Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Tiefe Depressionen über Monate  (Gelesen 8991 mal)

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Ina

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #60 am: 26 Februar 2021, 07:57:57 »

 
Guten Morgen,

danke für Deine Zeilen. Deine Entschuldigung nehme ich gerne an.
Manchmal reagiert man halt über, gerade wenn man sich so miserabel fühlt wie Du. Kann passieren...

Ich respektiere Deinen Wunsch, nur mit einer bestimmten Personengruppe zu kommunizieren und halte mich daher künftig mit Beiträgen in Deinem Thread zurück.
Aber ich wünsche Dir, dass bald wieder ein kleiner Sonnenstrahl Dein Herz streift.

Ina
 
« Letzte Änderung: 26 Februar 2021, 08:00:08 von InaDiva »
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Vorsichtig rantasten

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #61 am: 26 Februar 2021, 08:59:55 »

Guten Morgen Ina

Ich hatte dir auch eine Frage gestellt, resp dich um deine Erfahrung gebeten. Darauf bist du nicht eingegangen, und da lag es für mich nahe, dass du hier nur "oberflächlich " die Themen abgrast,  vielleicht tue ich dir Unrecht, keine Ahnung....vielleicht fehlt mir das Verständnis, wieso ein Mensch über Jahre so intensiv in einem Forum hängen bleibt, anstatt in der Realität zu leben.

Mich hat die Verzweiflung hierher getrieben, dachte dass es doch mehr Menschen geben muss, die im Stillstand sind, quasi austherapiert, die Profis wissen nicht mehr weiter, wollen aber auch nicht aufgeben,  lassen ihre Patienten dahin vegetieren,  sedieren sie, schauen zu wie sie immer weniger Herr ihrer Sinne sind.

DAS prangere ich an. Aber das gehört hier nicht hin, nur weiß ich nicht, wohin damit.
Suche ich im Netz, werde ich immer wieder auf den Notruf und das "Sorgentelefon " verwiesen.

Eben weil hier der Zusatz "Selbstmord" stand, dachte ich, dass hier ähnliche Menschen anzutreffen sind. Was letztendlich dabei rauskommt... ich weiß es nicht. Nur Eines weiß ich, dass ich keine der gängigen Tipps erwarte, nur Verständnis, Austausch, ich weiß nicht.......
Verzweiflung, Schreie in's off.

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Vorsichtig rantasten

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #62 am: 26 Februar 2021, 09:04:35 »

@vorsichtig rantasten also ich nehme dir deinen text auch nicht übel, mache dir keinen kopf.

mir ist bewusst dass du die immer gleichen ratschläge nicht mehr hören kannst, aber eben nur gutgemeinte ratschläge bringen dich eventuell weiter.

wir hatten hier schon allerlei user, manche die meinten durch beten und aus der bibel lesen gesund werden zu können und anderen humbug.

alles quatsch, da muss man wirklich konsequent sein und wenns sein muss mehrmals in eine klink gehen (wie ich erwähnte in eine fachklinik keine normale psychiatrie).

und vorallem mache dich doch nicht selbst schlecht.

wichtig ist doch dass du deine erkrankung in den griff bekommst

:-)

achja und aplenvelchen hats doch auch nciht böse gemeint.

Na gut. Erzähl mir von dir.
Ich habe Zeit....

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Vorsichtig rantasten

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #63 am: 26 Februar 2021, 09:13:10 »

Du scheinst ja Jeden hier zu kennen,  schreibst in deren Namen, weißt wie es gemeint war, immer nur wohlwollend. Spekulation, oder kannst du dich in deren Köpfe klinken?

Ich habe leider schlechte Erfahrungen im Netz gemacht,  so viele Trolle, die aus Langeweile Menschen ärgern, provozieren. Fratzenbuch, Instagram, Alles nur "zur Schau stellen". Und auch hier bin ich misstrauisch, verständlich?

Am Liebsten sind echte Menschen, zum Anfassen. Nur verbietet die aktuelle Situation dies.

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Alpenveilchen

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #64 am: 26 Februar 2021, 10:59:33 »

Hallo Vorsichtig rantatsen.

Ich brauche keine Entschuldigung. Es war so getippt wie ich es gemeint habe.

