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Autor Thema: Frühkindliche Störungen  (Gelesen 15417 mal)

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Sintram

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #15 am: 05 März 2011, 15:49:00 »

@Epines,

das ist jetzt richtig tröstlich.

Ich habe so ziemlich wortwörtlich das selbe mal arglos in ein anderes Forum geschrieben, ohne jetzt explizit Hare gelesen zu haben, sondern auf Grund schlimmer Erfahrungen -ich verfüge scheinbar über eine gewisse Anziehungskraft für diese 1-2 oder 6 %- und Beobachtungen,

und da kamen die Steine nur so geflogen.
Woher ich mir das Recht nähme, mich zum Richter über Kranke aufzuspielen, mich zum armen Opfer zu stilisieren, ich selbst hätte schließlich die Opferrolle aus egoistischen Gründen gewählt, da würden immer zwei dazu gehören und ihnen könnte sowas NIE passieren, da muss man stehen drauf und dergleichen mehr... ich wusste gar nicht, wie mir geschieht.

Und jetzt lese ich da schwarz auf weiß meine Aussagen aus dem Munde eines Fachmannes. Tut gut sowas, Danke!

LG
Sintram



« Letzte Änderung: 05 März 2011, 15:58:53 von Sintram »
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #16 am: 05 März 2011, 20:17:01 »

Hallo liebe Leute

Hier noch ein interessanter Filmbeitrag:
http://www.youtube.com/watch?v=iCaXUFJUSZo&feature=related

Ich fand diesen Film unglaublich informierend, vor allem auch die Rolle der Frau eines Psychopathen, darin fand ich mich wieder, denn ich war leider einmal mit so einem verheiratet. Irgendwie habe ich wohl unbewusst einen Mann gewählt der wie mein Vater war... Ich hungerte auch nach Liebe und verfiel dem Charme dieses Mannes, der sich kaum waren wir verheiratet um 180° gedreht hatte. Es war die Hölle, in die ich eigentlich nie wieder zurück kehren wollte.

@Sintram
In vielen Foren beschimpfen Ignoranten jene Menschen die offen sind und die Wahrheit aufdecken, oftmals handelt es sich dabei ebenfalls um Opfer, die sich jedoch immer noch in der Verleugnens- und Verdrängungsphase befinden. Ich wünsche mir manchmal einfach mehr Sachkenntnis und vor allem auch mehr Toleranz.

LG
Epines



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Fee

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #17 am: 05 März 2011, 22:17:18 »

Auch sehr sehenswert:
   
Psychopathen - Meister der Grausamkeit
 
83 Min.
Sie missachten gesellschaftliche Regeln und Erwartungen ohne Schuldgefuehl und Reue, kennen kein Gewissen ...


http://www.veoh.com/browse/videos/category/educational_and_howto/watch/v19417162eN9qm5ds


Auf den ersten Blick oft charmant, erkennt man das Zähnefletschen hinter ihrem makellosen Lächeln oft viel zu spät. Lügen gehört zur Lebensgrundeinstellung. Ein böses Spiel auf kosten anderer Menschen, welches die innere Leere des Psychopathen füllt.
Psychopathen fehlt nicht nur Gewissen, sie vermissen es auch nicht im Geringsten.
Und so lümmeln die Skrupellosen sich auch nicht beim Psychologen auf der Couch herum, sondern treiben unbehelligt ihre Mitmenschen wahlweise in den Ruin, in den Wahnsinn oder den Selbstmord. Nur in Ausnahmefällen, wenn ihnen das zu lange dauert, greifen sie auch schon mal selbst zum Hackebeilchen. Für den Rest von uns gibts vom Psychologen leider nur einen einzigen Überlebenstip:

Lauft weg, so schnell Ihr könnt...


L.G. Fee


... ups,sorry gleicher Film ... schade ich war schon gespannt.
« Letzte Änderung: 05 März 2011, 22:32:42 von Fee »
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #18 am: 05 März 2011, 22:37:38 »

:-))

"Lauft weg", ja die Empfehlung kann ich nur Unterstützen. Bei mir war es SVV pur.
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #19 am: 06 März 2011, 14:54:06 »

Hallo lieber Sintram

"Traumatisierende Frühprägungen mögen irreparabel sein was das eigene Erleben betrifft, im Umgang mit Mitmenschen sind sie durch (positive) Erfahrungswerte zu bewältigen."

Das kann ich nur bestätigen. Gute zwischenmenschliche Beziehungen sind das A und O für Leute mit Belastungsstörungen. Schwierig ist nur wie man es anstellt um zu solchen zu kommen.

