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Autor Thema: Der Sinn des Lebens...  (Gelesen 5681 mal)

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Flipflop

  • Gast
Der Sinn des Lebens...
« am: 29 Juni 2010, 14:30:05 »

Was ist der Sinn des Lebens?
Kann mir da einer von Euch helfen?
Für mich stellt er sich so dar...

Der Sinn des Lebens

Was ist er, der Sinn des Lebens?
Jedes einzelne Leben hat seinen eigenen Sinn.
Kein Leben ist identisch mit einem anderen.

Kann also überhaupt jemand außer Dir selbst wissen, was der Sinn Deines Lebens ist?
Welches Ziel Dein Leben hat
Und wann es erreicht ist?

Hat jedes Leben nur einen Sinn oder ersetzt ein Sinn irgendwann den anderen?
Wann? Wenn er sinnlos geworden ist?
Wenn der Sinn erfüllt wurde?

Kann man den Sinn seines Lebens bestimmen?
Wird er fremdbestimmt?
Steht er von Geburt an fest?

Was geschieht, wenn der Sinn entfällt,
seine Erfüllung unmöglich wird oder
der Auszuführende unfähig?

Kennt man den Sinn seines Lebens
Bewusst?
Unbewusst?

Hat man das Recht diesen Sinn zu vereiteln?
Sich gegen ihn zu wehren?
Ihn nicht zu akzeptieren?

Ist die Sinnlosigkeit dann nicht etwa mit dem Ende des Lebens gleichzusetzen?
Wer beurteilt diese Sinnlosigkeit und damit den Zeitpunkt des Lebensendes?
Da jedes Leben seinen eignen Sinn hat kann dies ja wohl nur der Lebende selbst und nur er weiß die Sinnlosigkeit zu erkennen und mit deren Eintritt den Zeitpunkt des Lebensendes zu beurteilen und einzuleiten.
Niemand anders hat dieses Recht, da niemand anders, als man selbst beurteilen kann, ob die Sinnlosigkeit seines Lebens und damit das Lebensende erreicht ist.
Ist es dann nicht sogar die Pflicht des Lebenden das Ende einzuleiten? Denn ein Leben ohne Sinn hat keinen Sinn, keine Daseinsberechtigung mehr.
Der Sinn ist erfüllt, die Berechtigung zur Ausnutzung des menschlichen Daseins zur Erreichung des Sinns erloschen.


Ich meine den Sinn meines Lebens endlich gefunden und verstanden zu haben.
Es ist meine Aufgabe anderen zu helfen, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu helfen.
Insbesondere meiner Familie. War es früher nur meine Mutter, später meine beiden Brüder, mein Vater und mein kleinster Bruder, so habe ich das eine Zeit lang ganz gut gemeistert, mein ältester Bruder hat seinen Weg gefunden; er ist selbstständig lebensfähig und kann es genießen, so habe ich mittlerweile kläglich versagt. Mein Vater ist schwer krank und hat genug damit zu tun, für sich selbst zu sorgen, meine Mutter ist mit den alltäglichen Aufgaben überfordert, mein mittlerer Bruder wird nie in der Lage sein ein eigenständiges Leben zu führen und mein kleinster Bruder befindet sich auf dem direkten Weg ihm zu folgen.
Ich stehe hilflos daneben und weiß nicht mehr zu helfen. Finde keine Lösung mehr aus diesem Dilemma hinaus.
Der Sinn meines Lebens hat sich demnach wegen Unerreichbarkeit erledigt und ich habe das Ende meines Lebens fast erreicht.
Fast, ja, denn noch besteht ein kleiner Sinn darin, für mein Pferd zu sorgen, ihm die bestmöglichen Bedingungen für ein gesundes und angenehmes Leben zu verschaffen. Mich um es zu kümmern und es zu versorgen. Doch was, wenn auch dieser Sinn unerreichbar wird, weil feststeht, dass mein Pferd nicht mehr gesund wird?
Dieser tag scheint momentan nicht sehr weit entfernt zu liegen und vor diesem Tag habe ich schreckliche Angst, denn es ist eine unerträgliche Last zu wissen, dass damit der Sinn meines Lebens erloschen wäre und ich mein Leben somit zu beenden hätte. Ich müsste es beenden, denn mit der Gewissheit der Sinnlosigkeit könnte ich nicht weiterleben…


