Hallo liebe Fee und Mitlesende
**Meryl Streep - The Winner Takes it All**
Danke für diesen Link, ich kenne den Song schon von ABBA, aber Meryl bringt ihn echt gefühlvoller herüber, musste fast weinen. Ich finde sie ist eine wunderbare Schauspielerin!
**Schlecht drauf, Prozac hilft jedem, bei allem und gegen alles und das auch noch rezeptfrei (USA) ...**
Es ist unglaublich, so etwas rezeptfrei anzubieten ist wirklich skandalös, ich hoffe so was wird in Europa nicht erlaubt!
@ Sachmet
**der Anteil der Menschheit, bei dem so eine Depression oder andere psychische Problematik völlig zufällig wie ein Schnupfen angeflogen kam in eine ansonsten völlig stabile und intakte Psyche... der dürft , ich sage mal, verschwindend gering sein.**
Damit hast du wohl den Nagel auf den Kopf getroffen, ich behaupte auch, dass er nahezu bei Null ist, außer man hat Erkrankungen wie z.B. der Schilddrüse, oder Eisenmangel wie Nicki erklärt hat, oder ist durch einen schweren Unfall, oder einer schweren Krankheit so beeinträchtigt, dass der Lebenswille und die Lebensfreude total abhanden gekommen sind. Letzteres kenne ich von einigen Menschen die mir im Laufe der Zeit begegneten. Auch der Verlust eines Partners, den man sehr liebte kann jahrelange Trauer hervor rufen, welche ebenfalls depressionsähnliche Beschwerden verursachen können, auch da kann man jedoch in eine Opferrolle geraten und somit den Schmerz bewusst am Leben erhalten. Trauerarbeit... hatten wir doch auch schon mal als Thema hier.
**Leider ist es scheinbar auch immens schwer, einen Plüschologen zu finden, der überhaupt willens und fähig ist, sich zusammen mit dem Kunden einem Trauma zu stellen**
Über den Plüschologen musste ich sehr lachen, keiner den ich kenne hat je diesen Berufsstand so treffend beschrieben :-))
Viele Psychiater und Psychologen drücken sich in der Tat davor am Trauma eines Klienten zu rühren, auch aus der Angst heraus, mehr Arbeit zu haben! Obwohl man doch meinen könnte, dass sie dafür mehr als gut bezahlt werden...
Sie wollen immer nur stabilisieren, aber wer traumatisiert ist wird selten stabil, bevor seine Altlasten verheilt werden. Insofern hat es doch etwas mit dem Thema zu tun, denn zur Stabilisierung werden natürlich meistens Psychopharmaka verwendet, die wiederum in Watte packen und wie @Nicki richtig erkannt hat, verhindern, dass man sich dem Trauma und seiner heilenden Wirkung stellt. Es ist ein Teufelskreis, der nur einem hilft, dem Geldbeutel der "Plüschologen" und der Pharmalobby.
@ Nicki
**... und sehe bei vielen Personen das Risiko, das sie das eigentliche Problem nicht mehr bearbeiten, sobald die Medikamente die Symptome lindern**
Das kann ich wie schon erwähnt nur bestätigen! Als Tochter einer schwerkranken Mutter die ständig irgend etwas schluckte, kann ich dies sehr gut beurteilen! Sie wollte nie etwas verarbeiten, sondern immer nur leiden und jammern, sie war ein Opfer, sonnte sich darin und wollte es auch mit allen Mitteln bleiben, vor allem um Mitleid zu schinden und Aufmerksamkeit zu bekommen und dies hat auch gut geklappt, jeder in ihrem Umfeld hat sie damals bedauert! Sie hatte so ein schweres Los! Sie und IHR Wohlbefinden standen immer im Zentrum, darum drehte sich alles! Wir waren einfach nichts und wenn wir einmal irgendetwas hatten, dann kam sie immer damit an was sie alles bereits erleiden musste und somit schwiegen wir irgendwann und in der Tat fühlten wir uns gemessen an ihrem Leid immer geringer...
