die, von denen ich wenigstens einen Hauch von Zuspruch erwartet hätte. D.h. Streit an sich ist doch gar nix schlimmes, er fördert Entwicklung neuer Gedanken aber dann allein dazu stehen ist schlimmer als der Streit an sich.

Also gebe ich auf. Nicht, weil ich möchte sondern mich die Umstände dazu bewegen.

lg deja







« Letzte Änderung: 20 September 2010, 17:38:39 von dejavu »
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Sintram

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #3 am: 20 September 2010, 19:03:14 »

Hobo, Deja,

danke für Eure tollen Erfahrungsberichte und Ursachenforschungen. Sie decken sich im Grunde mit den meinen, und genau deshalb stehe ich nach wie vor und mehr denn je vor einem Rätsel.

Wir sind gebeugte, gezeichnete und "beeinträchtigte" Menschen. Und wir wissen das, von uns und auch vom Gegenüber. Und trotzdem berücksichtigen wir das im Streit nicht. Wir teilen aus als wären wir alle putzmunter, unverletzlich und knallhart im Nehmen.

Wir sind verletzlich, empfindsam, plagen uns mit Prägungen herum und reagieren überempfindlich auf Reizwörter. Wir wissen das und kümmern uns nicht darum, wenn wir streiten. Das Reizwort ist schuld und nicht unsere unverhältnismäßige Reaktion.

Wir sehen, hören und riechen einander nicht, das geschriebene Wort ist toter Buchstabe, das Missverständnis vorprogrammiert. Wir wissen das, aber wenn gestritten wird, machen wir uns nicht einmal die Mühe nachzufragen.
Wir verstehen es so wie wir wollen. Denn wenn wir ganz ehrlich sind: Wir müssen nicht.

Kurzum: Wir greifen an in der festen unerschütterlichen Überzeugung uns zu verteidigen. Und Verteidigung heiligt jedes Mittel und ist schließlich Menschenrecht.
Und das obwohl wir genau wissen, dass wir womöglich gar nicht angegriffen werden und nicht gemeint sind. Aus Erfahrung wissen, aber in der emotionalen Raserei des Streits vergessen wir das kurzerhand.

Wenn ich jetzt gemein wäre könnte ich von Vorsetzlichkeit sprechen. Nur ist es das nicht.
Was aber dann? Unsicherheit? Angst? Manische Defensivhaltung? Mangelnder Selbstwert? Fehlendes Selbstbewusstsein?
Sicher von allem etwas. Nur- das wissen wir eigentlich auch.
Also: Why are we fighting?

Sicher gibt es immer wieder Leute, die vorsetzlich böswillig sind. Und ich habe mir längst abgewöhnt zu fragen weshalb sie so sind. Aber das ist trotz allem die Ausnahme.
In der Regel wollen wir ernst genommen werden, respektiert oder zumindest toleriert. Und bemühen uns im Grunde darum mit Andersmeinenden ebenso zu verfahren. Theoretisch jedenfalls.

Wenn etwa ein Workoholic zu mir sagt ich sei ein fauler Sack, könnte ich doch antworten: Mag sein, aber ich bin mit meinem Phlegma genau so hier drin gelandet wie Du mit Deiner Sucht, also warum treffen wir uns nicht in der Mitte?
Warum also tu ich es nicht? Falle stattdessen wie ein Möchtegern Rudi Dutschke über die Leistungsgesellschaft und den Kapitalismus her? Nur um nicht zugeben zu müssen, dass ich leidenschaftlicher Faulenzer bin? Ein passionierter Nichtsnutz?
Nur mal als Beispiel.

Ich glaube, je mehr es uns gelingt, zu unserem "Anderssein" zu stehen, desto weniger anfällig werden wir gegen das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Desto weniger sind wir gezwungen um uns zu schlagen.

Unsicherheit, Hilflosigkeit, Ratlosigkeit, Ohnmacht und Verzweiflung. Marternde Schuldgefühle und Selbstbezichtigungen, das stete Gefühl des Versagens, die Angst vor dem Untergang, tiefsitzender Selbsthass und Misstrauen gegen sich selbst. Das sind nach meinem Dafürhalten einige der Hauptgründe unserer Streitigkeiten.
Wir versuchen uns vor uns zu schützen. Und wenn wir im Andern das verkörpert sehen, was uns unterschwellig bedroht, rasten wir aus.