Aber kann das der Sinn des Lebens sein?
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dejavu

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #1 am: 29 Juni 2010, 14:41:43 »

Flip Flop Mausi

du hast doch mit Sicherheit deine Signatur unten nicht umsonst ausgesucht?
ansonsten vllt noch n kleiner Denkanstoß, wir können uns ja nicht aussuchen, ob wir leben wollen, wir werden ja gemacht
also kann der Sinn des Lebens u.a darin bestehen, für sich zu leben und nicht für andre

lg Deja
« Letzte Änderung: 29 Juni 2010, 14:43:28 von dejavu »
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Flipflop

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #2 am: 29 Juni 2010, 15:09:56 »

Danke deja

sowohl für den Denkanstoß, vergesse das immer wieder, als auch für die beiden kleinen Worte: u.a. (es kann also mehrerer "Sinne" im Leben geben)

LG
Gespeichert

dejavu

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #3 am: 29 Juni 2010, 16:12:50 »

natürlich Mausi

manchmal gibt es einen, manchmal zwei manchmal 3 oder noch mehr
manchmal überschneiden sie sich, manchmal sind sie jeweils einzeln vorhanden und manchmal einfach net da, sei es, weil man sie net sieht oder weil manchmal einfach die Leere regiert...

du schreibst, kein Leben ist identisch mit einem andren, also gibt es auch nicht DEN Sinn schlechthin...manchmal ist auch, grad für uns, das Leben verdammt sinnlos, nein, es erscheint uns nur so.....
der Sinn unsres Lebens steht bestimmt von Geburt an fest, aber es ist net unser Sinn, sondern der Sinn derer, die uns gemacht haben....
ich versteh dich gut, ich war Zeit meines Lebens das, was du für deine Familie bist, in meiner Familie....als es nicht mehr funktionierte haben sie mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel....
sicher, für mich war ab da alles sinnlos, ich hatte keinen Lebensinhalt mehr.....nur mein Sohn hat mich am Leben erhalten.....in einem- jetzt 3Jahre währenden Lernprozeß- bin ich dabei, meinen Sinn für mein Leben zu finden....das tut weh, das macht hilflos, wütend, traurig....
die Erkenntnis, der Schmerz darüber, nur als Zweck entfremdet worden zu sein für unheilige Mittel, sitzt bis heute mehr als tief, ob beides jemals weicht, sei mal dahingestellt....
du bist nicht dafür verantwortlich, wenn deine Brüder ihr Leben net auf die Reihe bekommen, sie sind alt genug und du kannst die Welt net retten.....du bist für dich verantwortlich, im Höchstfall noch für dein Pferd oder später mal für deine Kinder....nicht mehr, nicht weniger.......
ich lebe, genau wie du, diesen elenden Schuldkomplex jeden Tag neu und er kostet mich wirklich mehr als nur Kraft.....
iwann, vllt früher vllt später, wird dir bewußt werden, daß auch du dein Leben so gestalten mußt, wie es dir gefällt....ich bin darüber 38 Jahre alt geworden :-) und ich kann es noch lang net, so wie es eigentlich "normal" wäre...

Wie kommst du drauf, wegen Unerreichbarkeit dein Leben beenden zu müssen? Das ist in meinen Augen falsch gedacht, denn du hast ja für dich selbst noch gar keinen Sinn definiert, außer, immer für andre dasein zu müssen?
Das ist aber nicht der Sinn von leben, und schon gar net, zu sterben, weil man andre net zu iwas bewegen kann, die alt und erwachsen genug sind.
Glaub mir, ich weiß, wie dir zumute ist, aber diese Spirale gilt es zu unterbrechen. Für andre Menschen, dazusein, ihnen zu helfen, ist entweder ein Job oder ein Freundschaftsdienst unter guten Freunden.
Es ist nicht der Sinn eines Lebens. Es überdeckt nur deine Leere, die zu ertragen viel viel schrecklicher wär. Aber erst, wenn man in dieses absolut tiefe Loch gestürzt ist, hat man den Mut und die Kraft, sich selbst anzunehmen, Fehler und Schwächen genauso wie guten und einzigartige Seiten an sich selbst.
Du kannst dich nicht auslöschen, weil es deinem Pferd anscheinend sehr schlecht geht. Wo soll das hinführen? Jedes mal, wenn du jemanden loslassen mußt, zu sterben? Geht ja schon rein logisch net.

