Sagen wir mal ganz platonisch:
Viele -viel zu viele- Jugendliche von heute kommen nie über das Raupenstadium hinaus.
Knabbern sich wie die kleine Raupe Nimmersatt durch die Seiten ihres Lebens, ohne es je wirklich zu schmecken.
Eine Verpuppung sprich Verinnerlichung und Selbstfindung findet nie statt.
Sie halten ihr von klein auf per Technologie angespeichertes "Wissen" für die Wirklichkeit, und die unüberschaubare Vielfalt des Angebots hindert sie an der Entfaltung eigener Flügel.
Wer in der imaginären Gewissheit lebt, ein Überflieger zu sein, wird sich nie in die Lüfte der Freiheit erheben können, weil er noch nicht einmal eine Erdung erlebt hat, also keinen Boden unter den Füßen, von dem er sich beim Abflug abstemmen könnte.
Zeitlebens haften seine Saugfüßchen an dünnen Zweigen, schwebt er in einer erschaffenen Scheinwelt fremdbestimmter Zielsetzungen, aufgesogener Stereotypen und steter Überfütterung, wobei die Anreicherung von geistigen Giften in seiner Nahrung wohl nicht mehr zu überbieten ist.
Gifte, die zu vollkommener Verblödung und Vermassung führen.
Schmetterlinge kennt er nur noch aus der visuellen Werbung, in der Natur sind sie ohnehin am Aussterben.
Verschanzt hinter Walkman und Dauerbeschallung torkelt er blind und abgestumpft durchs wahre Leben, um so schnell wie möglich in seine autistische Pseudoexistenz technologischer Betäubung und "Verscheinwirklichung" zurückzukehren.
Unter Berücksichtigung seiner human-sozialen Degenerierung ist sein -auf Grund surrelistisch abgehobener Berufswünsche- nichtvorhandener Kinderwunsch nur begrüßenswert.
Es wäre verantwortungslos, dieser Generation die Erziehung von Kindern anzuvertrauen.
Wie soll ein Heer träger Raupen zukünftigen Schmetterlingen das Fliegen beibringen?
Eines jedenfalls genießt die Jugend von heute ohne Einschränkung:
Mein volles Mitleid.
Forever Young
Sintram