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Autor Thema: leben... nicht bloß atmen  (Gelesen 23502 mal)

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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #120 am: 24 März 2009, 01:27:09 »

am schlimmsten sind die autofahrten.
am traurigsten sind die einsamen stunden im bett nachts.
am grausamsten sind die fragenden lachenden gesichter meiner mitschüler, wenn sie mich wieder in der schule begrüßen.
am verletzendsten sind die sekunden meiner blinden wut für andere und im nachhinein auch immer für mich.
am deprimierendsten sind meine einsichten, dass ich keine einsichten habe und immer wieder zurückfalle (siehe zigaretten).
am enttäuschendsten sind die bilder, die entstehen wenn meine umsetzung meiner gedanke missglückt ist.
am schweißtreibendsten sind die blicke auf meine zukunft und meiner gegenwart... und die meiner vergangenheit.
am hässlichsten sind die leeren augen, die mich täglich im spiegel ansehen und der seltsame körper, der einst so schön war (und selbst damals hab ich es verkannt).
am kraftlosesten bin ich, kurz nach dem aufwachen, genau wie meine glieder.
am demütigendsten ist es von mir in der dritten person zu hören, wenn ich im selben raum sitze.
am anstrengendsten ist es mich rechtfertigen zu müssen, wenn ich wieder einen meiner ausbrüche hatte, mich erklären zu müssen, meine gedanken, gefühle (verdammt, sie sind nunmal da! was solls??)
am langatmigsten sind meine kopfschmerzen und die gespräche mit meinen eltern, wenn es um "das thema" geht.

doch am allerschlimmsten ist die tatsache, dass niemand den ich liebe mich so lieben kann wie ich bin und wie ich ihn gerne lieben würde - ganz.

ich bin so totunglücklich gerade wieder und ich sage das nüchtern und im vollen bewusstsein, was die lage nciht bessert, ganz und gar nicht.

will wieder im seifenbla.senschaum entschwinden.... will nicht mehr von diesen fremden menschen herumgereicht werden, von arzt zu arzt, von psychiater zu therapeut und umgekehrt. ich bin kein handelsgut und nur weil sie nciht wissen was sie mit mir anstellen sollen, sollen sie aber nicht so tun, als wüssten sie bescheid, als könnten sie mir helfen. scheiss heuchler und scheinheilige bastarde. nur weil sie ein diplom und einen titel tragen, können sie sich nicht das recht herausnehmen mit menschenleben selbstsicher und leichtfertig umzugehen, erst recht nicht bei seelisch instabilen.

ich kann mich kaum beruhigen, so gerne würde ich gerade den quacksalbern den ar.sch aufreissen. man, es ist mein beschissenes leben mit dem sie da herumjonglieren! mein kleines mikriges unbedeutendes leben.... doch ist ihres denn so viel mehr wert? wenn sie allen so super helfen wie mir, dann wohl kaum...

bin lieber ruhig, bevor meine aggressionen überhand nehmen :-X

riku

« Letzte Änderung: 24 März 2009, 01:30:02 von YuRiku »
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #121 am: 24 März 2009, 01:36:26 »

und am hilflosesten sind die ständigen blicke auf meine narben und mein handgelenk...

wie konnte, kann, werde ich nur können?
schrecklich, diese bilder, filme.... stellt sie ab, macht sie aus, schmeisst sie fort, weit weg, egal wohin, hauptsache weg von mir... denn ich kann ihren anblick nicht mehr ertragen, genauso wie meine ewig laufenden tränen... will nicht mehr weinen müssen...
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #122 am: 26 März 2009, 23:30:59 »

10 jahre alte, noch voll funktionsfähige autos werden für 2500 euro verschrottet, damit man sich einen neuwagen kauft. hunderte von fahrzeugen stehen reih an reih, ein regelrechtes grabmal. wofür der ganze unnötige co² ausstoß? um noch einmal aufs neue allen zu beweisen was die menschheit für eine dumme verschwendergesellschaft ist? najah fast, um profit zu machen, damit autofirmen ihren markt ankurbeln und die liebe mutter erde schneller in die hölle befördern können.

lebensmittelverpackungen werden bald in allen varianten und größen erhältlich sein können. das heisst, statt meiner üblichen 100g tafel schokolade kann ich jetzt sogar eine 73,41g tafel schokolade erhalten! was für ein schwachsinn. und grund dieses humbugs? eine abzocke, die dem euro konkurrenz macht? neeeiin, natürlich ist das verkaufsfreundlicher für den lieben kunden, die wirtschaft ist ausschließlich an uns und unserem wohlergehen interessiert, ach komm!

und mittlerweile darf man sich auch fragen wo die polizisten in meiner stadt ihre ausbildung her haben. mein verdacht liegt weiterhin bei der lotterie, aber vllt haben sie auch alle mit der watestäbchenindustrie gemeinsame sache gemacht, schließlich könnte diese der grund der falschen recherchen der polizei im fall des polizistenmordes sein. seit 16 jahren verfolgen die beamten also schon ein blutrünstiges wattestäbchen, wünschen wir ihnen viel glück bei der jagd, bevor es noch ein ohr befällt!

wann fangen die menschen an sich wie menschen zu benehmen? wann werden die menschen endlich menschlich?

und wann hören die menschen auf heuchlerisch und scheinheilig zu sein... ärzte die sich auf das retten von leben berufen (sei es mensch oder tier) aber jemanden mit schweren problemen bis zu einem dreiviertel jahr in ein wartezimmer stecken oder gleich sitzen lassen. wo ist der ehrgeiz und die nächstenliebe geblieben? wieso muss ich vor meinen augen ein theaterszenario erleben, wie sich leute anschreien, andere mobben, ausgrenzen, erniedrigen und ihnen jede würde nehmen, die einem menschen doch angeblich immer zugesprochen wird. wo ist diese menschenwürde? ich kann sie bei den medien, welche eltern, opfer und betroffene von amokläufern ausschlachten, ihnen ihre privatsphäre, ihre identität rauben, sich alles unter den nagel reissen, die menschen billig verkaufen - an die öffentlichkeit - nicht entdecken, genauso der respekt. zur hölle, das sind alles nur noch leere worte, hohle begriffe, bei denen man mittlerweile den mittelfinger entgegengestreckt bekommt. was soll man da noch sagen?