Die Frage, die du als letztes gestellt hast, zeigt, daß dein Unterbewußtsein weiß, daß das nicht dein Weg sein kann, du kannst es nur noch net fühlen und umsetzen. Aber das macht gar nix, denn ich vermute mal, du bist wesentlich jünger als ich und hast noch viel Zeit, dich und deinen Sinn zu finden.

Schau mal, es gibt keine Sinnlosigkeit. Sie erscheint uns nur oft als Dämon, um uns niederzutrampeln. Ich könnte dir mindestens 3gute Gründe nennen, die dein Leben sehr sinnvoll machen.
1. Hobo, auch wenn grad abwesend, ihr habt bestimmt anderweitig Kontakt
2. Kuchen backen, um gewisse Feen über die Magensonde zufrieden mampfen zu lassen
3. noch einen Kuchen backen, um Jette wieder aufzupäppeln, ihr wieder und wieder schöne Lichter anzuzünden, sie immer lieb zu       haben und damit zu zeigen, das sie net allein ist.

3 Menschen und noch etliche ( Tobi zB) denken an dich, interessieren sich für dich, lesen dich und warten vllt sogar mal auf ein reales Kennenlernen.
Da fragst du nach einem Sinn in deinem Leben? :-))))

lg deja
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Flipflop

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #4 am: 29 Juni 2010, 19:43:10 »

@ deja:

...mir fehlen ein bisschen die Worte, aber möchte mich erstmal für Deine lieben, aufbauenden und mir sehr nahe gehenden Worte bedanken. Es tut sooo gut, ernst genommen zu werden.
Und bzgl. mind. einem hast Du mich jetzt schon überzeugt, es gibt nicht den einen einzigen sinn im Leben, da hast Du recht. Auch wenn ich im Moment noch nicht viel schlauer bin, als heute morgen, so weiß ich doch, dass andere Menschen sich um mich Gedanken machen und dass ich es wert bin.
Ach und was das Alter angeht, kommt auf die Sichtweise an, aber soviel jünger bin ich gar net (werd im Sept. 28), also lediglich 10 Jährchen. Aber vielleicht setz ich mir ja jetzt das Ziel, es soweit, wie Du zu schaffen ;-)
Auf jeden Fall möchte ich es wieder schaffen, was auch immer: Danke hierfür, denn Du hast großen Verdienst hieran!

LG Mausi

@ pudel:

Danke, Du siehst ja, ich geb mir Mühe!
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Sintram

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #5 am: 29 Juni 2010, 20:00:03 »

So ist es wohl.

Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst, und weil wir Teil des Lebens sind, ist er in uns, ja sind wir der Sinn.
Ganz unabhängig davon, was wir tun oder lassen, grundsätzlich besteht unser Sinn erstmal in unserer Existenz.
Was wir dann an Sinnvollem daraus machen bzw dazutun, wird jeder Tag aufs neue zeigen.

Sicher kann man seinen Sinn auch aus dem "da sein für andere" ziehen, jedenfalls zu einem großen Teil. Aber selbst hierfür muss oder sollte man seinen Sinn in sich selbst gefunden haben.

Ich als unsinniger Chaot sollte besser nicht allzu viel dazu sagen, aber einiges macht Sinn, anderes weniger, manches erst hinterher usw., es hat Sinn, in ein Forum zu schreiben, soweit es sich um Sinnvolles handelt, kann aber auch Sinn machen, scheinbar sinnlos vor sich hin zu brabbeln, weil auch das Empfinden von Sinnlosigkeit seinen Sinn hat darin, dass wir überhaupt dazu in der Lage sind, Sinn und Sinnvolles zu erkennen und zu unterscheiden von Unsinnigem.