Bei genauer Betrachtung streiten wir immer mit uns selbst. Und kämpfen gegen uns selbst.

Das sind so meine ungefähren Theorien.

LG
Sintram



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Fee

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #4 am: 20 September 2010, 19:27:46 »


Streitkultur interessantes Thema.

Aber Lösungsvorschläge habe ich nicht.Denn wir sind schon ... sagen wir mal ... hm,etwas speziell  ;)

Eines fällt mir hier aber immer wieder auf.

MISSVERSTÄNDNISSE !

Also was manche hier so fehlinterpretieren (ich/mich auch natürlich),ist schon verquer.

Aber das liegt echt daran,daß uns zur Interpretation ja nur das Geschriebene zur Verfügung steht.

Eine liebevolle "Seuselstimme",würde uns hier sicher Nettgemeintes auch so auffassen lassen.

Und ein netter Kuhaugenaufschlag könnte letzte Zweifel ausräumen.Hobo`s aufgeführte Punkte entsprechen da auch ganz meinem Empfinden.

Eines ist doch aber ganz logisch:

"Viele Meinungen = viele Meinungsverschiedenheiten"

... wobei das noch lange nicht Streit bedeuten muß.

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Sintram

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #5 am: 21 September 2010, 07:37:17 »

Auf alle Fälle kann man gut erkennen, dass uns das Thema alle beschäftigt.
Dass wir mal "Opfer" sind, ein andermal "Täter". Und weil wir alle schon in Hauereien verwickelt waren und nichts schuldig geblieben sind, ist es nicht allzu schwer, wieder Frieden zu schließen und nicht nachtragend zu sein.

Denn es ist völlig richtig, die Aura, die Ausstrahlung unserer Persönlichkeit bleibt zum großen Teil im Verborgenen. Wir kommunizieren miteinander ohne uns in der Gesamtheit erfassen zu können, und die wesentlichen Nuancen des Gesprächs, etwa der ironische Unterton, das ganze Maß an Galgenhumor das wir alle in uns tragen, wird allzu oft missverstanden und fehlgedeutet.

Besänftigende Worte können als Angriff gelesen werden. Freundschaftliches Necken als Beleidigung. Händeringende Fragen als Beschimpfung. Es ist ein Kreuz, in der Tat.

Und dann kommt noch unsere jeweilige Verfassung erschwerend hinzu.
Wenn ich zum Beispiel in einem tiefen Loch sitze, wie reagiere ich dann auf Eure letzten Postings? Paranoid.

Ich nehm jetzt mich selbst mal als klassisches Fallbeispiel:

Da hab ich was gelesen vom Querdenker, der zu den andern gehören muss. Ich bin ein Querdenker, er mag mich nicht! Was fällt dem ein, was passt ihm nicht an mir?
(Die Süffisanz entgeht mir völlig. Bin ich so weit gut drauf, verstehe ich den leisen Spott darin und die verschlüsselte Botschaft selbst erfahrener Ablehnung. Bin ich mies drauf, fühle ich mich angegriffen und in Frage gestellt. Weil ich selbst an mir zweifle.)

Dann hab ich was geschrieben vom Nach- und Rechtgeben im Laufe eines müsigen Streitgesprächs als Stressvermeidungstaktik. Bin ich jetzt deshalb ein A....kriecher? Na prima!
Darf man hier drin keine Erfahrung los werden, ohne gleich zum Opportunisten gestempelt zu werden?
(Dass wer auch immer damit gemeint ist nur nicht ich, kann ich nicht mehr realisieren.)

Und dann wird mir auch noch unterstellt, dass ich offenbar nicht fähig bin eine Meinungsverschiedenheit auszutragen ohne gleich Streit anzufangen. Das war doch mein eigenes Argument schon vor Wochen!
Dass Meinungsverschiedenheit nicht gleichbedeutend ist mit Streit.
Hier wird der Spieß umgedreht. Die können mich alle nicht leiden, na super! Was hab ich nur schon wieder angestellt?
(Ein objektiver und interessierter Beitrag mit guten Vergleichen wird von mir als Ohrfeige wahrgenommen.)