Ihre unbändige Aggression die sie an wachen Tagen hatte, könnte durchaus ebenfalls etwas mit der Medikation zu tun haben. Dieser Verdacht hat sich jedoch erst im Zusammenhang mit diesem Thread bei mir ergeben. Ich denke immer sehr viel darüber nach was ihr hier schreibt, denn eure Beiträge sind sehr wertvoll für mich.
**Trigger**
So im Nachhinein erinnere ich mich, wie wir ihr einmal die Medikamente weg nehmen wollten, weil wir einfach Angst um sie hatten. Wir waren Kinder und sie lag wieder einmal halbtot am Boden und wimmerte:"Ich will sterben! Warum darf ich nicht sterben, womit habe ich so ein Leben verdient?". Wir hatten so eine Angst! Wir wussten uns nicht mehr zu helfen! Wir durften ja nie jemandem erzählen was bei uns alles los war... Wir haben genau erkannt, was die Medikamente mit ihr machten, nur ihr selber war es wohl nie klar. Damals war die Hölle los, sie schrie und tobte und drosch mit allem auf uns ein, was sie in die Hände bekam und so ließen wir es schlussendlich sein. Mir wurde damals klar, dass sie wohl abhängig sein muss.
Auch in vielen Diskussionen lobte sie Rohypnol und Valium als besonders gute Mittelchen die ihr so gut tun und wehe jemand von uns sagte etwas dagegen, dann wurde sie auch ziemlich aggressiv und begann uns fertig zu machen! Mit Kritik konnte sie gar nicht ab! Mit der Zeit war uns auch einfach egal wie es ihr ging, sie jammerte ohnehin immer und wir waren an allem schuld, wir hatten schließlich ihr Leben versaut! Sollte sie doch schlucken was sie will...
Ihr dramatisches Theater um uns zu manipulieren, hatte mich jahrelang gegenüber dem Leid anderer Menschen stumpf gemacht.
Ich konnte zum Glück ja früh gehen, hatte sie insgesamt nur gerade 8 Jahre in meiner Nähe, aber meine Brüder mussten sie noch eine ganze Weile länger ertragen. Keiner ist heute gesund! Einer hat sich das Leben genommen!
Durch dieses Forum habe ich gefühlsmäßig zu ihr immer mehr Distanz bekommen. Ich habe hier von ähnlichen Müttern wie sie es war lesen können und plötzlich verstanden wie sie tickte.
Ein Medikament zu nehmen heißt wie du @ Nicki vermutlich genau richtig erkanntest demnach nicht, dass etwas leichter verarbeitet, sondern, dass es besser zugedeckt wird. Ich selbst kenne dies auch von Cannabis, solange man sich täglich heftig zu kifft und in Watte packt, wird nichts verarbeitet.
Was ich immer wieder erlebe ist, dass Menschen in meinem nahen Umfeld klagen, wie schlecht es ihnen trotz jahrelanger Medikation geht und sie wissen genau, dass sie etwas verändern sollten, aber in der Depression ist so etwas schier unmöglich und wenn es ihnen dann wieder besser geht, haben sie plötzlich keinen Handlungsbedarf mehr und werden sogar sauer, wenn man sie erinnert was sie alles in Angriff nehmen wollten. Bei der nächsten Depression fängt dann wieder alles von vorne an. Durch 25 Jahre Medikation hat meine Stiefmutter nun als Folgeerkrankung Parkinson bekommen... ich habe einfach dafür keine Kraft mehr.
Hier in diesem Thread wurde niemand der ein Medikament einnimmt verurteilt, im Gegenteil, Toleranz und Verständnis war vorherrschend. Jeder hat das Recht zu essen und zu schlucken was immer er auch möchte, denn schließlich muss jeder auch die Konsequenzen seiner Handlungen selber tragen. Aber ich erachte es als immens wichtig über die Vor- und Nachteile einer Medikation zu berichten und dazu gehört natürlich auch wer von all dem profitiert.
Wer, wenn nicht jemand der wie Fee, jahrelang durch die Hölle gegangen ist und von vielen Erfahrungen mit Medikationen berichten kann, ist wohl kompetenter einen Thread über die Gefahren der Medikation zu eröffnen und über die Machenschaften der Lobbyisten zu berichten?
Alles Liebe
Epines