Du willst hier Austausch? Dazu gehören auch Sichtweisen, wie andere User*innen sich aus einer Krise herausgekämpft haben, ihnen geholfen hat, und es eventuell Gemeinsamkeiten gibt mit deiner Situation.
Wenn du in deinem Zustand gerade verweilen willst, dann solltest du das auch kommunizieren, da gäbe es auch keine Missverständnisse und man lässt Gedanken, Tips und Hilfestellungen dazu. Wenn es dir ums "rumjammern " geht, ist das auch okay. Nur schreib es auch dazu. So kann jeder selbst entscheiden ob seine Gedanken, mit deinen übereinkommen.
Wenn du Unterhaltung, Ablenkung brauchst, wäre eher der Chat etwas für dich.
Ich bin ein Mensch der ehrlich ist, und das auch so mitteilt.

Gruß
Alpenveilchen
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Ina

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #65 am: 26 Februar 2021, 11:11:11 »

 
Als oberflächlich würde ich das, was ich hier "mache", nun nicht gerade bezeichnen. Ich nehme mir für viele User wirklich viel Zeit und gehe auf manche Beiträge sehr intensiv ein. Aber gut, das mögen andere vielleicht anders sehen / empfinden. Übrigens habe ich trotz der Zeit, die ich in dieses Forum investiere, auch ein ganz reales Leben – sogar mit Menschen zum Anfassen.

Ich erinnere mich an Deine Frage. Du wolltest wissen, ob ich Dir kurz erklären könnte, wie sich Dissoziationen anfühlen. (Wäre ich desinteressiert, hätte ich nachsehen müssen und hätte die Frage nicht mehr präsent im Kopf.) Was mich abgehalten hat, direkt zu antworten, war, dass ich es Dir nicht kurz erklären kann. Ich könnte Dir viel dazu schreiben, sehr viel sogar. Manchmal ist es mir aber leider nicht möglich, viel zu schreiben, z.B. wenn es mir selbst verdammt schlecht geht und ich mich im nicht enden wollenden Strudel der Depression befinde. Dann geht einfach nichts. Oder ich bin so sehr mit mir selbst beschäftigt – mit quälenden Gedanken, mit Trauer, mit vielen, vielen Ängsten und Zweifeln usw. – dass ich keinen Antrieb und keine Konzentration dafür aufbringen kann, meine Gedanken wirklich gut zu ordnen, um einen angemessenen, strukturierten Text zu schreiben. Und manchmal sind es auch einfach innere Blockaden.

Letzten Monat ist meine Mutter verstorben, die schon immer das schwierigste aller Themen für mich gewesen ist, mein größter (innerer) Kampf sozusagen. Mir macht das im Moment schwer zu schaffen – es ist ständig irgendwo im Hinterkopf und kommt manchmal völlig unvermittelt "nach vorn". Und dann bin ich "weg". Weg von der Realität, nicht mehr klar in meinen Gedanken. Wie in einem dicken Wattebausch gefangen, fühlt sich alles dumpf und taub an. Als wäre ich in einer anderen, fernen Welt. Als würde sich etwas in mir abschalten. Und so in etwa ist es wohl auch: So werden bestimmte Erinnerungsinhalte z.B. vorübergehend vom Bewusstsein abgespalten, weil es sonst nicht zu ertragen wäre und mich in meinem "alltäglichen Funktionieren" extrem einschränken würde.
Das war jetzt einfach mal eine möglichst kurze Beschreibung meiner Dissoziationen. Wobei es da doch noch große Unterschiede gibt, Manchmal sind es ein paar Minuten, manchmal aber verharre ich viele Stunden in diesem Zustand und kann mich später an nichts mehr erinnern.




vielleicht fehlt mir das Verständnis, wieso ein Mensch über Jahre so intensiv in einem Forum hängen bleibt

... weil ich mich für die Menschen interessiere, die sich hier aufhalten – für ihre Gedanken und Befindlichkeiten.
... weil ich unendlich dankbar für dieses Forum bin und mich hier wohlfühle.
... weil ich hier wahre Freunde gefunden habe, die auch im realen Leben meine Freunde sind.
... weil ich hier Rückhalt / Halt, Trost, Anteilnahme und Verständnis bekomme; (sofern gewünscht) Rückmeldungen zu meinen Gedanken und Fragen erhalte; mich angenommen und von manchen auch geliebt fühle.
... weil ich hier viele Möglichkeiten habe, mich selbst zu reflektieren.
... weil ich hier sehr viel über mich selbst gelernt habe – und dieses Lernen geht immer und immer weiter.
... weil dieses Forum immer wieder eine wahre Hilfe für mich darstellt.
... weil ich selber ebenfalls viel zu geben habe und es von den meisten dankbar angenommen wird.
...
..
.