Und dann sitz ich da mit pochenden Schläfen und ringe um Selbstbeherrschung.
Die ersten Zeilen sprechen noch von "Verunsicherung und offenbarem Missverstehen". Aber Wort für Wort verselbstständigen sich die Emotionen.
Bis ich es schließlich leid bin, "wieder mal" wegen meiner Meinung in die Pfanne gehauen zu werden, weil ich offenbar unerwünscht bin, unangenehm und ärgerlich, weil ich den Mut habe und die Courage die Dinge beim Namen zu nennen was offensichtlich überall wo ich hinkomme eine Frechheit darstellt, lieber einen auf Harmonie und Kopf in den Sand und schade und bedauerlich und galopp galopp galopp...

Ihr lest das völlig konsterniert und denkt Euch völlig zu Recht: Der spinnt doch komplett.
Da mach ich mir die Mühe, auf seinen Thread zu reagieren und schreib hier wirklich was Durchdachtes und Persönliches rein, noch dazu freundlich, und dann kommt mir der so. Der hat sie wohl nicht alle! Für wen hält der sich eigentlich?!

Und wie sich das Ganze dann weiterentwickelt, brauch ich nicht extra auszubreiten.

Weil es eben eine unbestreitbare Tatsache ist, dass ich sie immer wieder mal tatsächlich nicht alle habe.
Und dass es mich grade dann an den PC zerrt. Weil ich schreiben muss, um nicht irre zu werden.
Bilde ich mir jedenfalls ein, denn in Wahrheit bin ich längst und grade in diesem Moment irre.

Irgendwann fällt Euch dann ein, dass ich -so wie die Dinge liegen- ganz offensichtlich nicht ganz bei Sinnen bin, sonst schreib ich ja eigentlich halbwegs vernünftig, nun, ihr kennt das ja irgendwie von Euch...
und ich komm wieder runter, lese Eure Postings nochmal in Ruhe durch und stelle fest, dass sie doch im Grunde "ganz brauchbar" sind...

Nur bluten bis dahin unsere Lippen und Knöchel und wir kühlen unsere Veilchen.

So -oder so ähnlich- spielt sich eine Hauerei in der Regel ab. Scheint wir müssen damit leben. :-)







« Letzte Änderung: 21 September 2010, 08:34:57 von Sintram »
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nubis

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Re: Streitkultur
« Antwort #6 am: 21 September 2010, 08:37:15 »


Ich finde @hobos Ansatz auch sehr passend und stimme den Punkten weitestgehend zu.

Die simpelste Lösung - Nachfragen und Missverständnisse ausräumen - scheitert an der emotionalen Beteiligung: oft wird schlicht der Punkt verpasst, wo man noch hätte ansetzen können.
Und selbst wenn man das schafft: ist ja nicht gesagt, dass man hinterher dann tatsächlich einer Meinung ist - was hier oftmals als einziges Ziel angenommen wird.
Es geht dann dabei nicht um Austausch und Informationen: es geht ums Überzeugen - ums 'Recht haben'.

Warum das grade hier so extrem ist - wo jeder für sich selbst Toleranz und Verständnis erwartet - kann ich nicht nachvollziehen.

Ich denke nicht, dass es am 'geschriebenen Wort' liegt.
Wenn sich User persönlich angegriffen fühlen nur weil man eine Meinung nicht teilt - als würde man dadurch seine Berechtigung in Zweifel ziehen, eine andere zu haben - hätte man das aber ja auch beim direkten Austausch.

Ändern wird man das indes nicht können, da hier zwangsläufig nahezu jedes Thema einen emotionalen Aspekt birgt.

Ich halte mich selbst für jemanden, der sachlich diskutieren kann ...hier wird mir das als 'Arroganz' und 'Kälte' ausgelegt...

Schätze - so oder so - wie @Fee schrieb: "Viele Meinungen = viele Meinungsverschiedenheiten"  ...was hier leider wohl (häufig) Streit bedeutet...


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Fee

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Re: Streitkultur
« Antwort #7 am: 21 September 2010, 12:03:01 »


... und sogar darüber was nun schon Streit ist oder vllt. noch eine etwas hitzige Diskussion ,gibt es natürlich verschiedene Ansichten.