Hier ein interessanter Buchtipp: Das Gedächtnis des Körpers: "Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern" von Joachim Bauer.
Damals las ich dieses Buch an einem Stück, es ist  verständlich geschrieben, so dass auch Laien wie ich verstanden haben um was es genau geht :-). Ich war auch schon an Lesungen von J.Bauer, der Wissenschaftler ist einfach genial.

Hier noch eine hilfreiche Rezension von Katja Kaygin
"Was für ein spannendes Thema, das der Autor Prof. Dr. med. Joachim Bauer in diesem Buch darstellt, nämlich, daß die Gene nicht starr festgelegt sind und somit unser gesamtes Leben steuern, sondern daß wir selber unsere Gene regulieren können. Diese Genaktivierung unterliegt situativen Einflüssen und wird überwiegend nicht vererbt, d.h. bestimmte Erfahrungen, die wir machen, bilden im Organismus Reaktionsmuster aus und haben einen Einfluß darauf, wie die Regulation der Genaktivität sich in bestimmten Situationen verhält.

So werden gute zwischenmenschliche Beziehungen im Gehirn abgebildet und gespeichert und wirken sogar gegen seelischen und körperlichen Streß. Dort, wo sich die Quantität und Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen vermindert, erhöht sich auch das Krankheitsrisiko, da seelische Vorgänge in biologische Signale umgewandelt werden, welche an der Regulation der Genaktivität mitwirken. Wie Gene auf Streß reagieren und das Streß auch das Gehirn so schädigen kann, daß Nervenzellen absterben, wird in Kapitel 4 genau erläutert. Bei Todesgefahr oder extremen seelischen Qualen z.B. reagiert das Gehirn mit schweren Gedächtnisstörungen und einer Verminderung der Hirnsubstanz (War Sailor Syndrome, Concentration Camp Syndrome).

Das nächste Kapitel erklärt, wie äußere Situationen vom Gehirn bewertet werden und aus welchem Grund Menschen völlig unterschiedlich auf Streß reagieren. Das darauffolgende Kapitel widmet sich den Synapsen (Nervenzellen) und das der Auf- und Umbau der Nervenzell-Verschaltungen im Gehirn abhängig davon ist, was wir im zwischenmenschlichen Bereich erleben.

Ein Kapitel widmet sich dem Thema Depression: Wie sie entsteht, was eine Depression ist und wie sich eine Depression verselbständigen kann und was der Grund dafür ist, daß einige Menschen für eine Depression anfällig sind und andere wiederum nicht und wie man sie behandeln sollte. Welche körperlichen Auswirkungen Streß und Depression haben und welche Verbindungen hier bestehen, liest sich außerordentlich spannend. Genauso wie das Kapitel der körperlichen Risiken von Streß und Depression, nämlich der Immunabwehr und dem Tumorrisiko. Sehr gut fand ich auch den Teil bezüglich der Behandlung mit Psychopharmaka und den Auswirkungen auf die Gene, nämlich das nicht nur prägende Ereignisse, sondern auch solche Substanzen im Gehirn Gene aktivieren können, die nachhaltige Spuren hinterlassen, was ebenso für Drogen (auch für THC = Haschisch) gilt. Auch sehr spannend in diesem Zusammenhang ist das Thema der Medikamentenunverträglichkeit und der richtigen Dosis.

Was hinter Schmerzerfahrungen ohne organischen Befund steht, nämlich das hier bei Auftreten eines häufigen Reizes sich nicht nur die Synapsen des Nervenzellen-Netzwerkes, sondern auch das Netzwerk an sich, vergrößern und sich somit diese Reize verselbständigen, wird erläutert. Weitere Themen sind: PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und die Narben in der Gehirnsubstanz", die durch ein Trauma ausgelöst werden; seelische und neurobiologische Folgen von Gewalt und Mißbrauch bei Kindern (Borderline-Störung, Dissoziation, wie Binge Eating); Körperliche Spuren bei Problemen am Arbeitsplatz (Burnout-Syndrom); Auswirkungen der Psychotherapie auf neurobiologische Strukturen, sowie eine Übersicht über die Wirkungsweise der Gene. Ein sehr spannendes und gut zu lesendes Buch, mit vielen neuen Einsichten. Unbedingt empfehlenswert!
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Sintram

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #20 am: 07 März 2011, 08:24:27 »

Danke Dir, liebe Epines,

klingt hochinteressant.

Grade für mich, der ich davon ausgehen muss, dass meine Depression Folge einer chronischen Botenstoffstörung im Gehirn ist, deren Ursachen ich inzwischen im genetischen sprich vererbten Bereich ausmachen muss, weil es keine andere schlüssige Erklärung mehr gibt.