Mich hat die Verzweiflung hierher getrieben, dachte dass es doch mehr Menschen geben muss, die im Stillstand sind, quasi austherapiert, die Profis wissen nicht mehr weiter, wollen aber auch nicht aufgeben,  lassen ihre Patienten dahin vegetieren,  sedieren sie, schauen zu wie sie immer weniger Herr ihrer Sinne sind.

DAS prangere ich an. Aber das gehört hier nicht hin, nur weiß ich nicht, wohin damit.

Warum bist Du der Meinung, dass das hier nicht hingehört? Wenn es nach mir geht, darf man sich hier gerne auch über schlechte Erfahrungen mit Ärzten und Kliniken austauschen. Das ist ebenso wichtig wie der Austausch guter Erfahrungen.
 
« Letzte Änderung: 26 Februar 2021, 11:26:26 von InaDiva »
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Vorsichtig rantasten

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #66 am: 26 Februar 2021, 13:34:18 »

Mein Beileid Ina, das tut mir Leid:(

Ich muss hier raus, meine Kraft reicht nicht, mich zu rechtfertigen, Alpenveilchen hat mir den Rest gegeben. Draufhauen wenn ein Mensch am Boden liegt....ist einfach unter aller S.

Bitte, löschen!!
Und zwar Alles.

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Ina

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #67 am: 26 Februar 2021, 16:16:16 »

 
Ich fände es schade, wenn Du Dich wegen zwei oder drei Beiträgen, mit denen Du aus persönlichen Gründen nicht umzugehen weißt, gleich aus dem Forum zurückziehen würdest. Gedankengänge, die hier vielleicht nicht zu den häufigsten gehören, machen diesen Ort doch erst komplett.

Nimm Dir eine Auszeit, wenn Du sie brauchst. Und wenn Du wieder das Bedürfnis haben solltest, Deinen Schmerz rauszulassen, dann schreib. Du könntest dafür auch ein neues Thema eröffnen und musst nicht an diesen Thread anknüpfen.

Nur ein Vorschlag, kein Bevormunden.

Alles Gute Dir!
 
« Letzte Änderung: 26 Februar 2021, 16:16:36 von InaDiva »
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Violetta

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #68 am: 26 Februar 2021, 17:37:15 »

Hallo Vorsichtig rantasten,

ich galt nach neun Jahren erfolgloser Therapie nicht nur als austherapiert, sondern auch noch als therapieunwillig, weil ich mich irgendwann weigerte, weiter Medikamente aus der Gruppe Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zu nehmen. Es kam deshalb in einer Klinik zu einer hässlichen Szene, weil eine junge medikamentengläubige Psychiaterin, mich zur Medikamenteneinnahme zwingen wollte. Sie wurde immer aggressiver und fordernder, aber ich reagierte nicht auf sie, sondern stand nur ganz still im Raum. Schließlich fing sie an rumzuschreien, ich solle gefälligst eine emotionale Reaktion zeigen. Ihr Geschrei wurde so laut, dass schließlich zwei Pfleger den Raum stürmten, weil sie eine Auseinandersetzung befürchteten. Während ihrer Schreierei hat sie etwas interessantes über sich verraten. Sie konnte es nicht ertragen zu versagen. sie musste erfolgreich sein.

Vielleicht ist das erfolgreich sein wollen oder müssen einer von vielen Gründen, warum Psychiater immer weiter behandeln, auch wenn sich über Jahre kein Erfolg einstellt. Sie trauen sich selten zu sagen: Ich kann Sie nicht heilen, ich kann Ihnen nur helfen, mit der Depression umzugehen.
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Violetta

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #69 am: 26 Februar 2021, 17:50:41 »

Sorry, mein Beitrag bezieht sich auf Seite 5. Ich hatte Seite 6 übersehen.
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Ponyhof

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #70 am: 27 Februar 2021, 15:00:22 »

Huch, was ist denn hier passiert?