Da disskutiert man gerade "so schön vor sich hin" und plötzlich während man noch mit rauchenden Gehirnzellen die nächste Antwort verfaßt ... Thread geschlossen ... wieder Mund verboten ...

Aber wer oder was war denn nun eigentlich wieder mal "der/das Böse" ?

Die sachlich Arogante ( Achtung Ironie )

Der wutschnaubende Verletzte

Die traurige Missverstandene

Der verwundete Kraftlose

oder ...

... manchmal mir nicht verständlich.


Warum ?  (*grins* mein "Lieblingswort)
Weil wir je nach Prägung,Erfahrung,usw. unterschiedlich funktionien,Dinge auffassen,verstehen,fühlen .

Da meint man sich freundlich und verständlich ausgedrückt zu haben und plötzlich Sodom und Gomorrha ...

MISSVERSTÄNDNIS .

Also schnell klären und gut is`. Geht aber hier nicht immer.Man liest manches erst später oder garnicht.
Oder bemerkt die Verletztheit des anderen nicht.

oder ... oder ... oder  ::)


L.G. Fee


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nubis

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Re: Streitkultur
« Antwort #8 am: 21 September 2010, 13:12:38 »

Hi @Fee  

Gut zusammengefasst :-)    - wie übrigens auch das von @Sintram :-)


Was mir dazu noch auffällt: dass die Anfänge einer Meinungsverschiedenheit ja auch grundsätzlich öffentlich zu lesen sind - wenn es aber doch zu einer Aussprache und Klärung kommt, diese dann meist per PN 'hintenrum' erfolgt. Sei es, weil man den Thread nicht wieder aufrühren möchte - weil er geschlossen wurde - oder auch weil man in einer PN tiefer geht als man öffentlich täte.

Das heißt, selbst wenn sich zwei dann wieder verständigen konnten bleibt bei den anderen Lesern ein Bild zurück, welches die Meinung, die sie über einen User haben, beeinflusst.
Zwangsläufig wird das nächste Posting mit anderen Augen betrachtet - sich an einer Zeile (oder auch schon einem Satzzeichen) festgehalten ...Vorurteil lässt grüßen.



Und um das Thema auch noch einmal auf mich zu beziehen:

Mir wird gerne Vorgeworfen, wenn ich mich an einem Thread beteilige, gibt es Streit - und leider scheint das auch oft der Fall zu sein.

Tatsächlich ist es aber nun mal so, dass ich mich vor allem dann beteilige, wenn ich anderer Meinung bin.
Nicht um zu provozieren, wie mir sicher manche unterstellen, sondern weil ich es da für am sinnvollsten erachte.

Wenn 10 der gleichen Meinung sind, brauche ich nicht auch noch schreiben, dass ich es genau so sehe.
Wenn ich aber eine andere Ansicht habe - oder den Eindruck, jemand hat Zweifel - dann kann ich durch meine (andere) Ansicht einen Denkanstoß geben - neue oder einfach Andere Aspekte hinzufügen.

Aber selbst wenn das beim Adressaten richtig ankommt: hier im Forum lesen 'alle mit' - und irgendwer kann sich immer angesprochen fühlen, etwas falsch verstehen usw... - also kann auch immer aus einem 'harmlosen Gespräch' ein 'handfester Streit' werden.

Denke, deshalb ist auch der Austausch per PN eine gute Sache: da bleibt man unter sich und mit zweien gibt es seltener Missverständnisse, als wenn es eine größere Beteiligung gibt - auch wenn das schade ist: schließlich ist man dazu in einem Forum...


« Letzte Änderung: 21 September 2010, 13:13:22 von nubis »
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Sintram

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #9 am: 21 September 2010, 13:23:53 »

Ich muss jetzt mal einflechten, dass ich die Dissharmonien, die ich bisher hier mitverfolgt habe, überhaupt nicht als extrem empfand, sondern im Gegenteil bei aller Heftigkeit als relativ gesittet und zivilisiert.
Als Forums-Strawanzer (Streuner, Herumtreiber) hab ich da wahrhaftig schon in ganz anderen Räuberhöhlen gehaust, wo der verrohte Umgangston ein Oberhalb der Gürtellinie gar nicht mehr kannte und ein Hauen und Stechen ohne Maß und Ziel herrschte.