und jetzt wundern sich wirklich menschen (unter anderem mein therapeut) wieso ich die tiere die "besseren menschen" nenne. wieso ich selbstzerstörerisch sein soll, wenn alle sich doch genauso zugrunde richten?! diese ignoranten idioten sehen es jah nicht einmal "globalisierung? ach quatsch!" jah genau, alles quatsch, genauso wie gesetz, ordnung, vernunft, tugend, sitte und vor allem recht!was sind schon rechte? hier bist du der könig und woanders der letzte dreck. die einen verehren kühe, die anderen mögen sie am liebsten mit klößen und rotkohl.
"co²-ausstoß? ach, des wird doch bloß von autos erzeugt." falsch! gas-, wasser, stron- und heizkosten, kühlschränke, der pc, jah sogar der mp3-player stoßen co² aus. "ich verzichte doch nicht auf meinen mp3-player deswegen." vor zwanzig jahren konnte die menschheit auch überleben, aber verdammt du musst noch nicht einmal auf deine scheiss mucke unterwegs verzichten, es reicht doch schon ein umweltfreundlicher wagen (kann man sich jah mit hilfe der 2500 euro nach dem schrottplatz schon schneller leisten -.-), nicht heizung und fenster offen haben und verdammt leute, ist das echt nötig? immer diese proteste "die ist doch verrückt!" oder "nur weil ich das mache, macht des doch nicht gleich jeder." jah geil, dank dieser einstellung beharrt die menschheit weiterhin auf ihre dummheit und ihre wahre missbildung. allein durch diese ablehnung, blindheit und durch diesen trotz, niederen iq ist es uns alleine gegönnt worden uns die pest der mutter erde nennen zu dürfen. wie eine made bohren wir uns langsam aber tief in den speck, werden fett und lassen es uns gut gehen, während unser grund unter den füßen schon fast verschwunden ist, wir haben es nicht einmal mitgekriegt.

und da wundert man sich wirklich, warum ich bis zum verrecken keine kinder haben will? nicht weil ich sie nicht leiden könnte (klar gibt es bälger, aber meine eigenen würde ich doch lieben und nicht wegsperren!), sondern weil ich sie nicht in diese von dummheit und blindheit verseuchte welt hinaussetzen könnte. das würde ich mir nicht verzeihen können, mich dafür verantworten zu müssen meine kinder in eine welt voller terror, medien, business und verbrechen auszusetzen. jah, wir erleben so einige krisen gott sei dank nicht mehr, die globalisierung, die nächste inflation, die nie aufhörenden sinnlosen fortschritte, aber selbst wenn nicht unsere kinder, dann erleben sie unsere kindeskinder und ich gestehe: das macht mir nicht nur angst. ich würde den gedanken vom kinder kriegen nicht einmal in erwägung ziehen, wenn ich kinder abgöttisch lieben würde und am liebsten einen ganzen stall davon hätte. nicht einmal wenn man mir oder einem mir nahestehenden menschen den tod androhen würde (dann erst recht nicht vermutlich). das ist keine welt mehr für mich, oder für irgendeinem mit mir ähnlichem gemüt.

wann platzt endlich so ein gottverdammter meteor bei uns ein, oder wann entführen aliens uns, wann werden die tiere zu sprechen anfangen und die weltherrschaft übernehmen, wann zermetzeln wir uns endlich in einem atomkrieg (dann wären die kakerlaken die herrscher - auch gut) und wann, WANN kapieren die menschen endlich, dass sie nicht die größten sind und die welt nicht ihnen alleine gehört???! wann lernen sie auch die bedeutung ihrer  eigentlichen hochwertwörter kennen und wann werd ich endlich aufhören mir darüber den kopf immer und immer wieder zu zerbrechen?

gute nacht riku
« Letzte Änderung: 26 März 2009, 23:38:03 von YuRiku »
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Ichimaru

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #123 am: 29 März 2009, 03:26:55 »

Oha!

Du scheinst dir echt über vieles deine Gedanken zu machen nicht wahr? Nun, da bist du nicht die einzige die sich aufregt über all die Ungerechtigkeiten die täglich und überall auf dieser Welt stattfinden.

Auch ich stimme dir in vielen Bereichen überein, doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Mensch nicht bereit ist aus seinen Fehlern zu lernen. Falscher Stolz, Unwissenheit oder einfach das Böse im Menschen werden wahrscheinlich eine wichtige Rolle spielen.

Wir haben die Natur immer schon ausgebeutet und uns gegenseitig noch dazu, dass war so und wird immer so bleiben liebe yuriko. Alles was uns gegenüber nicht gleichwertig ist wird unterdrückt, ausgerottet und wie Dreck behandelt(ich spreche von Tieren). Wir sind ja die Krone der Schöpfung und sind dazu noch allwissend nicht wahr?

Und weil das so ist dürfen wir gleich anderen Lebewesen auf "unseren" Planeten ihre Lebensräume nehmen bzw vernichten(rohdungen im Urwald, verschmutzung der Ozeane usw).

Das schlimmste ist noch, das wir Psychopathen an der Spitze haben, die über uns regieren und uns sagen was wir zu tun haben und was nicht. Sie werden auf kosten anderer immer mächtiger und lügen weiterhin das Volk an.
Ihre Gier wird nur noch von Ihrer Skrupellosigkeit überboten mit denen sie Ihre Interessen durchsetzen.

Globalisierung zahlt sich nur für Industrieländer aus, da sie es ihnen ermöglicht Entwicklungsländer von uns abhängig zu machen.

Da wir ja so herzensgute Menschen sind, spenden wir den armen Kinder in Afrika ein bisschen Geld, damit wir unser Gewissen beruhigen und merken nicht einmal, das wir sie dadurch nur weiter in unsere Abhängigkeit treiben. Eine bessere Alternative wäre doch das Geld in ihre Infrastruktur zu investieren, sodass sie die Chance auf Bildung haben und irgendwann in der Lage sind ihr eigenes Volk aufzubauen. Ach ja hab ich vergessen ein starke Nation kann man nicht so leicht ausbeuten, da ist es besser Chaos zu stiften indem man Diktatoren oder Regimes an die Macht bringt. Dadurch schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe, denn die Herrscher tun was wir von ihnen verlangen und ünterdrücken ihr Volk oder führen Krieg gegen Rebellen und wir nehmen uns in aller Ruhe ihre Rohstoffe.Als Gegenleistung bilden wir ihre Milizen aus und verkaufen ihnen unsere Waffe(Deutsche Fabrikate sind besonders begehrt, ach was bin ich stolz auf unser Land).