Ich gucke hier gerade nochmal rein (wollte es ja eigentlich lassen, zu schreiben, hatte ich ja gesagt) - und bin platt.

Meiner (!) Meinung nach hattest Du übrigens in der Sache selbst  "Recht", @Vorsichtig Rantasten. Mir persönlich (!) hat der Austausch mit anderen Betroffenen auch deutlich mehr gebracht, als Ärzte und Pillen und überhaupt. Ich (!) habe das Gefühl, dass die besten Ratschläge meines (!) Lebens nahezu alle von Leuten kamen, denen es selbst dreckig ging. Bei den Profis habe ich regelmäßig das Gefühl, die Sprüche kenne ich alle schon, die haben schon 500 Mal nichts genützt, warum sollten sie jetzt was nützen?

Kenne ich, kenne ich gut.

Ich glaube so ist die Welt: Unterschiedliche Menschen empfinden unterschiedliche Dinge als hilfreich. Was der eine empathisch findet, findet der andere übergriffig. Was der eine nervig findet, findet der andere freundlich. Was der eine für einen lieben Gruß hält, hält ein anderer für eine doofe Floskel. Was der eine schlau findet, findet der andere Quatsch. Was der eine hilfreich findet findet der andere zwecklos und so fort. Und?

Jeder hier muss (sowieso) nach seiner eigenen Facon glücklich (oder weniger unglücklich oder was auch immer) werden. Wir alle hier. Da schadet es doch nix, wenn manche zum Arzt gehen. Manche nicht. Manche Medikamente nehmen. Manche nicht. Manche in Selbsthilfegruppen Seelenstriptease hinlegen. Und manche alles mit sich selbst ausmachen. Und es steht jedem völlig frei, die Methoden der anderen zu probieren - oder eben nicht zu probieren.

Und??? Das ist doch kein Grund zu streiten, zu gehen oder sich minderwertig zu fühlen. Alles gut!!!
Wie sagt man? "Lieb, dass Du Dir Gedanken gemacht hast, aber das ist nichts für mich" und fertig ist die Sache. Hast Du doch bei meinem Text ganz prima hinbekommen?! Ich nicht sauer, Du nicht sauer - wir nur unterschiedlicher Meinung. Alles gut.



Wenn ich was vorschlagen dürfte, dann wäre es folgende Überlegung:

Ein wohl häufigeres Symptom von Depressionen ist eine besondere Dünnhäutigkeit (kenne ich unter anderem von mir und kommt wohl öfter vor) Ein ungeschicktes Wort und wir sind tief getroffen. Nun ist es im zwischenmenschlichen Bereich aber auf Dauer unvermeidlich, dass Mal jemand etwas sagt, was mir (aus welchen Gründen auch immer) gegen den Strich geht. So ist die Welt. Wenn Du also versuchen möchtest, mehr Anschluss zu finden @Vorsivhtig Rantasten und so habe ich Dich verstanden. Dann wäre dafür hier gerade jetzt vielleicht eine sehr gute Trainingsfläche. Kontakte nicht abbrechen. Nicht weggehen-und-weinen bei unterschiedlichen Sichtweisen. Sondern aushalten, dass wir unterschiedlicher Meinung sind und unterschiedliche Dinge und Wege und Denkrichtungen haben. Und trotzdem bleiben. Kontakt halten. Konflikte ertragen und beilegen. Miteinander reden.

Wenn Du hier Dialog-gegen-Dünnhäutigkeit trainieren würdest (Hey, das ist voll der Titel, hab ich soeben erfunden 😁)  hättest Du dieses Training bei dem nächsten Menschen, der Dir im Real-Life begegnet, schon auf der Haben-Seite. Könnte doch helfen beim Anschluss-finden und Kontakte-knüpfen? Und ich bin sicher (!) nicht die einzige, die das hier kennt mit der Dünnhäutigkeit...

