Hi Tobi,
Pudel und Friedrich haben es teilweise schon auf den Punkt gebracht: Es ist Unfug, dass du so über dich selber denkst!
Ich weiß nicht, wie andere das sehen, aber ich habe in meinem Leben viele Menschen sogenannte Freunde verloren, weil die mir nie die Wahrheit sagten sondern im Grunde nur das, was man hören möchte. Ich finde es gut, dass hier Leute sind, die mich zwar nicht persönlich kennen, aber durch mich durch meine Geschichte und Gedanken, die ich hier freigegeben habe, einigermaßen einschätzen können und mir ihre Meinung kundtun. Und die ist ehrlich. Und das tut zur Abwechslung mal wirklich gut.
Natürlich es ist nicht immer das, was man hören möchte, aber ist es nicht befreiend, einfach mal "man selbst" zu sein?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fee dir böse ist oder du ihr wehgetan hast, es ging nur darum, dir zu zeigen, wie es ist, wenn jemand so etwas schreibt. Und das ist einfach noch einmal die Frage, die ich dir stelle: was erwartest du?
Jeder Mensch hier auf der Welt hat seine Daseinsberechtigung, niemand ist unnütz.
Ich selbst hab mir hunderte Male die Frage gestellt, warum musste mein Mann sterben? Warum? Gibt es darauf eine Antwort? Gibt es einen Gott, den ich dafür verantwortlich machen kann? Wen gibt es, den ich verantwortlich machen kann, dass er körperlich anfällig war? Soll ich die Medizin verantwortlich machen, dass es kein Allheilmittel gibt? Ob ich jetzt nun so philosophiere oder andere Beteiligte hier, die ebenfalls krank sind oder kranke Angehörige haben, wir alle fragen uns die gleiche Frage: WARUM?
Warum bin ich allein? Warum Reah? Warum die anderen? Hätten wir es nicht irgendwo alle verdient, glücklich zu sein?
Du bist nicht allein. Das ist das, was das Forum dir geben kann, was die User die hier geben können, einen Ort, an dem du nicht allein bist, mit deinen Gedanken, deinen Gefühlen, deinen Fragen.
Wir alle hier kämpfen jeden Tag um einen Platz in unserem Leben, wir alle kämpfen auf die unterschiedlichste Weise um einen neuen Tag in unserem Leben.
Wenn ich mir so Reah durchlese, dann empfinde ich in dem Moment absolute Hochachtung, in ihrer Situation mit 3 Kindern. Ich habe nur 1 Kind und weiß, wie schwierig es sein kann. Und sie hat vollkommen recht. Jeder von uns hat in seinem inneren eine Stärke, die uns über jeden Tag hinweg bringt, die uns weiter kämpfen lässt. Warum sollte wir uns sonst die Mühe machen (so wie du z.B.) in dieses Forum oder in ein ähnliches zu kommen? Weil wir kämpfen wollen.
Und du willst das auch. Nur und das ist echt nicht böse gemeint: mit Selbstmitleid kommst du leider nicht weiter. Deswegen war unter anderem mein Rat, dass du dich mal einer Therapie unterziehst, sie kann - wenn sie gut ist bzw. der Therapeut - Wunder bewirken. Man brauch nicht unbedingt Medikamente, das kommt immer auf einen selbst und der Diagnose an, man ist nicht automatisch verrückt, wenn man an einem Punkt im Leben ist, wo man allein nicht mehr weiter kommt. Sondern es kann durchaus hilfreich sein, das Leben mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Dazu muss man aber bereit sein, sich selbst zu ergründen, zu erkennen und einzuschätzen.
Und wenn ich das sagen darf: Es ist die Hölle. Auch wenn es dich erschreckt. Es gibt nichts schwieriges im Leben, als sich selbst zu erkennen, weil man im Grunde jahrelang vor sich selbst wegläuft, funktioniert hat und alles war prima, bis der Punkt des Zusammenbruchs gekommen ist.
Aber der Kampf lohnt sich, glaub mir. Wenn du dich selbst erkennst und akzeptierst mit all deinen Macken, Problemen, '"schlechten" Angewohnheiten usw. dann ist es auch leichter, anderen Menschen zu begegnen.
Und wie Friedrich schon sagte: Eine Anmeldung oder angemeldet bleiben verpflichtet dich zu nichts. Du musst nichts schreiben, wenn du nicht willst, du musst nicht unbedingt antworten, wenn du absolut nicht willst.
Aber schreibe nicht, dass hier "Hilferufe" nicht gehört werden. Da kann ich dir nur sagen, dass es nicht stimmt. Nur musst du wirklich verstehen, dass wir alle hier unsere Probleme haben, an einem Tag mehr und an einem anderem Tag weniger. Es ist hart für jeden von uns hier, sich auf andere einzulassen. Manchmal geht es gut, manchmal haben wir mit uns selbst zu viel zu tun, damit wir selbst wieder weiterkämpfen können. Und trotzdem sind hier einige teilweise schon bis zur Selbstaufopferung bereit, anderen zu helfen und da ist es einfach nur unfair, diese runter zu ziehen. Das tut weh.
Ich hoffe du verstehst meine Worte nicht wieder falsch.