So und damit ich den Vogel nun abschieße hier könnt ihr mal was nachlesen:
"Diazepam (Valium)
Rein chemisch hergestellte Tabletten, kommt in der Natur nur in Spuren in Kartoffeln vor. Gehört zur Gruppe der Benzodiazepine (Beruhigungsmittel).
Anwendung: Tabletten schlucken, z.T. intravenös injiziert. Wirkt beruhigend, in höheren Dosen einschläfernd. Schmerzen werden gedämpft und unterdrückt, deshalb häufige Anwendung in der Akutbehandlung seelisch Kranker. Nach 4-6 Wochen Dauerkonsum Beginn der Herausbildung starker Abhängigkeit. Dann bei Absetzen starke Entzugsbeschwerden (Depression, Selbstmordgedanken, Muskelzittern, Schmerzen).
Quellen
Im Prinzip kann jedes Medikament wie beim Doping im Spitzensport missbräuchlich verwendet werden. So gut wie jedes Medikament hat Nebenwirkungen. Dopingsubstanzen für das Gehirn stammen aus Neurologie und Psychiatrie, wobei Pharmaka gegen Alzheimer, Schlaf-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen verwendet werden. Die natürlichen Neurotransmitter Acetylcholin, Serotonin, Glutamat, Dopamin, Noradrenalin müssen im Gehirn in der richtigen Menge, an der richtigen Stelle und vor allem zur rechten Zeit vorhanden sein, damit das Gehirn perfekt funktioniert. Gibt es auf Dauer zu wenig, kommt es im schlimmsten Fall zu Nervenkrankheiten. Zahlreiche Medikamente können einen Verlust an Neurotransmittern im Krankheitsfall zumindest teilweise ausgleichen.
Diese Substanzen kommen in bestimmten Gesellschaftskreisen vermehrt unter verharmlosenden Namen wie NeuroPusher, Brainbooster" oder Gedächtnisverstärker zum Einsatz: Methylphenidat (Ritalin), Modafinil (Vigil), Fluoextin (Prozac, Fluctin), aber auch Kokain. Schon viele Studierende verwenden konzentrations- und leistungssteigernden Drogen, so dopen sich in den Vereinigten Staaten bereits heute 16 bis 25 Prozent der Prüflinge regelmäßig pharmakologisch. Die Verfügbarkeit der in der Regel verschreibungspflichtigen Substanzen durch weltweit aktive Apotheken im Internet werden diese Zahlen weiter steigen lassen.
Ritalin ist ein dem Amphetamin ähnliches Pharmakon und hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin. Dadurch werden diese Signalboten nicht wie im gesunden Gehirn vorgesehen, nach getaner Arbeit durch Transportsysteme entfernt, sondern sie sind dort länger aktiv und senden wiederholte, lange anhaltende Signale. Klinisch hauptsächlich im Einsatz bei der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung oder der Narkolepsie, steigert es die Konzentrationsfähigkeit. Zahlreiche Nebenwirkungen dieses Medikaments, das dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt, darunter Herzrasen, Schlaflosigkeit, Blutdruckerhöhung, sind bekannt.
Die Lernleistung verbessern können auch so genannte Ampakine. Die Substanz CX717 gehört zu dieser Gruppe der Ampakine, deren Wirkmechanismus dem von Glutamat ähnlich ist. CX717 hilft dabei, leichter zu lernen und besser zu erinnern. Neben der Steigerung der Gedächtnisleistung ist der Wirkstoff auch zur Behandlung von Alzheimer, Narkolepsie und ADH im Gespräch.
Modafinil, ursprünglich gegen Narkolepsie, bei der die Betroffenen plötzlich und unkontrollierbar während des Tages einschlafen, entwickelt, unterscheidet sich als Psychostimulanz chemisch deutlich von Amphetaminen. Dieser Gedächtnisverstärker wird unter Gesunden immer beliebter, etwa, um bei Bedarf mehrere Tage und Nächte durcharbeiten zu können. Wie es genau wirkt, ist unbekannt, es scheint aber relativ spezifisch die Schaltstellen für den Schlafrhythmus im Hirn zu beeinflussen. Trotz vieler Nebenwirkungen steigt die Nachfrage rasant.
Donezepil ist ein Medikament, das bei Alzheimer verschrieben wird und kann auch bei Gesunden die Gedächtnisleistung signifikant verbessern. Es ist ein Acetylcholinesterasehemmer, der dafür sorgt, dass der Botenstoff Acetylcholin verzögert abgebaut wird und somit den Synapsen länger zur Verfügung steht.
Auch Medikamente gegen Depression wie der Wirkstoff Fluoxetin (Fluctin, Prozac) werden abseits einer medizinischen Indikation zur Leistungsssteigerung genutzt. Fluoxetin ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und verhindert die Entfernung des Serotonins aus dem Synapsenspalt. Fluoxetin wird zur Verbesserung der Laune unter Stressbedingungen eingesetzt und ist besonders in Managerkreisen beliebt. Neuere Medikamente gegen Alzheimer sollen auch bei Gesunden die Aufmerksamkeit, Kognition und Gedächtnis verbessern und Substanzen zur Erhöhung der intrazellulären Menge an Creb sind in ersten klinischen Studien. Diese Stoffe wirken nicht mehr am synaptischen Spalt sondern in den Nervenzellen.
Der Hirnforscher und Philosoph Gerhard Roth (Universität Bremen) sagt dazu: "Dass Fluctin negative Stimmungen dämpft, wäre eigentlich gar nicht bedenklich. Aber der Wirkstoff verschiebt ein Gleichgewicht, das sich im Laufe der Evolution eingestellt hat. Dieses Gleichgewicht macht aus den meisten Menschen flache Optimisten. Diese Grundhaltung hat sich als ausgesprochen vorteilhaft für das Überleben der Menschheit erwiesen. Verschiebt sich das Stimmungsbarometer von dieser Ausgangsposition in die eine oder in die andere Richtung, wirkt das nicht unbedingt positiv."
Weitgehend völlig offen ist nach Behl (2008), Forscher an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die Frage, wie sich solche Missbräuche auf Dauer bei Gesunden auswirken: "Denkt man an die komplexe Biochemie in unserem Gehirn, ist zu erwarten, dass das Überschwemmen des gesunden Gehirns mit Pharmaka Folgen haben wird, denn biochemische Wechselwirkungen zwischen Nervenzellen sind keine Einbahnstraßen. Die Signalübertragung im Gehirn verläuft in alle Richtungen. Das Gehirn ist kein elektronischer Schaltkasten, dem man einfach eine Verstärkerplatine vorschalten kann. Im Laufe der Evolution hat sich mit der synaptischen Plastizität ein eigener potenter Mechanismus der physiologischen Signalverstärkung entwickelt, der sich langfristig sicher nicht überlisten lässt. Zusätzlich können die Rezeptoren der Neurotransmitter bei einem Dauerbombardement im gesunden Gehirn weniger sensitiv werden, molekulare Toleranzen und Abhängigkeiten oder Resistenzen gegen den künstlichen Input können entstehen. Irgendwann wirkt ein Signal dann nicht mehr auch dann nicht, wenn es für den gesunden Ablauf eigentlich benötigt wird. Selbst wenn der Anwender SUBJEKTIV sein Ziel einmalig erreicht, sind negative Auswirkungen, wie GEHIRNSCHÄDEN, PERSÖNLICHKEITSVERÄNDERUNGEN sowie langfristige gesellschaftliche Folgen zu erwarten."
Und sowas wollt ihr Kindern verabreichern, da wird einem Schlecht!