Sorry das ich das alles heineingeschreiben habe, aber da du in diesen Thread deine Wut über diese Welt ausgelassen hast und über all Ungerechtigkeiten die dort herrschen, dacht ich mir geb ich meinen Senf auch dazu =)

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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #124 am: 30 März 2009, 21:06:20 »

ja meine liebe ichimaru, mein kopf ist voll mit scheisse, um es mal aus meiner sicht auszusprechen.

aber ich kann mich aufregen wie ich will, wenn ich es nicht selbst in die hand nehme ändert sich nichts, denn wer soll mir meine probleme schon abnehmen können? ich vergraul immer alle mit meiner menschenverachtenden art, sogar vor den menschen die ich liebe mache ich keinen halt. doch das ist der preis, um sein zu können wer ich bin, dafür verstelle ich mich nicht mehr und gebe meine kommentare ohne hemmungen zum besten... was nicht immer ein gutes ende nimmt, egal :) shit happens, nicht wahr?

und es tut gut zu hören, wenn andere ihre gedanken mit mir teilen wollen und sich genauso ins grübeln versetzen können wie ich.
ich kann ehrlich gesagt nicht sagen, ob menschen generell nie dazulernen, aber ich denke manchmal gewinnen sie eine bereichernde erkenntnis, die ihr leben verändern kann, selbst wenn es nur ein stückweit ist. bei mir war es der vegetarismus. das war nur der anfang, es gibt einen anfang, erste schritte, einen anlauf - der natürlich auch mal schnell in die hose gehen kann, wie ich mitterlweile weiss, doch wer nicht probiert und so weiter... :)

dass die anderen mehr psycho sind als manch einer hier, war mir schon immer bewusst, vor allem bei den politikern und forschern der gentechnik und der versuchslabore.
wie gesagt, ich weiss mittlerweile weder wo oben noch unten ist, wer normal und wer verrückt ist, überhaupt - was zur hölle sind wir alle für komische egoistische wesen und warum zur hölle tut es keinem ausser mir so dermaßen weh? hab ich irgendne fehlfunktion? haben die irgendwas vergessen bei mir einzubauen, als sie mich aus ihrer verschwendergesellschaftspresse gequetscht haben? ich habe hier noch keinen getroffen, der so sehr sich eine andere welt, eine andere menschheit und eine andere persönlichkeit wünscht als meine beschissene wenigkeit. ich weiss, ich werd daran verrecken, an all dem frust und die sorgen, die ich mir selbst schaufel aus meinem für mich immer bereitstehenden grab.
oh man, ich bin so ne dramaqueen, lach. aber ich weiss manchmal echt nicht, wie lange ich das noch ertragen werde können. ich bin erst 18 und habe schon derartig massive psychosen deshalb, wer weiß... wenn ich keine hilfe kriege (die ich zur zeit wohl echt nicht erwarten kann), dann kann ich nicht sagen, wie lange das mein herz noch durchsteht. ich will verändern, ich will verbessern, ich will die welt umkrempeln und schaff es noch nicht einmal ohne schmerzen aus dem bett zu kriechen.... ich sags nicht gern, aber ich versinke jetz mal im selbstmitleid (wie so oft) und sags wie es ist: ich bin erbärmlich. meine ganze gestalt ist ein strohhalm, der gegen einen strohballen antreten soll. das ist so irreal und doch... würd ich es wenigstens gerne versuchen, doch erst (!) muss ich diese scheiss krankheit loswerden. so, leichter gesagt als getan, weil mich kein schwein ernst nimmt, wie auch bei den sprüchen die ich immer ablasse, wie "ich liebe tiere mehr als menschen" oder "ich würde sie jah retten, wären sie meine katze." nunja, aber dass ich hilfe brauch sagen sie adnn auch, aber mehr nicht und auch nicht wie sie mir diese geben könnten (als ob sie es wollten -.-)

oh gott, entschuldige, ich hab mich leiten lassen von meinem redefluss, ich bin so unmöglich. also was ich sagen wollte: danke für dein post oder deinen dazugegebenen senf, das bedeutet mir immer viel :).
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #125 am: 30 März 2009, 21:47:31 »

ich bin jetzt seit dem 16.11.08 hier in diesem forum und da haben sich einiges an gedanken und gefühlen aufgestaut und angesammelt.

zusammenfassend kann man sagen, ich bin genauso ein wrack wie vor einem jahr, wenn nicht sogar schlimmer.
ich habe alles mögliche an scheisse angestellt, "wie jeder teenie" werden manche denken, aber... hallo, ich bin gestört, schon vergessen? ich mach mich wieder über mich selber lustig, aber es ist auch eine tatsache, die ich nicht verleugnen sollte oder gar kann. ich mein, alle frauen, die adhs haben heben hier bitte mal die hand (im ernst!). nein, ich bin bestimmt nicht stolz drauf, oder fühle mich gar als etwas besonderes, ich fühle mich ehrlich gesagt einmal mehr vom leben bestraft, nein... nicht vom leben - von mir selbst. ich bin wirklich hart zu mir, sagt zumindestens mein quacksalber, aber der meint auch es würde sich bei mir lohnen (hundert pro meinte er die kohle, die dabei für ihn rausspringt, lach)

oh man, grade wieder eine sinnlose erkenntnis a´la streicher gemacht: ich weiß jah schon, dass mein hausarzt (ärztin, is mir aber grad egal) meine situation nicht für voll nimmt, gut soweit. ich brauch aber erstens so langsam ein attest für die schule (die glaubt mir doch nicht, wenn ich der als begründung sage ich kann aufgrund gelenkschmerzen und kopfweh kaum aus dem bett raus, ich bin doch keine oma... und die depressionen erachtet sie wohl nicht als so "schlimm") und zweitens brauch ich ne überweisung für meinen therapeuten und noch ne überweisung für´n nicht gerade streikenden psychiater und vermutlich dann nochmal eine für die klinik... aber der eigentliche punkt ist: ich weiss, dass die ärztin mich nur ernst nimmt, wenn ich dementsprechend agiere, d.h. nicht wie gewohnt rationell und gefühlskalt rede, sondern in tränen ausbreche und ihr meine narben und suizidgedanken offenbare und meine weltanschauung preisgebe. problem (!): sie steckt mich dann sofort in eine klapse ohne auf meine krankheit adhs zu achten. weil es auch kaum einen azrt gibt, der das diagnostiziert, wird sie es sich sicherlich nicht unnötig schwer machen, in der richtung "das wird schon helfen, das ist auch das richtige für sie." meine fresse, wo ist der nächste galgen, bitte???