Es gibt Fälle in meiner Ahnengalerie, und die offensichtlich übertragbaren Traumata des zweiten Weltkriegs dürften das ihre dazu beigetragen haben.

Werde mich da mal schlaumachen.

Schönen Tag wünsch ich Dir
Sintram
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Fee

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #21 am: 07 März 2011, 12:00:24 »

Liebe Epines,

vielen Dank,habe das Buch auch und schon mehrfach gelesen.Ist echt einfach zu lesen.


Immerwieder gut auch die Bücher von ALICE MILLER
Zum Thema z.B. :

Die Revolte des Körpers (suhrkamp taschenbuch)


Das vierte Gebot verlangt von uns, unsere Eltern zu ehren und zu lieben, auf daß wir - so die versteckte Drohung - lange leben. Dieses Gebot der Ehr-Furcht beansprucht universelle Gültigkeit. Wer es befolgen will, obwohl er von seinen Eltern einst mißachtet, mißhandelt, mißbraucht wurde, kann dies nur, wenn er seine wahren Emotionen verdrängt. Gegen diese seelische Verstümmelung und das Ignorieren von unbewältigten Kindheitstraumata revoltiert indes der Körper häufig mit schweren Erkrankungen. Wie diese entstehen, zeigt Alice Miller, die Autorin des Welterfolgs Das Drama des begabten Kindes, in ihrem neuen Werk: Die Revolte des Körpers handelt von dem Konflikt zwischen dem, was wir fühlen und was unser Körper registriert hat, und dem, was wir fühlen möchten, um den moralischen Normen zu entsprechen, die wir seit jeher verinnerlicht haben.Das vierte Gebot, getragen von der herkömmlichen Moral, verlangt von uns, unsere Eltern zu ehren und zu lieben, auf daß wir - so die versteckte Drohung - lange leben. Dieses Gebot der Ehr-Furcht beansprucht universelle Gültigkeit. Wer es befolgen will, obwohl er von seinen Eltern einst mißachtet, mißhandelt, mißbraucht wurde, kann dies nur, wenn er seine wahren Emotionen verdrängt. Gegen diese Verleugnung und das Ignorieren von unbewältigten Kindheitstraumata revoltiert indes der Körper häufig mit schweren Erkrankungen. Wie diese entstehen, zeigt Alice Miller, die Autorin des Welterfolgs Das Drama des begabten Kindes, in ihrem neuen Werk.
In all ihren Büchern hat sich Alice Miller mit der Verleugnung des Leidens in der Kindheit auseinandergesetzt. In Die Revolte des Körpers schildert sie nun die Konsequenzen, die die Abspaltung starker und wahrer Emotionen für den Körper hat. Das Buch handelt von dem Konflikt zwischen dem, was wir fühlen und was unser Körper registriert hat, und dem, was wir fühlen möchten, um den moralischen Normen zu entsprechen, die wir seit jeher verinnerlicht haben. Diese psychobiologische Gesetzmäßigkeit enthüllt Alice Miller im ersten Teil des Buches anhand der Lebensläufe zahlreicher Schriftsteller wie Schiller, Joyce, Proust oder Mishima. Die beiden folgenden Teile weisen Wege auf, die aus dem Teufelskreis des Selbstbetrugs hinausführen und auch eine Befreiung von Krankheitssymptomen, den Appellen des Körpers, ermöglichen können.

L.G. Fee,die allen einen gutverlaufenden Tag wünscht
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #22 am: 07 März 2011, 12:19:32 »

Hallo lieber Sintram

Das kann durchaus der Fall sein.
Zum Thema der Epigenetik habe ich diesen neuen Forumbeitrag  eröffnet mit Links zu ebenfalls wertvollen Informationen:

PTB,Lebensstil und ihre Auswirkungen auf die nächsten 3 Generationen(Epigenetik)

Alles Liebe
Epines
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #23 am: 07 März 2011, 12:47:39 »

Hallo liebe Fee

Ja die Bücher von Alice Miller sind ebenfalls der Hammer!

Eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen ist jedoch die Psychologin Susan Forward (vielleicht kennst du sie ja auch), die in der Therapie mit Überlebenden andere Wege geht, indem sie ihnen das Recht auf "Nichtverzeihen" zu spricht und genau wie Alice Miller die Dogmen der Kirche anprangert die uns vorgaukeln, dass Eltern geehrt werden müssen und uns somit oftmals über den Tod der Eltern hinaus immer noch knechten, indem wir teilweise sogar die verhassten moralischen Einstellungen übernehmen.
"Vergiftete Kindheit Elterliche Macht und ihre Folgen: Vom Mißbrauch elterlicher Macht und seinen Folgen"

Dann ihr Buch "Emotionale Erpressung: Wenn andere mit Gefühlen drohen"

Darin habe ich die manipulativen Spiele meiner Mutter erst bemerkt, erkannt wie sie mich erpresst und leider auch festgestellt, dass ich sie selber spiele. Dieses Buch hat mich diesbezüglich sehr viel weiter gebracht und meine zwischenmenschlichen Beziehungen enorm verbessert.

Noch ein Buch von ihr, dass ich für einen Bekannten kaufte, der partout nicht verstehen konnte, dass seine Beziehung zu Ende ist und wie er sie durch seine obsessive Liebe zerstört hat.
"Die dunkle Seite der Liebe. Wenn Leidenschaft zur Besessenheit wird."
Interessant zu lesen wie Stalker ticken und was dazu führte , dass sie obsessiv lieben und nicht loslassen können und wie man ihnen am Besten aus dem Weg geht. Mein Bekannter hat das Buch seit 3 Jahren auf dem Nachttisch und es immer noch nicht gelesen, weil er nichts verändern möchte :-) und seiner Angebeteten nach 9 Jahren immer noch Briefe und Gedichte schickt...

Hey :-), ist spannend sich mit euch auszutauschen. Danke!

Wünsch euch  allen einen schönen Frühlingstag
Epines
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Fee

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #24 am: 07 März 2011, 17:46:06 »

Liebe Epines,

ich find`s auch schön "heimlich hier ganz unten" im Forum  :)

Die Bücher von Susan Forward habe ich auch und es ist mir fast schon wieder peinlich.

Mit der Umsetzung ihrer bin ich allerdings leider noch nicht sehr weit.Aber eingeprügelt,ist eben eingeprügelt.Und zumindestens meine Affekte "vergessen" ständig,daß es vorbei ist.

Und ja,auch meine Eltern,sind "Gott" sei Dank,beide schon tot inzwischen !

... aber sag das mal meinen Introjekten.


L.G. Fee
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #25 am: 08 März 2011, 14:24:02 »

Ach liebe Fee

Ist schon traurig wenn man sagen muss, dass man froh ist wenn die Eltern tot sind...

Als Kind war ich immer neidisch auf meine Freundin, die so wundervolle Eltern hatte und sie konnte es gar nicht verstehen, weil sie sich ständig stritten.

Ich wünsche dir ganz fest, dass es endlich vorbei ist!

Alles Liebe
Epines
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Fee

  • Gast
Frühkindliche Störungen
« Antwort #26 am: 08 März 2011, 18:13:35 »

Danke für das liebe Wünschen,Epines  :)

... nun ja,hört sich sicher auch "merkwürdig" an,mit meinem "Freuen",aber traurig ist "nur",daß viele andere Kinder und auch ich, nie ELTERN hatten.Also gute meine ich.

Und auch heute ,als (meist ;) Erwachsene,hätte ich soooooooo gerne
welche !


Aber hier noch etwas über die Folgen früher Traumata:

(4) Bindungsstörung und Traumatisierung – Krankheiten ohne
     Ansprechpartner
-----------------------------------------------------------------------

Durch schlechte Entwicklungsbedingungen und Traumatisierungen werden kindliche Entwicklungsprozesse gestört und zerstört. Viele der Schäden erscheinen als irreversibel, weil bei einigen Kindern und Jugendlichen das Vertrauen in die Umwelt so stark geschädigt wurde, dass auch die Helfer von ihnen als gefährlich und unberechenbar empfunden werden.

Die Aggressivität und Abwehrhaltung, mit denen Kinder dann auf Hilfsangebote reagieren, wird ihnen von der Umwelt als Uneinsichtigkeit vorgehalten.

Besonders in der Schule, aber auch in anderen Lebensbereichen, die ein hohes Maß an sozialer Fähigkeit erfordern, sind traumatisierte Kinder häufig überfordert. Es entsteht ein Teufelskreis, bei dem das Kind mehr und mehr als "schwierig" und "böse" stigmatisiert wird.

Daraus baut sich langsam eine Spirale an Problemen auf, die durch eine frühzeitige sachkundige Intervention möglicherweise hätte vermieden oder wenigstens reduziert werden können. Soziale Erfahrungen müssen von den Kindern wieder erlernt und das Vertrauen zu den Mitmenschen muss neu entwickelt werden.
 