Außerdem kommt es immer auch darauf an, wie ich mit einem Verbalangriff umgehe.
Wenn mich beispielsweise Jemand für einen larmoyanten misanthropischen Narzissten halten will- meine Güte, dann soll er´s doch von mir aus tun.
Wer als Kind verdroschen und gepisakt wurde, darf schon mal wehleidig sein.
Wer derart oft von Menschen enttäuscht und ausgenutzt wurde, darf schon mal an der Menschheit zweifeln.
Wer so oft wie Dreck behandelt wurde und als Fussabstreifer benutzt, der darf schon mal selbstverliebt sein.
Alles halb so schlimm.

Mich ärgert ja in dem Moment nur, dass das wer zu mir sagt, der mich gar nicht kennt.
Was auch absurd ist, denn eben weil er mich nicht kennt, kann er so was sagen. Würde er mich kennen, käme er gar nicht auf die Idee.

Tja, und die Meinungen.
Nun, die sind relativ. Können sich jederzeit ändern. Gründen auf verschiedenen Erfahrungen und Geschichten, sind alles in allem subjektiv.
Was hab ich selbst schon alles revidieren müssen an Überzeugungen? Wie oft hab ich mich getäuscht, verrannt, verirrt? Nichts davon ist absolut und unwandelbar.

Also kann ich auch mal getrost was stehen lassen, was mir aufstößt und absolut nicht schmeckt, ja zuwiderläuft und suspekt ist, in der Hoffnung, dass sich das ja morgen schon ändern kann. Dass noch lange nicht aller Tage Abend ist.
Und außerdem hab ja auch ich den Stein der Weisen noch nicht gefunden.

Pluralismus kann mitunter ganz schön nerven. Aber nun, so ist das eben. Gut, dass es Meinungsvielfalt und -freiheit gibt, auch wenn das bisweilen Zoff bedeutet.

Hinter der Heftigkeit meiner Reaktion steckt ja letztendlich nur dieses "Was wäre wenn der Mensch Macht hätte über mich? Würde er versuchen, mich zu vernichten? So wie es etliche vor ihm probiert haben?"
Kurz und bündig Angst.

Wir haben einfach nur Angst voreinander. Weil uns zu oft wehgetan wurde.
Sorry, aber bei gebissenen Hunden zum Beispiel funktioniert das genau so.
Und irgendwo sind wir auch nur Säugetiere.

Ich bin ein armer Hund.







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nachtwind

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #10 am: 21 September 2010, 17:33:22 »

Ich glaube nicht, dass das DER Punkt ist.
Es ist einer, keine Frage!
Ich glaube, ein viel entscheidender Punkt ist, dass ich glaube,
unter all den gebissenen Hunden DER zu sein, auf den man am meisten Rücksicht nehmen muss.
Diese Forderung, die sich dranheftet: auf mich
muss man Rücksicht nehmen!
Und wers nicht tut, den zwing ich. ;-)
Egal wie.
Weil ich ein eingebornes RECHT dazu hab.
ICH
vor allen andren.

Das ICHichich ist es.
Wir sind alles gebissne Hunde.
Nicht nur hier.
Jeder Mensch, der aufgewachsen ist, ist gebissen worden.
Und nein - die Gleichung: wer am meisten aufjault, ist eben auch am meisten gebissen worden,
geht nicht auf.

Der Unterschied zwischen "rauflustigen" udn eher anderen ist der:
denk ich nur an mich? Oder denk ich den andren mit hinein?
Fühl ich nur meins? Oder gelingt es mir, auch den andren n büschn mitzufühln?
Mach ich mir nur Gedanken über mich? Was es mit mir macht?
Oder schaff ich es, auch dem andren Raum zu geben. In mir. Und ich mach mir auch n Kopp: was macht es mit ihm?

Wenn alle gebissnen Hunde wollen, dass man gefälligst auf sie Rücksicht nimmt,
weil sie ja nu gebissne Hunde sind,
kommts nie zu nem WIR.
Weil ja nu alle gebissen sind.
;-)
Wir sind alle bedürftig. Immer.
Die Frage ist nur: gibt es einen, der trotzdem versucht zu verstehn?
Obwohl auch er
gebissen ist?