hätte ich nicht all die menschen, die mich in die richtige richtung regelrecht schlagen und drängen müssen, dann wäre ich hier fertig, und zwar schon lange. doch ich habe auch den leichten trotz in mir, der welt vor meinem abgang noch einen streich spielen zu müssen, nein nicht ein amok, um gottes willen, lach. ich dachte eher an ein buch, dass ich schreiben könnte, oder ein letztes großes gemälde, das alle in entsetzen bringt. eine kleine propaganda eben ^^. also kein racheakt in dem sinne, eher eine art denkmal. das können sie meinetwegen dann den hasen geben (hat es immerhin einen guten nutzen - außer es sind masttiere!).

okay, langsam beruhige ich mich wieder, puh... nur mir fällt auf, desto stärker mein interesse am leid anderer ist, desto schwächer wird es für die menschen , die ich liebe und die nicht immer bei mir sein können. ich stumpfe auf eine andere art und weise allmählich ab. früher lag es mir zum beispiel immer sehr am herzen einen freund zu haben und jetzt hab ich kein problem damit, wenn wir uns 7 wochen nicht sehen, oder überhaupt nicht sehen.  anfangs merkte ich, dass es mich aus der bahn wirft, doch mittlerweile fasse ich das anders auf. ich kann gerade keinen draht zu ihm aufbauen - und ich geb mir schon mühe...!
doch ich vergesse ihm zu schreiben, mich nach ihm zu erkundigen und wenn wir mal miteinander reden habe ich kaum nette worte für ihn übrig, wenn ich überhaupt mal welche für ihn übrig habe. aber er ist nicht besser. ich habe ihm eine chance gegeben und ehrlich gesagt frage ich mich, was will er noch von mir? ich meine sex ist klar, ok. aber  ich hab mich tausendmal von ihm vertrösten lassen, mich verletzen und zerbrechen lassen und habe immer auf eine antwort gehofft, ein ergebnis, doch... ich ging immer leer aus. er ist nicht besser als die anderen mein ich mittlerweile. aufmerksamkeiten bekam ich oftmals durch materielle sachen, welche ich zwar immer auch wollte, aber was ich brauchte war er. und das bekam ich nie vollkommen und werde ich jetzt auch nicht mehr und jah, jetzt halte ich es für gut, denn schließlich bin ich krank und er... er ist najah, eben nicht "krank"...und es war richtig so, denn das zeigte mir, dass wir nichts füreinander sind, wir sind auch viel zu verschieden und ich kann ihn auf dauer vermutlich wie jeden anderen nicht in meiner nähe ertragen und hätte ihn sowieso wohl nach absehbarer zeit weggeschickt - momentmal, das hatte ich jah schon mal anlaufsweise probiert. da gehts schon los... ich bin schon immer ein schwieriger fall gewesen. das ließ ich auch meinem ersten freund spüren. der arme hat wohl mindestens ein genauso großes trauma wie ich... ich werde wohl ewig schuldgefühle wegen ihm haben...

wow, so offen habe ich hier noch nie über einen jungen geschrieben. das ist amüsant. und nervig für die leser zugleich :), aber ich schreib das jah auch nur für mich, also wer es ließt: "auf deine verantwortung!" :)

riku
« Letzte Änderung: 30 März 2009, 21:54:59 von YuRiku »
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Ichimaru

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #126 am: 30 März 2009, 22:50:48 »

Von all deinen unendlich langen Texten her zu beurteilen, scheinst du wirklich an adhs zu leiden. Das bestätigen zumindest deine vielen Gedanken die du über die Welt machst und die Art wie du deine Gefühle hier vermittelst. Die zumindest für mich zeigt, dass du etwas verwirrt zu sein scheinst. Tut mir leid es so zu sagen, aber mir fällt kein anderes Wort dazu ein. Vor allem deine kreative Ader ist ein häufiges Symptom hierfür und auch deine Konzentrationsstörungen an die du leidest.

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass adhs nur schwer zu diagnostizieren ist. Deine Ärztin musst doch bestimmt etliche Psychologen kennen bzw Leute die sich in diesem Gebiet auskennen und dir helfen können. Und völlig abgestumpft scheinst du mir auch nicht zu sein. Von deine Texten her abzuleiten, ist eigentlich das Gegenteil der Fall, nämlich das du eine Person bist, die sich um andere sorgt und es vor allem Personen gibt die du liebst. Das ist schon mal ein Widerspruch für mich jetzt darauf bezogen,was deine abgestumpftheit betrifft.

Eigentlich denke ich eher, dass du dich einfach nicht verstanden fühlst und deshalb nicht weisst, wie du all deine Gedanken und deine Gefühle zum Ausdruck bringen kannst. Ritzt du dich deshalb? Ist das sowas wie nen Schrei nach Hilfe? Ja du hast recht deine Eltern können nicht damit umgehen, wie können sie auch? Sicherlich sie waren auch traurig, haben auch schwere Zeiten durchgemacht, aber das es auch Menschen gibt die an psychischen Problemen leiden ist denk ich mal kein allzu beliebtes Thema in unserer heilen Gesellschaft und das dann die eigene Tochter daran leidet versuch man am Anfang zu verdrängen.

Ich weiss nicht ob du mit alldem was ich hier schreibe was anfangen kannst, aber lass dir gesagt sein, solange du den Willen zu leben hast, gibt es auch Hoffnung und wo es Hoffnung gibt, so finden sich immer Wege das Glück irgendwo im Leben zu finden.

Das mit deiner Katze tut mir leid, sie scheint dir wirklich sehr an Herzen gelegen zu haben, aber anstatt ihr ständig nachzutrauern solltest du lieber dankbar sein, dass es sie gab und all die Momente, die du mit ihr verbracht hast in deinen Herzen tragen.

Vielleicht schreibe ich hier nur Mist, aber ich finde schon, das du was besonderes bist(nicht weil du vllt adhs hast), sondern deine Art zu denken und zu lieben, machen aus dir was besonderes. Normalerweise wollte ich mich eher nur passiv hier im Forum beteiligen und mich darauf beschränken hier die Beiträge der Leute zu lesen, aber bei dir finde ich, wäre es schade, das vllt ausgerechnet du dir was antun wirst und all die Menschen verletzt, die dich gern haben(das betrifft auch die anderen user hier!) und auch das eine äußerst begabt junge Frau nicht mehr hier sein wird um ihr Talent, welches ein Geschenk ist mit anderen Menschen teilen kann, sodass auch sie im leben lernen. Das ist vllt de Sinn des lebens, ständig zu lernen und das Erfahrene an andere weiterzugeben....