Die Selbstverständlichkeit des Seins in der Natur, der Tier- und Pflanzenwelt, ist meines Erachtens ein guter Wegweiser.
Ein Baum fragt nicht nach seinem Sinn, er ist. Sein Sinn ist sein Sein. Um Seinetwillen.
Wenn die Sonne vom Himmel brennt und wir Zuflucht in seinem kühlenden Schatten suchen, ergibt sein Dasein auch für uns Sinn. Oder für Rehe, Hasen, Krähen.
Und für unzählige Insekten, Vögel, Eichhörnchen und allerhand Getier dient er als Wohnung und Nistplatz.
Außerdem verwandelt er Sonnenlicht in Sauerstoff, ist also eine Art Lunge für alles Leben.

Da siehst Du´s mal, ein einfacher Baum, und so voller Sinn!
Da dürfte für Dich als Menschen auch der eine oder andere Sinn drinsein, jetzt und zukünftig, denk ich mal.

Meine Güte, ergibt das jetzt überhaupt Sinn, was ich da so daherrede?



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Ina

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Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #6 am: 29 Juni 2010, 20:21:27 »

Liebe Mausi,

Deine Gedanken im ersten Beitrag sprechen mich sehr an, weil sie meinen
sehr ähneln. In einem Punkt denke ich allerdings anders als Du: Wenn man
einen Sinn des eigenen Lebens verloren hat, ist man doch nicht dazu "ver-
pflichtet", das Leben zu beenden! Erstens kann das Leben mehrere Sinne
haben (bei mir wären das z.B. die Musik und genau wie bei Dir, anderen Men-
schen zu helfen und sie zu unterstützen) und zweitens ist es doch möglich,
dass man mit der Zeit einen neuen Sinn für sich finden kann, wenn der "alte"
irgendwann nicht mehr existent ist. Und nochwas:

"Was geschieht, wenn der Sinn entfällt,
seine Erfüllung unmöglich wird oder
der Auszuführende unfähig?"

"Nur" weil der Auszuführende (vorübergehend) nicht in der Lage ist, seinen
persönlichen Sinn des Lebens zu erfüllen, heißt es ja nicht gleich, dass dieser
Sinn entfällt und nicht später doch noch zu erfüllen ist! Bei mir ist es z.B. so,
dass die Musik schon immer eine große Rolle für mich gespielt hat. Ich würde
so gerne aus Ausbildung zur Opernsängerin oder Logopädin machen, bin aber
zur Zeit aufgrund meiner psychischen Erkrankungen auch nicht in der Lage
dazu. Deshalb ist der Sinn für mich aber noch lange nicht einfach weg! Statt-
dessen schwirrt er mir immer im Hinterkopf rum und ich weiß, dass ich dafür
kämpfen werde, ihn zu verwirklichen - wenn es mir besser geht und ich eben
wieder in der Lage dazu bin.

Warum glaubst Du, dass mit (evtl. ja nur vorübergehender) Sinnlosigkeit gleich
das Lebensende erreicht ist? Ich bin mir sicher, dass man immer wieder einen
neuen Sinn finden kann, der auch von der Stufe der eigenen Entwicklung und
Reife abhängig ist. Ebenso hat er mit Erfahrungen zutun, denn man macht ja
immer wieder neue. So kann man also auch immer wieder Neues entdecken, für
sich gewinnen und zum neuen Sinn werden lassen. Deine Frage, ob man das be-
wusst herleiten kann, würde ich verneinen. Ich denke, das ergibt sich von ganz
allein.

Eine Frage noch zu Deinem ersten Beitrag: Wieso sollte man sich gegen den
Sinn des eigenen Lebens wehren? Was macht das für einen Sinn?



Liebe Grüße,
Ina


PS: Der Sinn des Lebens ist 42 - falls Du verstehst ;)
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

kleine_Maus

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #7 am: 29 Juni 2010, 23:13:33 »

@dejavu

*****
Ich könnte dir mindestens 3gute Gründe nennen, die dein Leben sehr sinnvoll machen.
1. Hobo, auch wenn grad abwesend, ihr habt bestimmt anderweitig Kontakt
2. Kuchen backen, um gewisse Feen über die Magensonde zufrieden mampfen zu lassen
3. noch einen Kuchen backen, um Jette wieder aufzupäppeln, ihr wieder und wieder schöne Lichter anzuzünden, sie immer lieb zu haben und damit zu zeigen, das sie net allein ist.
 