Irgendwo am Anfang stand mal so was wie: ich bin echt n friedfertiger Kerl, nur wenn ich zu Unrecht angegriffen werd,
(oder mich so fühl), dann werd ich zur Bestie.
Find ich sehr selbstversöhnlich, und das ist schon mal gut. :-)
Könnte den Weg frei machen, dieses Selbststärkende, zu dem Schritt:
ich werde zu Recht auf etwas hingewiesen,
was nicht sonderlich gekonnt ist.
Hier ist noch Potential.
Hier kann ich noch wachsen.
Mich und meine Art, aufs Leben zu antworten, noch entwickeln.
 
Auch gebissne Hunde können lernen, nicht immer nur zu beissen.
Wenns kribblig wird.
Sonst fügen wir der Welt immer nur neu gebissne Hunde zu.
Und das ist kein wirklich guter Plan.
Denn irgendwann
treffen wir ja immer
auf andre Hunde.
Und die sind alle gebissen.
Und wenn sie grad frisch gebissen sind, erwischts uns volle Breitseite.
Bevor wir auch nur papp sagen können.
Und schon sind wir wieder
frisch gebissen.

Und das nu völlig zu Unrecht!!
Und weiter geht die Fahrt!
Der nächste, der uns übern Weg läuft und falsch guckt....
und weiter geht die Fahrt....

Völlig zu Unrecht?
Ja. "Sachlich" gesehen schon. ;-)
In DER Situation ganz sicher.
Aber blenden wir da nicht tunlichst die eigentliche Frage wieder aus?
Weil wir nur an uns denken. Und keinen Schritt weiter?
Haben wir noch nie einen andren gebissen? Einfach nur, weil er grad da war?
Und irgendwie "falsch" geatmet hat?
Haben wir noch nie??
Wenn wirs noch nie haben, dann könnt man wirklich sagen: zu Unrecht.
Aber: haben wir noch nie????????

Nebenbei: was ist jetzt "sachlich"?
Nur die Situation betrachten? In der ich nix dazu beigetragen hab,
dass das nu eskaliert?
Oder die Lebenswirklichkeit betrachten? In der ich selbst auch das eine oder andre Mal
dafür gesorgt hab, dass (von mir und ohne wirklichen Grund) frisch gebissne
jetzt selbst auf Jagd gehen müssen. Um jemand andren - ohne jeden Grund - zu beissen.
Damit sie ihren "Beissdruck" loszuwerden.
So wie ich.

Ein Weg aus all dem Beissen ;-) ?
Nu, das, was wir von den Völkern fordern, die in Krieg miteinader leben.
Nicht nur die eignen - und berechtigten!!- Wunden und Forderungen im Blick haben.
Nicht nur das eigne "Recht".
Sondern auch die - genauso berechtigten!!! - Wunden und Forderungen des anderen im Blick haben.
Und das "Recht" des andren.
Um so,
falls der andre mitmacht, ;-)
gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, wie das gehen kann:
das eigne nicht aufgeben
und dem andren doch Raum lassen. Für seins.
Ihn verstehen, etwas weniger als mich natürlich ;-), aber immerhin,
ist die Grundvoraussetzung.
Nicht immer nur ICHICHICH!!!! fühlen denken handeln -
nicht NUR,
sondern eben auch
n büschn ;-)
Du:
Das!
der Weg zum Wir.
Also der, den ich nu kenn.
Gibt bestimmt fünundschtzigmilliarden andere.
Viele Wege führn nach Rom.


Und @nubis - weil du das Thema auch auf dich bringst,
und ich das als-Bitte-um-Rückkopplungs-Ohren les:
du weisst, dass ich dich schätze.
Also das, was du schreibst. ;-) Oft. ;-)))
Ich glaub nicht, dass du auf dem Weg weiterkommst, wenn du darauf beharrst,
dass du sachlich bleibst.
Das keine Frage.
Aber: bringt es dich weiter?

Ich weiss nicht, wie es andren geht. Ich
lese oft eine gewisse Vehemenz aus deinen Worten.
Manhcmal auch Nachdenklichkeit, ja.
Aber oft eben auch: Vehemenz.
Nachdruck. Nach-Druck.