MFG Ichimaru
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #127 am: 31 März 2009, 10:05:41 »

Sitze in der schule, um mich herum gestalten, menschen, leere seelen - im kopf nur biologie, chemie und andere schulfächer, die uns ans system und somit an die gesellschaft binden.
ich weiß nicht was ich hier suche, najah eiegntlich suche ich gar nichts, vielmehr werde ich hier festgehalten, auf meinem platz im klassenzimmer.
nun schreibe ich hier, anstatt mich in englisch zu hocken, doch deutsch war für mich schon kaum auszuhalten und lieber sitze ich hier zwischen diesen ganzen ignoranten und lärmenden, missgebildeten lebensdelitanten, als dass ich meinen kopf noch mehr von rassentrennung (was wir schon zum 20x durchkauen und nicht weiter kommen) zumüllen lasse.
ich wette viele hier denken ich wär ein simultant, ich wär ein billiger schwän.zer, doch könnten sie einen tag lang ihre simplen und sorglosen gedanken mit meinen tauschen, würden sie wohl schon an einem einzigen tag durchdrehen, weil sie nicht gewohnt sind damit zu leben...

ichimaru, es freut mich, dass du dir gedanken über meine mikrigheit gemacht hast. und jah, du hast wohl in allen punkten recht und das war mir auch schon vor deiner aufzählung bewusst :), doch wie ich es ändere... dahinter bin ich noch nicht gekommen *seufz*.
jenny, meine katze, ist nicht nur eine schöne erinnerung, sie ist ein schuldbewusstseinsfaktor in meinem leben, ich gebe mir seither immer die schuld an ihrem tod....

ich antworte später direkter, bin in der schule. bis dann riku
« Letzte Änderung: 31 März 2009, 10:29:42 von YuRiku »
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #128 am: 31 März 2009, 22:57:07 »

so, wieder im trauten heim... war ein sehr anstrengender tag wieder, nicht nur körperlich, auch nervlich.
aber zuerst zu ichimaru (weil es nicht sehr oft vorkommt, dass jemand meinen worten nach so vielen seiten und texten noch beachtung schenkt, deshalb danke)

adhs ist nunmal nicht einfach DIE eine krankheit. sie wird von vielen symptomen begleitet, die ich, wie ich meine, langsam immer besser bei mir abschätzen zu können, nur dagegen machen kann ich noch nichts, das ist der knackpunkt. tatsächlich gibt es bei mir in der umgebung nicht sonderlich viele spezialisten und die, die es gibt sind gerade nunmal im streik, aufgrund ihrer schlechten bezahlung oder nicht gleichwertigkeit eines mediziners gegenüber usw.

"verwirrt", entschuldige, da musste ich kurz schmunzel. nunjah, ich hätte mich eher verzweifelt beschrieben, denn meine ansichten sind klar strukturiert und ich habe auch feste überzeugungen, nur fühle ich mich tatsächlich sehr sehr oft missverstanden. ich bin einfach nicht nur entsetzt oder empört über das denken der "norm", sondern angewidert und in gedanken völlig ausgegrenzt - und das stets verstecken zu müssen ist anstrengung für jede nervenzelle in mir. doch mit der wahrheit können viele, nein sagen wir die meisten, nicht umgehen. etwas in mir schreit mich an, dass ich die menschlichkeit, so wie man sie im alltag trifft, nicht an oder in mir habe. natürlich bin ich ein mensch und meine mutter beschreibt mich immer sanft mit den worten "sie ist halt anders." doch anders sein heißt allein zu sein in meiner existenz, denn anders ist nicht gleich.anders ist nicht das, was alle sind - normal. so fühle ich mich dementsprechend, wie ein kleines, noch nicht ausgereiftes monster, vielleicht deshalb auch meine angst vor mir selbst, vor meinen gefühlen.

mit "abgestumpft" meinte ich nicht die worte, gedanken und gefühle, die ich hier im forum auslasse. das sind meine wahren gefühle und gedanken. ich lasse sie sonst nirgendwo so raus, kaum einer weiß auch nur einen hauch von meinen vorstellungen, geschweige denn von meinen psychischen problemen. fast jeder meiner exfreunde oder liebhaber und auch ein teil meiner freunde beschimpfte mich als "kalt" und gefühlstot". ich weinte nicht bei einer trennung, ich rief nicht an bei streitereien, ich kapselte mich ab, sobald man mir zu nahe kam, ich habe niemals ihnen vertraut. was sie nicht wissen: ich muss so sein, damit sie nicht sehen wie in mir alles brodelt, ich habe angst menschen zu verletzen und gleichzeitig tue ich es dennoch durch diese gefühlskälte. paradox, ich weiß. doch ein roter faden führte mich stets zu krisen und problemen aufgrund meiner chaotischen gefühlswelt. ich weiß nicht bedingungslos zu lieben, ich bin mir manchmal nicht einmal sicher überhaupt noch zu wissen wie man liebt, da ich soviel schmerz ertragen musste.
das schlimmste war eben, dass ich es anders empfand als die meisten menschen, ich spürte jeden seelischen schmerz viel stärker und länger, es war mir selbst immer ein rätsel gewesen.

ich kann meine gefühle sehr gut zum ausdruck bringen - verbal... und die negativen auch nur so wirklich... aber ich ritze mich nicht mehr, ich bin schließlich in therapie und vorraussetzung dafür ist eben das svv abzulegen derzeit. ich hatte auch keine probleme damit aufzuhören, ich war nicht süchtig oder so, es passierte nur dann, wenn ich am liebsten gestorben wäre, also besteht keine suchtgefahr. und das mit den eltern und vermissen usw. niemanden verlieren wollen... das habe ich bereits in vielen meinen posts geschrieben, weshalb ich auch noch hier bin - weil die menschen, denen ich noch etwas bedeute mich an diese welt binden. ich tendiere schon so schnell genug zu schlechtem gewissen, ich hatte bisher überhaupt nicht die kraft dazu, doch wenn man eben sterben möchte, dann ist es weileinem alles scheissegal geworden ist. weil man sich und seine existenz hast, genau wie alles was man tut. in so einem zustand war ich noch nie vollständig, auch nicht durch alkohol oder drogen.