3 Menschen und noch etliche ( Tobi zB) denken an dich, interessieren sich für dich, lesen dich und warten vllt sogar mal auf ein reales Kennenlernen.
Da fragst du nach einem Sinn in deinem Leben? :-))))

*****

Vielen Dank liebe dejavu!
...auch wenn Du Flipflop-Mausi hier gerade mit mir verwechselt hast. (Sie fragt sich jetzt wahrscheinlich gerade nach dem Sinn dieser Zeilen) ;)
Ich habe es gelesen und mich total darüber gefreut.  :D

@Flipflop-Mausi
Auch wenn uns das Leben manchmal sinnlos erscheint, denke ich nicht das es so ist. Nur weil wir den Sinn gerade nicht sehen, muss er nicht abhanden sein.
Ich denke auch nicht, das es nur den einen speziellen Sinn im Leben gibt. Wie deja schon schrieb, kann es durchaus mehrere gleichzeitig geben.
Es kann auch sein, das etwas was Dir vor kurzem noch sehr sinnvoll und wichtig erschien plötzlich unwichtig ist und Du Dich fragst wie das an erster Stelle stehen konnte.

Ich finde, das Jemand der sich nicht nach dem Sinn in seinem Leben fragen muss (wie das bei Pudel der Fall ist) ein Glückspilz ist. Wenn man größtenteils mit sich und seinem Leben zufrieden ist, in sich ruht und seinen Platz in der Welt gefunden hat braucht man nicht mehr nach dem Sinn fragen. Er ist einfach da, in einem drinn. Man hat seinen Platz gefunden, weiss wo man steht und wo man hin will.

Ich selbst habe meinen Weg, mein Ziel noch nicht gefunden, auch wenn mir deja netterweise mal ein paar Gründe aufgeschrieben hat. :)
Zur Zeit besteht er bei mir auch nur darin meine Arbeit gut zu machen für Freunde da zu sein wenn sie mich brauchen oder auch nur mal einen Kuchen für meine Kollegen zu backen. Auch wenn das jetzt keine weltbewegenden Gründe sind die mein Leben sinnvoll machen und ich auch sehr oft denke, das es sinnlos ist und besser wäre, wenn ich... . Es ist ein Anfang, oder nicht? Ich weiss noch nicht wo ich hin will, aber wie Du so schön in Deiner Signatur stehen hast "Der Weg ist das Ziel!"

Wenn momentan der Sinn für Dich darin besteht Dich um Dein Pferd zu kümmern, dann ist das vollkommen ok.
Die Idee von deja
****
..also kann der Sinn des Lebens u.a darin bestehen, für sich zu leben und nicht für andre

****
finde ich auch sehr gut. Für sich selbst zu leben, auf sein Inneres, seinen Körper zu hören, seine eigene Mitte finden...  Das ist wichtig! Du kannst Dich nicht immer nur um Andere kümmern. Irgendwann geht sonst gar nichts mehr.

Für viele Menschen besteht auch der Sinn ihres Lebens darin Kinder zu bekommen und für sie da zu sein. Keine Ahnung, ob das bei uns auch mal so sein wird. Auch wenn Du es Dir jetzt vieleicht noch nicht vorstellen kannst, sowas kann sich auch schnell ändern.

Eine Freundin von mir hat immer gesagt sie will niemals Kinder und jetzt ist sie Mutter eines 6 Wochen alten Baby`s. Sie hat es zwar nicht gesagt, aber wenn ich sehe wie sie den kleinen Wurm ansieht ist es eindeutig. Er ist jetzt der Sinn ihres Lebens, das allerwichtigste überhaupt.

