Hallo liebe A.M.
@Freudenstrahlend
**Zum Thema Treue möchte ich mal eine andere Sichtweise einbringen. In meinen Augen ist die von Epines beschriebene Haltung einer der Hauptgründe für belastete und unbefriedigende Beziehungen.**
Warum soll dies ein Hauptgrund für belastende und unbefriedigende Beziehungen sein? Ist es nicht viel mehr ein Zeichen, dass man nicht zusammen passt?
Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund für eine belastende Beziehung eher die totale Einengung und Inbesitznahme des anderen.
**Wenn mein/e Partner/in sich etwas wünscht, was ich ihr/ihm nicht geben kann, dann möchte ich, dass sie/er sich das woanders holt.**
Das kann man sehen wie man es will und anscheinend bist du für eine offene Beziehung. Ist auf jeden Fall ehrlicher es so zu deklarieren, als wie unsere Mütter und Großmütter es taten; nämlich alles stillschweigend und wohl wissend zu ignorieren. Meine Großmutter die sehr religiös war, hasste Sex um der Lust wegen und sie sagte mir einmal, dass sie froh gewesen ist, dass mein Großvater es sich woanders geholt hatte, denn dann hätte sie ihre Ruhe gehabt.
Da denke ich einmal war einfach keine Freude am Sex generell vorhanden, so etwas gibt es auch heute noch vielerorts.
Ich sage nun etwas frevelhaftes :-), aber jahrelang mit dem gleichen Mann zu schlafen, kann auch ein absoluter Lustkiller sein.
Man weiss auch, dass Männer die fremdgehen selten ihre Ehefrauen und Kinder verlassen, denn etwas Neues wäre ihnen wohl zu anstrengend und auch zu kostspielig. Als Konkubine ist man folglich immer hin und hergerissen zwischen Hoffnung und Wut und oftmals verschenkt man dadurch viele Jahre seines Lebens.
Ein Bekannter von mir hat seit Jahren eine kleine Wohnung in der Stadt wovon seine Frau nichts weiss. Als ich ihn fragte, ob er mit seiner Frau denn noch schlafe, sagte er ja, aber nur aus Pflichtgefühl, weil sie es erwartet…
Oo! Da schläft ein Mann mit seiner Frau nur aus Pflichtgefühl! Ein schrecklicher Gedanke für mich, also da wäre bei mir die Lust gänzlich weg und keiner kann mir sagen, dass diese Frau davon nichts merkt.
** Ich möchte mich niemals (wieder) für die komplette Erfüllung der Bedürfnisse eines anderen Menschen zuständig fühlen, weil mich das überfordert und mich verunsichert. Ich bin mir meines Wertes bewusst und ich gebe, was ich geben kann. Nicht mehr und nicht weniger.**
So sehe ich es auch, aber ich bin trotzdem bereit die sexuellen Bedürfnisse eines Partners zu erfüllen, wenn er die meinen erfüllt, ich gebe jedoch nur noch was ich auch bekomme, natürlich habe ich auch Tabuzonen wie jeder Mensch. Aber die sind und waren in meinen letzten Beziehungen kein Problem, denn ich schlafe nicht mit Fremden und da ich offen über Sex reden kann, sind mir die Bedürfnisse des Mannes der evt. mein Freund werden könnte, auch schon vorher gut bekannt.
Viele Frauen dulden es aufgrund ihrer finanziellen Abhängigkeit und nicht etwa aus Liebe, oder weil sie die Bedürfnisse ihres Partners nicht befriedigen können. Ich sage nun nicht, dass du so bist, versteh mich bitte nicht falsch, denn ich kenne dich ja nicht.
Persönlich finde ich Internetbekanntschaften eher problematisch, auch wenn sie für einige wenige wirklich die Erfüllung geworden sind. Irgendwie sind sie doch wie arrangierte Ehen, also ein Rückschritt genau genommen.
Man hat auch schon hier im Forum lesen können, dass gewisse Männer mehrere solche Beziehungen gleichzeitig haben.
„Cyber-Bigamie“ ist scheinbar im Trend und wie ein Bekannter von mir sagte, wesentlich billiger und freier als wirkliche Beziehungen.
Von da her kann ich dich @ A.M. verstehen, dass du neugierig warst, ob dein Freund sich an die Abmachung hält und nicht mehr chattet und andere Bekanntschaften sucht.
Nun kann man darüber diskutieren wie treu man sich sein muss, wenn man „nur“ eine Fernbeziehung hat, denn die Bedürfnisse werden ja niemals so erfüllt wie sie im Rahmen einer „normalen“ Beziehung erfüllt werden und dass sie trotzdem da sind, ist nun mal eine unbestrittene Tatsache.
@A.M. du hast nicht erwähnt, ob ihr zusammen wohnt, oder eine grosse Distanz zueinander habt.
** Mißtrauisch bin ich aber trotzdem und schon immer gewesen gegenüber anderen.**
Bist du nur misstrauisch, oder auch regelrecht eifersüchtig und einengend?
Beim Letzteren würde ich dir empfehlen einen Therapeuten zu suchen, um dies in den Griff zu bekommen, denn ich weiss, wie es ist, wenn man ständig darauf wartet wieder belogen und betrogen zu werden, dies ist ein furchtbarer Zustand und kein Partner hat effektiv eine Chance vorurteilslos als ehrlich angenommen zu werden. Wenn du also damit ein Problem hast, solltest du versuchen es zu therapieren.
Wenn man immer wieder bestätigt erhält was man vermutet, dann sucht man sich vielleicht auch unbewusst immer den gleichen Männertyp aus. In einer Therapie würdest du auch lernen diesen zu erkennen.
Entschuldige, dass ich in deinem Thread etwas abgeschweift bin.
Alles Liebe
Epines