und meine eltern sind psychische probleme gewohnt. für sie ist nicht alles heile welt, das ist auch der grund weshalb sie mich vor allem immer zu sehr schützen wollten. meine großmutter war schizo und mein großvater und mein vater waren schon immer ein bisschen rebellisch und manchmal auch depressiv oder gestresst, liegt wohl an der kunst. meine mutter ist ein seelisches emotionales wrack, sie weint sehr schnell. dennoch hast du recht, sie haben es nicht erkannt, vielleicht genau deshalb. weil sie alle schon probleme mit sich selbst genug hatten, wie soll man da auch bemerken wenn der andere leidet, man leidet doch selbst!

das ist lieb, dass du sagst ich sei nicht einfach anders, sondern besonders... hättest du alle posts gelesen von mir, dann wüsstest du auch wie ich über das wort "besonders" denke :), aber du meintest es sicher anders. ich danke dir.
"junge begabte frau", ach ichimaru, ich bin von natur aus pessimist, ich sehe alles mir gegebene als einen fluch an. meine art zu denken und zu fühlen, meine malerei... alles verfolgt mich. sie sind wie albträume. du willst wegrennen, ins normale leben zurück, doch dann merkst du - es gibt keinen ausweg! der albtraum ist real! du willst einfach nur normal sein, normal denken, normal fühlen, normal handeln... doch du bist nunmal anders, du bist emotionaler und gleichzietig für sie cooler und tougher, du bist ein künstler und gleichzeitig ein wahnsinniger... du bist alles, nur nicht das was alle sind.
"das wäre doch langweilig, akzeptier dich wie du bist." das sagt jemand, weil er nciht weiß wie es in mir aussieht. ich kann es nciht einfach akzeptieren. ich kann verdrängen, das tu eh die ganze zeit. aber du kannst nicht jemanden lieben, wenn du ihn nunmal nciht liebst, das gilt auch für dich selbst. du kannst demnach auch nichts akzeptieren, was gegen deine ansichten, deine natur, deinen verstand oder unverstand spricht.

ach ich erzähl heut auch nur wieder müll, najah ich hoffe ich habe dir nciht vor den kopf gestoßen in irgendeiner meiner tollpatschigen weisen (dazu neige ich oft leider mal, wenn auch nur ungern und unbeabsichtigt) ich danke dir für deine aufmerksamkeit ichimaru.

liebe grüße riku

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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #129 am: 05 April 2009, 23:25:48 »

er sagte " abschied nehmen... das ist als würdest du sterben, weil ich angst habe dich nie wieder zu sehen." im wasser das schimmern der sonne, in den bäumen das rauschen des windes... in meinem herzen eine unsagbare leere. ich sah ihn an, sah seinen tränenstrom, sah seine verletzte seele und mein inneres monster. so weit wollte ich es nie kommen lassen. wie konnte das nur passieren? wie konnte ich nur mit ihm an diesem wunderschönen ort sitzen, an dem wir einen tag zuvor noch gelacht und gescherzt haben und nun zitternd auf das ende warteten? ich kriegte kaum ein wort heraus und nichts schien richtig in diesem moment, jeder gedanke unangebracht und sinnlos.
und wieder verlier ich den menschen, den ich liebe und das alles nur... wegen mir. auch sein schluchzendes "du kannst doch nichts für deine krankheit. du wolltest das doch nie mit absicht, du kannst nichts dafür." machte alles nur noch aussichtsloser. denn wäre es mit absicht, alles mit meinem willen geschehen, dann könnte mein wille allein das alles auch wieder rückgängig und ungeschehen machen, doch leider...
nun saßen wir da also, er weinend ich melancholisch, ich spürte rein gar nichts mehr. alle schlupflöcher schienen verstopft und jeder ausweg führte zu einer sackgasse. "ich kann nicht für dich da sein, wenn du mich brauchst. das macht mich fertig."
was wir nicht wussten: nur ein paar stunden danach war er mehr für mich da, als er hätte jemals sein können.
"ich will nicht spaß haben und feiern, einfach so tun als wäre nichts. abschied von dir kann ich doch nicht feiern." trotzdem blieb er. und alles was danach geschah war... er nannte es "surreal", ich nenne es "mein verkorkstes leben". wir gingen zu meiner besten freundin, tranken, lachten und gingen wieder. daheim angekommen schliefen wir miteinander. dann nur noch kurzschluss.
er ging auf die toilette, ich wollte es mir gemütlich machen, griff mit meinem arm hinters kissen und fühlte... etwas weiches. für eine sekunde meinte ich ein fellbüschel zu ertasten und wartete instinktiv auf das aufweckende miauen, doch... der raum blieb ruhig. ich war alleine in diesem raum, ich war alleine in diesem leben. und ich realisierte wieder, jenny war tot. mein herz brannte schlagartig, aber ich versuchte mich zu beruhigen. doch ihr weiches fell ging mir nicht aus dem kopf. wie sah sie eigentlich nochmal aus? schockiert musste ich feststellen, dass das bild in meinem kopf von ihr verschwommen war. ich griff schnell zu meinem handy, sah die bildergalerie durch, entdeckte sie und tränen flossen über mein gesicht. er bemerkte es zunächst nicht, wie auch? ich weine schließlich so leise, wie die leute in der bibliothek lesen müssen. doch als er spürte es war nicht alles "in ordnung" (mein leben ist das reinste chaos, ordnung zähl ich schon zu einen der fremdwörter), gab er mir wärme, meinte ich könne alles rauslassen. und tatsächlich. zum ersten mal seitdem ich mich erinnern kann habe ich laut geweint, selbst ein paar schluchzer brachte ich heraus. er versuchte mich sanft zu beruhigen. "dein therapeut wäre stolz auf dich, du kannst doch laut weinen."
gerade als ich meinte mich beruhigt zu haben (mein herz schlug immer noch wie wild), wollte ich mich aufrichten und setzte mich an den bettrand... doch plötzlich durchfuhr mich ein messerscharfer schmerz direkt durch meine linke frontalseite des gehirns. ich zuckte zusammen, suchte meine kopfschmerztabletten, doch schon drang der zweite, noch viel schlimmere stich durch meinen schädel. hastig schluckte ich die tablette herunter, auch wenn ich wusste, dass die einwirkzeit immer so quälend lange dauert. es blieb natürlich auch für ihn nicht unbemerkt und nach einigem hin und her winden meinte er schließlich "ich hole deine eltern!", ich schrie "nein!" und er solle noch warten, doch er schaltete schneller. ich wollte niemanden aufwecken, doch der schmerz wurde immer schlimmer, ich kriegte kaum noch luft, fasste mir krampfartig an die stirn, hyperventlierte. er kam sich hilflos vor, das wusste ich "hol eine tüte!" presste ich noch heraus. meine mutter kam hinzu "schatz was ist denn los?" immer diese überflüssigen fragen. er rief derweilen einen notarzt. die tüte half nur kurzweilig und war dann in der panik und hektik schnell vergessen. ich zuckte und zitterte, lag halbnackt auf dem bett, wälzte und krümmte mich. "es tut so weh, es tut so weh". ich wusste nicht mehr was ich tat, diese schmerzen machten mich wahnsinnig, ich drehte komplett durch, schrie und kämpfte. "reisst mir den kopf ab, bitte, reisst mir den kopf ab!" als würde mich ein pfeil blitzschnell durchbohren, jemand mir ein ausweidemesser ins gehirn rammen und es dann genüßlich mit den widerhaken und meiner gehirnmasse wieder langsam und schmerzvoll herausziehen oder als würde eine made mich von innen heraus auffressen. egal was es war, all diese beschreibungen treffen nur zusammen darauf zu, es war die reinste hölle. bis endlich der notarzt kam, war ich zwischenzeitlich kurz ohne atmung und meine eltern machten alles falsch, was man nur falsch machen konnte. meine mutter machte mundzumundbeatmung ohne mir wenigstens die nase zu zuheben. mein vater wollte eine herzrythmusmassage machen, hatte mich aber lediglich zweimal kurz gedrückt. nicht einmal meinen puls haben sie richtig nachgeprüft, meine atmung... es war ein disaster, doch zum glück war ich nicht weg oder so, ich hatte lediglich keine kraft mehr zum atmen gehabt und der schmerz in meinem gehirn machte mich benebelt und zu allem unfähig. die helfer kamen, ich wurde zugeschwafelt, musste mich langsam aus der pfötchenstellung meiner tauben gliedmaßen befreien und einen atmungsrythmus finden. dann wurde ich mitgenommen. ich kriegte vor dem wagen panik "nciht in die klinik in weinsberg." meinte ich nur, ich musste wenn dann in eine gegen adhs und nicht in eine für borderliner oder depressive. sie beruhgite mich mit "nein nein, keine sorge." und packte mich in den wagen.
im wagen starrte ich nur an die decke. ich hatte mich wieder einigermaßen, trotz schmerzen, gefasst und schämte mich nur noch. im krankenhaus dauerte alles ewig. es dauerte eine stunde bis man mir blut abnehmen konnte und infusionen gab. es dauerte eine weitere sinnlose stunde bis man meine mutter zu mir ließ. dann kam er zu mir. ich hätte mich gerne hinter der trage versteckt gehabt in dem moment, doch er war besorgt und die angst stand ihm kreidebleich ins gesicht geschrieben.
ich blieb insgesamt ca. 5 stunden danach noch in diesem haus der idioten und empathielosen. "alles quacksalber" hätte ich gerne gesagt, doch wollte ich erst einmal meine angehörigen beruhigen und riss wieder dämliche sprüche und witze. er blieb die ganze nacht bei mir, hielt meine hand, schaute pinibel nach der infusion, holte mir eine decke, redete mit mir, und schlief an meiner trage ein. aufgrund meines beschissenen kaliummangels musste ich nicht nur unheimliche schmerzen, sondern auch ziemlich viel zeit überbrücken. doch dank ihm kam mir alles nur halb so scheußlich
« Letzte Änderung: 05 April 2009, 23:52:16 von YuRiku »
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #130 am: 05 April 2009, 23:43:01 »