Vieleicht sollten wir aufhören krampfhaft danach zu suchen.
Kennst Du das, wenn Du an einem Frühlingstag plötzlich das Gefühl hast alles klarer zu sehen? Das Licht scheint heller zu sein, Dir fallen plötzlich Blumen auf die Du sonst nicht gesehen hast, obwohl die schon `ne ganze Weile da stehen. Meine Yogalehrerin sagte dazu mal Erleuchtung.
Ich denke, wenn wir die Suche aufgeben und es einfach auf uns zu kommen lassen, wird es uns irgendwann ganz klar vor Augen stehen. Plötzlich wissen wir welchen Sinn es für uns hat, genauso wie wir auf einmal die Blumen sehen konnten. Wir hatten es die ganze Zeit vor bzw. in uns, nur das wir es nicht wahrnehmen konnten. ;)

Liebe Grüße
kleine Maus
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Sintram

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #8 am: 30 Juni 2010, 06:31:17 »

Guten Morgen Flipflop-Mausi,

nicht nur einmal in meinem Leben habe ich all die wertvollen und tiefen Gedanken, die ich hier lesen durfte, mit einem müden Lächeln quittiert. Alles was mir dazu einfiel, war ein "Schön für Euch."
Denn für mich selbst hatte das Leben jeden Sinn verloren.

Sehr lange überstand ich diese Sinnlosigkeit aus eigener Kraft, lebte stoisch weiter, bis sich aus dem Nichts ein neuer Sinn, eine neue Aufgabe ergab. Verbrachte Monate, ja Jahre ohne Sinn und Ziel, war einfach nur noch da. Mehr oder weniger suizidgefährdet, aber durchaus auch mit sinnlosen Phasen voller Erleben.
Klingt widersprüchlich, ich weiß. Dennoch ist es möglich. Das Erleben selbst wurde um Seinetwillen zum Sinn, ohne dass ich einen konkreten Sinn darin erkennen konnte.

Zuletzt schaffte ich die Sinnlosigkeit nur mehr mit fremder Hilfe und lebenserhaltenden Maßnahmen. Sprich Klinik und massive Medikamentierung. Wiederholt. Der Sinn erschöpfte sich im Ertragen der Sinnlosigkeit.
Das klingt geradezu paradox. Dennoch ist es möglich. Der Überlebenskampf selbst wurde zum Sinn um Seinetwillen, ohne dass ein konkreter Sinn darin zu erkennen war für mich.

Es kann mir jederzeit passieren, wieder in der Sinnlosigkeit zu landen. Das Leben ist sehr zerbrechlich.

Heute besteht mein Lebenssinn in kleinen und scheinbar unbedeutenden Dingen und alltäglichen Aufgaben.
Ich bin da für meine Frau und versorge unsere Tiere. Das genügt mir vollauf, zu mehr bin ich außerdem nicht mehr in der Lage.
Die Frage nach dem Sinn meines Daseins um meinetwillen stelle ich mir nicht mehr. Ich habe im Leben mehr versucht an Verschiedenem um ihm geradezu verzweifelt Sinn abzuringen als die meisten sich vorstellen können, eigentlich alles, das ist einfach nur eine Tatsache und nichts, womit ich mich rühme.

Ich konnte nicht anders, weil ich in mir selbst keinen Sinn und keinen vernünftigen Grund für mein bloßes Dasein zu finden und erkennen imstande war.
Alles was ich versuchte, machte eine Zeit lang durchaus Sinn, doch der erschöpfte sich irgendwann ja wurde widersinnig. Und schließlich vollkommen sinnlos. So erging mir das wieder und wieder und wieder.

Heute "bin" ich einfach. Es ergibt Sinn, das Frühstück zuzubereiten. Der Morgenkaffee hat den Sinn, mich wach zu machen, es ist sinnvoll, mit dem Hund spazieren zu gehen usw.
Es ist seltsam, aber seit ich aufgegeben habe, meinem Leben einen Sinn zu geben, ergibt er sich wie von selbst, ein tieferer mir verborgener Sinn, in den kleinsten Nebensächlichkeiten. Ich kann ihn nicht benennen und erklären, nur spüren und erfahren.

Ich glaube, es hat etwas mit Liebe zu tun.

Ich wünsch Dir einen sinnerfüllten schönen Tag!
Sintram











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Flipflop

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #9 am: 30 Juni 2010, 08:20:23 »

Hallo meine Lieben,

vielen lieben Dank für die vielen lieben und tollen Antworten, ich bin echt überwältigt und habe jede einzelne tzotal fasziniert und aufmerksam gelesen und ja, förmlich aufgesaugt.