Frühe Hilfe ist gerade für Kinder wichtig.

Erst wenn die Kinder ihre Probleme nach außen tragen und sie als störend empfunden werden, ist der Rat der Ärzte gefragt. Dabei werden Kinder, die sich völlig zurückziehen und den Kontakt zu ihrer Umwelt nach Möglichkeit vermeiden, als weniger problematisch angesehen. Die Schwelle sich Hilfe suchend an Beratungsstellen zu wenden, ist hier besonders hoch. Professor Martin Schmidt vom Institut für Seelische Gesundheit in Mannheim hält aber ein frühes Eingreifen unbedingt für geboten. Nicht erst, wenn Kinder offenkundig aggressiv und nicht mehr zu beherrschen sind sollte auf ihre früh angelegte seelische Störung eingegangen werden.

... dazu nur kurz:

Ich war 3x beim Jugendamt und 2x,hat man mir nicht geglaubt und es geschah nichts ! Dadurch war ich allem noch viel länger ausgesetzt als nötig.Erst beim 3. Mal,bekam ich einen Vormund,der mir dann als ich 15 J. alt war,erlaubte auszuziehen.

Da war ich aber dann nicht mehr in der Lage zu reden.Und so schwieg ich 20 J. lang,bis auch das nicht mehr ging.Leider geht das vielen Überlebenden so.Denn die meisten,haben einfach auch Angst,dass ihnen niemand glaubt,was ja auch oft genug so ist.


L.G. Fee

 
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #27 am: 08 März 2011, 23:37:43 »

Hallo liebe Fee

*Besonders in der Schule, aber auch in anderen Lebensbereichen, die ein hohes Maß an sozialer Fähigkeit erfordern, sind traumatisierte Kinder häufig überfordert. Es entsteht ein Teufelskreis, bei dem das Kind mehr und mehr als "schwierig" und "böse" stigmatisiert wird.*

Das war bei mir genau so!

Oftmals wollen die Eltern keine Hilfe zuziehen aus Angst man würde das Familiengeheimnis entdecken.

Als ich mit 15 einmal alle Medikamente meiner Mutter schluckte fanden sie mich , brachten mich zum Erbrechen und flößten mir literweise Kaffee ein, dann schleppten sie mich stundenlang den Korridor rauf und runter. Arzt holten sie keinen, der hätte wohl zu viele Fragen gestellt...

**Ich war 3x beim Jugendamt und 2x,hat man mir nicht geglaubt und es geschah nichts ! Dadurch war ich allem noch viel länger ausgesetzt als nötig.Erst beim 3. Mal,bekam ich einen Vormund,der mir dann als ich 15 J. alt war,erlaubte auszuziehen.**

Ist schon unglaublich, da fasst man endlich den Mut da hin zu gehen und nichts passiert...danach hast du bestimmt noch mehr einstecken müssen.

Die Trägheit dieses Apparats ist oftmals nicht zu topen.

Ich war einmal Zeugin wie Nachbarn ihr behindertes Kind immer wieder massiv misshandelten, ich rief dann rüber sie sollen aufhören oder ich würde die Polizei rufen. Darauf hin haben sie einen Sichtschutz angebracht, also hörte ich es nur noch. Dann rief ich das Jugendamt an und die sagten , dass sie erst eingreifen können, wenn das Kind ins Spital eingeliefert würde...
Wegen meinen Interventionen sind die Leute dann ausgezogen.

Da macht man wegen ein paar beißenden Hunden so ein Theater, aber wer schützt die Kinder vor toxischen Eltern?

Alles Liebe
Epines
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dejavu

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #28 am: 03 April 2011, 20:06:12 »

xxx
« Letzte Änderung: 03 April 2011, 20:30:54 von dejavu »
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Epines

  • Gast
Re:Frühkindliche Störungen
« Antwort #29 am: 20 Mai 2011, 16:39:41 »

*** Achtung Trigger!! ***

1,4 Millionen Kinder werden so Hochrechnungen in Deutschland jährlich misshandelt, gebissen, geohrfeigt, geschüttelt und verprügelt, dabei ist der Grad zwischen schlagen schütteln und töten schmal. Die Grenze zwischen einer Misshandlung und einem Tötungsdelikt kann sehr nahe liegen. Eine einzige Ohrfeige kann genügen, um aus Eltern Mörder zu machen.

Ein weiterer interessanter Beitrag zum Thema Kindermisshandlungen, ist allerdings nicht mehr ganz neu, aber immer noch aktuell:

Wir sind doch Kinder...
http://www.youtube.com/watch?v=MfhpKFpz6cY
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