bei mir daheim wieder angekommen war alles sehr emotional. wir küssten und umarmten uns. ich fühlte mich noch nie so wohl bei ihm, wie in diesem augenblick und doch war es der traurigste und intimste moment zugleich. als wir duschen waren und los mussten, d.h. ich ihn zum bahnhof bringen musste, spürte ich seine tränen immer noch auf meiner wange. es war, als wäre ich gestorben. zumindestens seine trauer ließ diesen anschein. wir saßen auf der mauer, aßen eis und ich sah ihm zu wie er in sein eis weinte. das war für mich der schlimmste moment überhaupt. er genierte sich nicht einmal in der öffentlichkeit seine gefühle zu zeigen. ich fühlte mich innerlich tot. er ähnelte einem kleinen jungen. dieses bild in meinem kopf, wie er da saß und schluchzte und trotzdem versuchte es zu bewältigen, tapfer sein eis aß. ich dachte nur "ich liebe dich". was die lage wieder einmal nur verschlimmerte, weil das meine bewältigung umso schwerer machen würde und ich nicht nur in mein eis weinen würde, sondern es mir ins gesicht schmieren würde, nur um die kälte zu spüren.
am bahnhof machten wir dann unser erstes und was ich mich schon gar nicht getraue zu denken... unser vielleicht letztes gemeinsames bild. er musste sich mühe geben auf dem foto zu lächeln. ich wusste nciht was ich fühlen sollte, ich versuchte ihn zu beruhigen, ohne ergebnis.
in dem ganzen wochenende hab ich ihn mehr wienen sehen, als im vergangenen dreiviertel jahr, in dem wir uns kennen.
nachdem der zug abfuhr ging ich zu meiner besten freundin, erzählte ihr von meinem abstecher ins krankenhaus und was mir noch viel wichtiger war: von ihm. desto mehr ich erzählte, desto seltsamer fühlte sich mein herz an. "oh nein" dachte ich. es geht jetzt schon los, er ist kaum weg da geht meine depression schon los. ich hatte gehofft noch etwas ruhezeit zu bekommen zum verschnaufen, doch mein herz brannte wie feuer, ich musste mich zwingen, mich ablenken, alles verdrängen... ich wusste, jetzt beginnt erst der wahre kampf. werde ich ihn wiedersehen? werden wir noch dieselben menschen mit denselben gefühlen füreinander sein, oder kommt alles ganz anders? ich habe angst, ich habe panische angst. was ist, wenn er stirbt? durch irgendeinen unfall? was, wenn ich ihn nie wiedersehe? dann wird das einzige, was mir bleibt, unsere erinnerungen und unser foto sein...

ich vermisste ihn gleich nachdem der zug losfuhr. ich hoffe ich halte dem schmerz stand und gebe nciht eher auf, bis ich nicht alles erdenkliche und unerdenkliche versucht habe, um "normal" zu werden... und dann, ja dann vielleicht, wenn wir uns wiedersehen... falls wir uns wiedersehen... ich hoffe er kam gut daheim an...

riku
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #131 am: 06 April 2009, 00:05:18 »