Eines ist mir glaube ich jetzt wirklich klar, denn diese Kernaussauge treffen irgendwie alle Eure Antworten: Das Leben hat nicht nur einen Sinn, es kann mehrere, verschiedene, verschieden wichtige, erkennbare und unsichtbare haben und doch ist immer irgendeiner da, auch wenn man ihn nicht sofort wahrnehmen kann.

Mit dem Sinn meines Lebens anderen zu helfen, erfülle ich mir glaube ich selbst die Sehnsucht nach Anerkennung, die von meiner Familie zwar nie gekommen ist, die ich mir aber zumindest insoweit ein bisschen selbst einreden konnte: Du bist nicht so schlecht, wie die anderen immer sagen.
Was diesen Sinn  angeht, so hat mir mein Thera gesagt, was ich eigentlich auch schon eine ganze Zeit lang merke: dieser Sinn bzw. das Ziel diesen Sinn zu erfüllen zerstört mein eigenes Ich, mein eigenmes Leben. Ich gehe dabei unter, weil ich zu kurz komme; vergesse meine eigenen Bedürfnisse, ja, kenne sie schon gar nicht mehr und muss jetzt erstmal wieder versuchen diese kennenzulernen und wiederzufinden, welche als Kleinkind bereits verloren gegangen sind; ja, einfach nicht erlaubt waren, nicht berücksichtigt wurden.
Vielleicht fällt es mir deshalb so schwer einen Sinn in meinem Leben zu erkennen, weil ich MEIN Leben gar nicht wirklich kenne, sondern nur das Leben für andere.

***Ina:
Deshalb die Frage nacvh dem Kampf gegen den Sinn, welcher einem im Leben darliegt. Mein Sinn, anderen zu helfen ist viel zu stark ausgeprägt, er macht mich selbst krank, deshalb muss ich momentan versuchen dagegen anzukämpfen...

Meine Eltern meinten immer, sie hätten doch alles für mich getan. Ja, sie haben sehr viel getan, finanziell gesehen. Sie haben sich teilweise ein Bein rausgerissen, um mir meine Pferde zu ermöglichen, aber darin war ihr Tun dann auch erschöpft. Sie haben versucht finanziell auszugleichen, was emotional nicht möglich war. Ich will ihnen daraus keinen Vorwurf machen, denn sie konnten und können es bis heute nicht besser, aber es wäre zzumindest irgendwann einmal an der Zeit sich das zumindest einzugestehen und dementsprechend auch meine Probleme zu verstehen. So bin ich immer nur die arme Irre, die Tabletten schluckt, zum Arzt oder in die Klinik rennt, wenn sie keinen Bock mehr hat...das tut weh. Will doch gar nicht mehr, akls vielleicht mal ein Entschuldigung...

Letztlich werde ich nun also versuchen meinen momentanen Sinn, mein Pferd, voll und ganz zu erfüllen und hoffen, dass sich vielleicht irgendwann und ohne, dass ich es gleich merken muss, ein weiterer Sinn hinzukommt und ich so, Tag für Tag wieder ein bisschen sinnvoller, ja, mehr leben kann und will!

Vielen, vielen Dank nochmal, Ihr habt mir wirklich sehr geholfen,
weiß gar nicht wie ich mich bedanken soll, so viel!!!
Ganz liebe Grüßle Mausi
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21HEIDI

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #10 am: 01 Juli 2010, 23:57:53 »

Hallo Flip-flop-Mausi!

