Ich habe noch nie wirklich Gedichte geschrieben. Ich bin mir auch nicht sicher was das hier ist, was ich schreibe - aber ich finde momentan kaum einen anderen Weg etwas loszuwerden. Es ist nur ein Versuch.
Diese Wand dort müsste weiß sein,
nicht aus dem Stein, den ich so oft in meinen Träumen sehe.
Dort drüben müsste ein Teppich liegen,
doch nun sehe ich dort nur das Holz, mit all seinen Details.
Neben mir sollte eine Sammlung an Büchern sein,
doch kann ich keinen einzigen Titel sehen.
Es sollte nach Zuhause riechen,
nach Vertrautem und Bekannten.
Nicht nach altem Gebäude und seinem Schweiß.
Ich müsste die Vögel hören,
und das Rauschen der Autobahn hinter dem Haus.
Doch höre ich nur Atem
und zwei Worte – dann fünf.
Ich war allein, doch nun?
Nun spüre ich den Atem an meinem Hals,
den festen Griff an meinem Körper,
die Hände an Hals, Gesicht und überall
Den plötzlichen Schmerz, der sich durch meinen Körper zieht
Ich sehe diese Augen
voller…ja was überhaupt?
Ist es Wahn, oder sogar Stolz?
Das Lächeln, das ich nie erwidern könnte
Es ist nicht echt.
Ich kenne das, es ist der Alltag.
In wenigen Minuten ist es vorbei
und ich gehe durch die Welt,
als wäre es nicht ein Teil von mir.
Ich weiß, es ist nicht echt.
Doch dann.
Um mich herum nur grün
Blätter, Bäume, Gras.
Es riecht nach Wald und Erde
Ich kenne diesen Ort.
Ich fühle mich gut, sicher
hier bin ich doch immer, wenn etwas nicht stimmt.
Wenn ich nirgendwo herein passe
und lieber allein mit mir bin.
Nur passt der Atem nicht
der Schmerz, die Augen
Diese Stimme die mir sagt
„Ruhig, halt endlich still“
Nichts ist mehr sicher.
Und dieses Mal weiß ich nicht
Ist es echt?
Ist es ein neuer Teil meiner Welt
Ein Teil meiner Vergangenheit?
25.03.2020