Ich verstehe hier wirklich alle Argumente, die angeführt werden. Wirklich, es nervt, es ätzt und *gähn*...
ABER!
Ich bitte zu bedenken, daß wir alle, jeder einzelne von uns, genau diese Emotionen kennen und ihnen ebenso hilflos ausgeliefert waren.
Ich hab, als ich damals dachte, es gibt nur diesen einen Mann für mich, der mich einfach ohne Worte verlassen hatte, ihm mal gesimst, ich hab das Gefühl, ohne ihn könne ich nicht mehr leben und ich war in der Klinik, weil ich akut suizidal war. Das war eine Tatsache und vllt wollte ich unbewußt erpresserisch agieren, wer weiß das schon. Meine Güte, was war der wütend auf mich,w as hat der mich zur Sau gemacht, daß man so wohl keine Liebe erzwingen kann! Und ich? ich wollte doch einfach nur mitteilen, wie schlecht es mir ging. Ich dachte, bei er würde das verstehen, weil ich doch von ihm wußte, daß er gelitten hat wie ein Hund, als seine Ex ihn verlassen hatte.
Heute seh ich das so, damals dachte ich, ich werde das nicht überleben und er soll wissen, welchen Anteil er daran hat. Und ehrlich Leute? Wir reden doch aus gemachten Erfahrungen, wir wissen es vllt schon besser, weil wir es überlebt haben. Trotzdem eben und wie auch immer. Zeigt mir den, den noch nie dachte, ohne genau diesen Partner hört das leben sofort auf?
Ja, ich weiß, Gäste hier, Gäste da. Überall Gäste, von denen man nix weiß.
Ich sage immer, es steckt eine tiefe innere Verzweiflung hinter jedem Verhalten und wir können- hier drin- sowieso nie eruieren, woher es kommt und wie ehrlich es gemeint ist.
Ich denke, wer wirklich vorhat, aus dem Leben zu gehen, sichert sich nach allen Seiten ab, indem er eben nix absichert. Keine zufällige Freundin, die genau dann erscheint, wenns getan wird, kein Mann, der plötzlich genau an diesem Tag früher nach Hause kommt.
Ich hab damit Erfahrungen gesammelt, zur Genüge. Nicht, weil ich das getan hätte sondern andere Menschen in meinem Umfeld. Ich hab das nie bewertet, weil ich ja diesen Gedanken selbst schon erlegen war.
Ich würde nur wünschen zu beachten, daß jeder von uns schon an diesem Punkt war und das mehr als einmal. Vllt hatten wir jemanden in unsrem Umfeld, der uns zugehört hat. Ich hatte und habe bis heute niemanden und wage nicht zu sagen, ob ich noch leben würde, wenn ich Luki nicht hätte.
Ich weiß aber, daß einen immer das am anderen Menschen triggert und wütend macht, was einen selbst am meisten umtreibt. Menschen projizieren auf den anderen, was unsren eigenen Verletzungen aber auch inneren verborgenen Wünschen entspricht.
Warum gestehen wir nicht zu, was wir selbst am meisten wünschen?
Das man uns so, mit den Schmerzen, Verletzungen, der Leere und der Verzweiflung annimmt, die wir nunmal haben?