ICH persönlich denke mal,jeder Mensch sieht irgendwo und irgendwie einen anderen Sinn,....
Der Eine sieht den Sinn,daß er sein Leben lebt und seine Ruhe hat,...
Der Andere wieder,daß er für die anderen Menschen dasein kann und weiß,daß er gebraucht wird,....
Jeder muß SEINEN Sinn selbst herausfinden...!
Lieben Gruß,
HEIDI (46J.)   :-)
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dejavu

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #11 am: 03 Juli 2010, 13:28:59 »

huch Kleine Maus....oh ich bitte um Entschuldigung :-)....das mir sowas passieren konnte....
FlipFlopmausi...hm, trotzdem gibt es viele Dinge, die deinem Leben einen Sinn verleihen und dazu gehören sicherlich auch liebe, dir wichtige, Menschen...
momentan ist es dein Pferd und es ist ok....

lg Deja

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Fee

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #12 am: 04 Juli 2010, 01:57:49 »


Flatter mal etwas verspätet hier rein,da ich ... äh,eine zeitlang gezwungen war,hier abkömmlich zu sein  :(

Der Sinn dessen,war auch (m)einen Lebenssinn (wieder)
zu finden.Nun ja,es gibt mich noch,ob das wohl einen Sinn macht ?


***Mit dem Sinn meines Lebens anderen zu helfen, erfülle ich mir glaube ich selbst die Sehnsucht nach Anerkennung,... ***


... na wenn es da mal nicht i.wo auch´ne Fee gibt,die sich das zumindestens früher auch mal so gedacht hat.

Berechtigt am Leben zu sein, nur um anderen ihr Leben glücklich zu gestalten.

Unsinnig oder ?!


L.G. Fee

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Flipflop

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #13 am: 04 Juli 2010, 15:56:56 »

@ deja

;-) könnt ja fats sagen, dass ich glück gehabt habe, verwechselt zu werden; wer weiß, ob du mir sonst geschrieben hättest!
Danke!

@ fee

hm, noch so eine, sorry "Irre", wie ich. Wenigstens nicht allein...
Danke
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Lotusblume

  • Gast
Re: Der Sinn des Lebens...
« Antwort #14 am: 04 Juli 2010, 17:21:31 »

Hallo FlipFlop-Mausi,

die Frage ist so unglaublich schwer zu beantworten und ich gerate in endloses Gedankenkreisen ohne Ziel und in ein Netz voller scheinbarer Widersprüche, wenn ich darüber nachdenke oder meine folgende Antwort hinterfrage...

dennoch schreibe ich, was ich als erstes dachte:

Auch für mich ist es unglaublich wichtig, Menschen zu helfen.  Ohne das Glück anderer, kann auch ich nicht glücklich sein. Anderen Menschen, vor allem natürlich meinen Liebsten, muss es gut gehen und ich fühle, dass es meine Aufgabe ist, sie glücklich zu machen.

Ich habe mich in deinen Worten so sehr wieder gefunden. Denn es ist eben das, was mich oft so sehr quält: Das Gefühl der Ohnmacht, das Gefühl nciht mehr helfen zu können, weil man selbst zu schwach ist. Und ich bin schwach. Leider viel zu sehr und viel zu oft. Trotzdem versuche ich alles, um für andere da zu sein. Wie so viele auch für mich immer da sind. Doch es geht mir oft sehr schlecht und mir fehlt sogar die Kraft für mich selbst. Und dann mache ich mir Vorwürfe, weil ich denke, ich könnte viel mehr für andere da sein, wenn es mir nicht so schlecht ging. Zu einem sehr vertrauten Menschen sage ich oft: Wenn ich nicht mehr für andere da sein kann, bin ich nichts mehr wert.

Was ich noch lernen mussund du vielleicht auch: Den Menschen, für die man so unbedingt da sein will, ist es oft unheimlich wichtig, dass es einem selbst besser geht. Sie wollen, dass man nicht vergisst, sich um sich selbst zu kümmern, denn unser wohl macht auch sie glücklich.

Dennoch habe ich oft dieses schlechte Gewissen. Mache mir Vorwürfe, weil es mir schlecht geht und ich das Gefühl habe, ich müsste stärker sien, um noch mehr für andere da zu sien.

Eine Freundin sagt mir immer, ich soll es von der anderen Seite betrachten: Würde ich ihr Vorwürfe machen, sie wäre zu wenig für mich da, wenn sie an meiner Stelle wäre?
Nein, das würde ich natürlich nicht.
Aber ich messe immer mit zweierlei Maß. Bei mir selbst messe ich anders, ganz anders...  vielleicht ist das nicht gut. wahrscheinlich nicht.

Liebe Grüße
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