I find the map and draw a straight line
Over rivers, farms, and state lines
The distance from 'A' to where you'd be
It's only finger-lengths that I see
I touch the place where I'd find your face
My finger in creases of distant dark places

I hang my coat up in the first bar
There is no peace that I've found so far
The laughter penetrates my silence
As drunken men find flaws in science

Their words mostly noises
Ghosts with just voices
Your words in my memory
Are like music to me

I'm miles from where you are,
I lay down on the cold ground
I, I pray that something picks me up
And sets me down in your warm arms

After I have travelled so far
We'd set the fire to the third bar
We'd share each other like an island
Until exhausted, close our eyelids
And dreaming, pick up from
The last place we left off
Your soft skin is weeping
A joy you can't keep in

I'm miles from where you are,
I lay down on the cold ground
And I, I pray that something picks me up
and sets me down in your warm arms

I'm miles from where you are,
I lay down on the cold ground
and I, I pray that something picks me up
and sets me down in your warm arms


vergiss deinen psychozwerg nicht tiger... ich hab dich lieb
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #132 am: 06 April 2009, 00:08:00 »

I've been walking around all day,
Thinking.
I think I have a problem,
I think I think too much.
I've been taught to hold back my tears,
And avoid them.
But you make pain into something I could touch.

I've been walking around all day,
Laughing.
I think I'd be better off without you here.
And I bet you're sweet and hard to get over.
So I'll cry and people will stop and stare.
Now that's okay.
Let them stop and stare.

Cause I am fragile.
I am hopeless.
I'm not perfect.
But I am free.

I've been walking around all day,
Waiting.
And waiting is all I seem to do.
Cause I never get it unless I'm fed it.
But this time i'll just have to.
Yeah this time i'll just have to.

And I'm fragile.
I am hopeless.
I'm not perfect.
But I am free.

Say you're not around, Am I finished?
If you're not around, thats too bad.
Hope youre safe and sound, not alone now.
Cause you know I believe in you.

I'm still fragile,
I'm still hopeless,
I'm not perfect,
But I am free.

And I'm fragile,
I am hopeless,
I'm not perfect,
But I am free.

Cause I am fragile,
hopeless,
I'm not perfect,
But I am free.

lieber wäre ich normal, als "frei"...

riku

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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #133 am: 07 April 2009, 01:37:04 »

alles so leer, kalt und finster
bin von dunkelheit umhüllt, wie ein nebel, ich sehe alles verschwommen
bin blind bei schönen dingen
bin taub bei aufbauenden worten und
fühle nichts bei nähe und zuneigung
mir scheint alles gleich, ob lebendig oder tot
alles sinnlos, alle benühungen, will nur noch aufgeben
will nicht an morgen denken, an das was noch kommt
die zeit verstreicht und doch meine ich festzustecken in diesem moment

warum hat mich noch kein bus überfahren
warum hat mich noch keiner erschossen
warum ist mir nicht irgendein tödlicher unfall passiert
warum ist es mir erlaubt zu atmen

ich will nciht mehr leben
ich habe angst
vor dem jetzt, vor der zukunft
vor allem und jeden

bitte lasst mich alle in ruhe
schenkt mir keine zuneigung, keine beachtung mehr
lasst mich los, bitte
lasst mich alle gehen
lasst mich sterben

ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr
meine kraft ist aus, meine glieder schwach
ich fühle mich so alt
ich habe rote, aufgekratzte augen, völlig verheult und ausgetrocknet
meine muskeln schwinden von tag zu tag mehr
meine gliedmaßen schmerzen
sowie mein kopf

tag um tag
stunde um stunde
in jedem augenblick

ich bin doch innerlich schon längst tot
ich muss nur mein äußeres meinem inneren noch anpassen
ein gleichgewicht zwischen seele und körper schaffen und sterben

meine gedanken kreisen sich nur noch ums eine
tabletten?
oder springen?
oder ertrinken?
oder doch lieber verbluten?

ich kann diese welt nicht mehr ertragen
ich kann diese grausamen kreaturen nicht mehr ansehen
ihnen zuschauen, wie sie alles zerstören
"menschen"

wie gerne würde ich die welt umkrempeln
wie gerne würde ich die menschen belehren
ihnen ihre fehler spüren lassen
ihren umgang mit der erde, den anderen lebewesen
muss hier raus

will zu jenny
will bei ihr sein
jenny...

ich will nicht mehr atmen, essen, riechen, hören schmecken und erst recht nicht sehen
leben kann ich meine aktivitäten eh nicht nennen
was habe ich noch für einen nutzen?
wer braucht mich schon?
mich, den leblosen krüppel
ich bin doch zu nichts mehr imstande
bin zu nichts fähig

nicht einmal mehr malen kann ich
habe so viele aufträge
würde mich so gerne vor allen drücken
einfach wegsterben
dann können sie mir keine vorhaltungen mehr deshalb machen
oder zumindestens würde ich es nciht mehr mitkriegen

keiner müsste sich sinnlose gedanken mehr wegen mir machen
keiner müsste sich mehr sorgen machen
ich wäre einfach weg
still und heimlich verschwunden
und irgendwann wäre es, als hätte es mich nie gegeben
man hat mich längst vergessen
während sich die menschen gegenseitig auffressen, zerbomben, sich ins chaos mit der natur reissen

ich will nur noch sterben
in seifenbl.asen aufsteigen
einfach einschlafen ohne aufzuwachen
weg sein
weit weg sein
für immer

ich will tot sein
« Letzte Änderung: 07 April 2009, 01:39:25 von YuRiku »
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nubis

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Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #134 am: 09 April 2009, 08:22:58 »

***ich wäre einfach weg
   still und heimlich verschwunden
   und irgendwann wäre es, als hätte es mich nie gegeben
   man hat mich längst vergessen***


DAS ist der größte Irrtum, dem ein Mensch unterliegen kann

JEDER hinterlässt eine Lücke, die nie zu schließen sein wird

...manchmal reißt der Tot eines geliebten Menschen eine Wunde in die Seele
mit der es schwer ist weiter zu leben...




Liebe YuRiku

Ich will dich hier nicht vollsülzen mit meiner Trauer um andere Menschen

aber daran erinnern, dass du dir selbst etwas vormachst, wenn du so denkst


Man kann sein Leben nicht für andere Leben - aber wenn man es aufgeben möchte, sollte
man es im Bewustsein dessen tun, was man Anderen damit antut

***einfach weg*** ist keiner  ...



LG
nubis
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)
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