Ich hab mich gefragt, woher diese Vehemenz kommt bei dir?
hmm... gibt vieles, was da möglich wär.
Dann hab ich mich gefragt, wohin diese Vehemenz von dir will?
Und da hab ich was gefunden.
Ich glaube, du schreibst so vehement, wenn du jemanden beschüzen willst.
Weiss nicht , ob das so stimmt.
Für mich liest es sich seitdem anders, wenn du schreibst. Vehement schreibst.
Ich lese, dass du pudel davor beschützen willst, dass er sich das zu sehr zu Herzen nimmt,
dass da jemand verdurstet.
Dass du ihn vehement beschützen willst.
Und deshalb vehement! ;-) aufzählst, was alles ginge.
Und in der Vehemenz, der für mich verständlichen udn mich auch berührenden, übersiehst,
dass es eben KEIN sachliches Problem ist, dass sie nix zu trinken hat,
sondern dass sie aufgegeben hat.
Nicht, dass sie nix zu trinken hat, ist hier das Problem -
dass sie aufgegeben hat, ist das Problem.
Aufgegeben, nach Lösungen aus ihrer Misere zu suchen.
Aufgegeben halt.

Ich weiss ja nicht, obs überhaupt stimmt, aber ich glaube,
wenn alle deine - jo ich sags nochmal ;-)) - vehementen Worte als das lesen, was sie
vielleicht
ja sind:
als dein Versuch, jemanden zu beschützen!
Uns vor einem fake....
manche user vor einer Denkungsweise.....
einen speziellen user vor zu viel Mitgefühl an falscher Stelle....
Ich glaub, wenn alle deine Worte (nein, nu sag ichs nimmer!) ;-) so lesen,
als den Versuch zu beschützen,
wäre einiges aus der Schärfe im Nachgeschmack schon mal raus.
;-)
Und wenn du dann noch die Schärfe-Dose nicht sooo oft benutzen musst, weil du andre Möglichkeiten suchst
und findest,
wie du beschützen kannst,
dann würde das, was du zu sagen hast,
viel mehr geschätzt.
Und gewürdigt.
Und ich finde nach wie vor: das
hat es auch verdient!

ömmmm
jetzt les ich mir das Ganze nimmer durch.
Hoffentlich hab ich nu niemanden gebissen!!! *inständig hoff*
Vermutlich umsonst.
Nu ja.
Immer nur Schweigen
ist ja nu auch kein guter Plan.
;-)
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Sintram

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #11 am: 21 September 2010, 18:21:02 »

Ich find´s einfach nur großartig, was hier so alles an Gedanken kommt, das wollt´ich nur mal schnell loswerden.

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Fee

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #12 am: 21 September 2010, 18:33:16 »

Die Frage,was öffentlich posten und was als PN,beschäftigt mich hier auch zunehmend.
  
I.wie habe ich das Gefühl,daß hier sicherheitshalber,
öffentlich immer weniger preisgegeben wird.Und immer mehr PN-Kontakte zustande kommen.

Wie auch immer,führt sicher manche per PN aufgeklärte/weitergeführte/angefangene/aus dem Zusammenhang gerissene "Streiterei",bei den anderen zu mindestens zu Verwirrung.

@nachtwind,Deinen vergleich mit dem Hund fand ich gut

L.G. Fee *wuff*
« Letzte Änderung: 21 September 2010, 18:37:17 von Fee »
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Sintram

  • Gast
Re: Streitkultur
« Antwort #13 am: 22 September 2010, 06:27:51 »

Tja, Nachtwind,

das wär´s eigentlich. Zu versuchen, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen.
Mit ihm zu fühlen, seine Not zu erspüren.
Sich zu fragen, was ihn quält und treibt, auch wenn er ausfällig wird.
Von sich wegzuschauen, ja sich auszuklammern, um zum Gesprächspartner vordringen zu können.
Um ihm ein bisschen helfen zu können, ihm das Gefühl zu geben, verstanden oder wenigstens akzeptiert zu sein, so wie er eben ist- oder gerade drauf ist.

Nicht nach dem Angstbeißer zu treten im Bewusstsein, dass man selbst einer ist, sondern zu versuchen, sein Vertrauen zu gewinnen.
"Ich tu Dir nichts."
Dass er den Mut findet, hinter seiner fletschenden Maske hervorzukriechen und sich in seinem Elend zu offenbaren.
Um feststellen zu können, befreit und erleichtert, dass er sich unter Seinesgleichen befindet und es den andern keinen Deut besser geht.

