Letzte Nacht, während ich Tagebuch schrieb. Das Thema „meine Mutter“ hat mir ja schon immer sehr zugesetzt, aber durch den Kontaktabbruch meinerseits vor 11 Jahren bin ich deutlich ruhiger geworden, habe irgendwann sehr viel seltener an sie gedacht und mich emotional recht gut von unserer „gemeinsamen Vergangenheit“ abgegrenzt. Hin und wieder, wenn bestimmte Erinnerungen angetriggert wurden, hatte ich zwar doch wieder ziemlich schlimme Abstürze, die teilweise mehrere Tage anhielten, aber alles in allem habe ich nicht mehr so sehr darunter gelitten wie früher (jedenfalls nicht bewusst). Aber jetzt, nachdem sie so früh verstorben ist, ist sie wieder sehr präsent in meinen Gedanken. Wie soll ich das Erlebte verarbeiten, wenn keine Chance mehr besteht, jemals mit ihr darüber zu sprechen? Wohin mit meinen Emotionen? Wohin mit meiner Wut, meiner Angst, dem Gefühl von Wertlosigkeit? Wohin mit meiner Trauer? Wohin mit meiner Liebe?
Und jetzt wartet da noch so etwas „Großes“ auf mich... Ich möchte es hinter mich bringen, glaube aber, dass mir die Kraft dafür fehlt – oder dass ich sie aktuell besser für andere Dinge einsetzen sollte... :-/