Nur leider- und ich mein das jetzt wirklich nicht ironisch- fehlt uns in der Regel der Jesus in unseren Reihen.
Und selbst kläffen, knurren drohen geifern und blecken wir eben zurück- intuitiv, reflexartig und quasi konditioniert.
Bis wir den "Aggressor" dort haben, wo er hingehört- in der Ecke. Der ist nicht wie wir und gehört nicht zu uns.
Es sei denn, er gibt klein bei und benimmt sich.
Und wie sonderbar schnell wir vergessen, dass auch wir immer wieder mal blindlings um uns gebissen haben. Aber im Gegensatz zu ihm hatten wir selbstverständlich unsere berechtigten Gründe.

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.


Und, JustMe,

ich glaube ich weiß worauf Du ansprichst.
Es stört mich nicht, wenn ein User unkontrolliert ausflippt. Und wenn ich von mir ausgehe, hat er wohl auch das Recht dazu.
Was ich nicht ganz verstehen kann -und schon des öftern beobachten musste- ist der Umstand, dass immer wieder mal gesperrte User unter anderen Nicks als Gäste auftauchen und nochmal eins draufsetzen. Ich halte das einfach für überflüssig und unnötig, weil es niemandem etwas bringt.
Da denk ich dann schon mal laut drüber nach im Tagebuch, einfach weil es mich beschäftigt.

Wenn ich irgendwo rausfliege, bin ich weg. Auch wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Kram in meinen Zeitlöchern und schieb ein paar Monate dazwischen, archiviere das Ganze als Zeitverschwendung oder Erfahrung und lass es gut sein. Lass meinen Frust woanders ab.
Das ist immer das Beste. Für alle Beteiligten. Auch für mich.

Ich wünsch Euch einen guten Morgen!
Sintram


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nubis

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Re: Streitkultur
« Antwort #14 am: 22 September 2010, 08:58:43 »

Huhu liebe @nachtwind :-)

Du hast Recht: jedenfalls was die neusten Begebenheiten anbelangt ...sonst halte ich mich ja schon weitestgehend zurück.

Tatsächlich habe ich hier immer einen, der mir sagt, ich solle mich doch raus halten, weil es mir nicht gut tut, und die Anderen ihre Erfahrungen selber machen lassen^^

Ich bin aber keiner, der gut daneben stehen kann, wenn das Kind am Brunnenrand spielt...

Vor allem, weil ich gewisse 'Beißerfahrungen' erst hier im Forum gemacht habe... - denn auch wenn ich sicher nicht ohne Macken bin (wer ist das schon^^) - bin ich weder als 'Angstbeißer her gekommen, noch sehe ich mich jetzt als solcher.

Tatsächlich habe ich erst hier in den letzten Jahren angefangen eine gewisse Bissigkeit - oder auch 'Verbissenheit' - zu entwickeln, die mich leider (da hast du Recht @JustMe) inzwischen manchmal Spitzen setzen lässt, die ich mir wohl hätte sparen können - ich arbeite daran: versprochen!


Das 'in den anderen Hineinversetzen' wird nie möglich sein: wie schon gesagt wurde sind dafür die Rahmenbedingungen jedes Einzelnen zu verschieden - ebenso wie 'Sachlichkeit' selbstverständlich nur relativ sein kann.
Einmal abgesehen davon, dass man sich ja eigentlich nur dort zu Wort meldet, wo man sich (auf die eine oder andere Art) angesprochen fühlt, bedeutet schon eine emotionale Beteiligung und die Meinung die man dann zu dem Thema hat ist zwangsläufig individuell geprägt da sich an den Informationen/Erfahrungen orientiert, die man hat.



Ich für meinen Teil habe hier aus dieser Diskussion jedenfalls etwas für mich mitnehmen können: denn @JustMe - ob du es glaubst oder nicht: es war mir nicht bewusst, dass meine 'Spitzen' so ankommen.
Manches muss einem eben doch erst gesagt werden, damit man es merkt...



LG
nubis

« Letzte Änderung: 22 September 2010, 09:02:23 von nubis »
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)
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