Komm, bleib da. Es ist doch alles gut, keiner ist sauer, niemand muss sich rechtfertigen. Wenn immer alle derselben Meinung wären, wär's ja irgendwie witzlos sich überhaupt auszutauschen...

So. Jetzt hab ich aber wirklich genug geschrieben. Liebe Grüße
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Vorsichtig rantasten

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #71 am: 03 März 2021, 08:33:35 »

Seht mir Bitte nach, dass ich nicht ausführlich auf eure durchaus wohl gemeinten Beiträge eingehe. Denn....so meine Meinung, gebührt Jedem Respekt, der sich an einen ihm unbekannten Menschen wendet. Ich kann nur Danke sagen. Für euer Verständnis, eure Worte, auch wenn sie mich getroffen haben. Das ist mein Problem.

Was ich immer noch hier suche sind Menschen, denen der nahende Frühling grad am A.... vorbei geht, die sich dennoch besch...fühlen, und einfach nur "rumjammern " wollen, weil die Depression keine Jahreszeiten kennt, vielleicht gerade das "Aufblühen" deutlich macht, wie verblüht und vertrocknet es sich anfühlt.

Ich gehe jeden Tag mindestens einmal raus. Da ich weder Garten noch Balkon habe, bin ich gezwungen,  mich in den Parks aufzuhalten. Fröhliche Menschen sehen, mir meiner Einsamkeit bewusst werden. Ich halte es aus, unter extremen Schmerzen,  Trauer über Zeiten wo ich selber fröhlich war. Rede mit fremden Menschen, bin eigentlich kontaktfreudig, nur halt nicht auf Dauer, weil ich mein Leid nicht offen legen kann.

Was dann auch frustriert.

Nächsten Monat ist meine Therapeutin wieder aus dem Elternurlaub. Ehrlich  ..ich weiß nicht ob ich ihr das an den Kopf werfen kann,was mich beschäftigt.

Gestern habe ich das Buch "Das heimatlose Ich" hervorgekramt. Mir wurde bewusst, dass es einen großen Unterschied macht, in welchem Alter die Depression einen Menschen voll erwischt. Mit 20 oder 50. Deshalb kann ich wohl auch schwer "Ratschläge " von Jüngeren annehmen, weil ich dies Alles schon hinter mir habe.

Sally Brampton ....hat ein Buch geschrieben, ein Bestseller, und dennoch hat sie sich das Leben genommen. Das Monster ist nicht zähmbar. Je mehr Aufmerksamkeit es bekommt, desto gemeiner und hinterlistiger wird es.

Danke für die wohlwollenden Beiträge, vor Allem Violetta, aber auch alle anderen, Danke für eure Mühe.

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ToteMoewe

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #72 am: 03 März 2021, 19:13:03 »

Hallo!

Das mit den Jahreszeiten verstehe ich sehr, sehr gut.
Ich würde sogar sagen, dass es mir im Sommer schlechter geht.
Man wird quasi gezwungen, "Spaß" zu haben.
In dieser Jahreszeit sind auch meine Angstzustände schlimmer, weil ich ständig Angst vor Fragen zu meinen langen Ärmel, etc... habe (ja, Selbstverletzung ).

Mich würde interessieren, inwiefern sich der Altersunterschied deiner Meinung nach auf die Depressionen auswirkt (beziehungsweise anders herum).

Ich habe in anderen Foren und Chatrooms schon oft solche Sätze wie "du bist noch viel zu jung, das kannst du nich gar nicht haben", oder "jeder hat mal 'ne schlechte Phase; mach was aus deinem Leben, anstatt rumzuheulen" zu hören bekommen.

Deine Worte lassen mich von Neuem überlegen, ob sie einfach nicht verstehen KONNTEN.
Also, wie hast du diese beschissenen Gefühlen früher, in jüngeren Jahren, erlebt?

Alles Liebe und ganz viel Kraft,

-Moewe
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Wear a smile on my face, but there´s a demon inside.

"Jekyll and Hyde“ – Five Finger Death Punch

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #73 am: 05 März 2021, 08:34:29 »

Hallo Möwe

Ich will versuchen, auf deine Frage zu antworten.

Als ich die Diagnose bekam, war ich grad mal 30. Rückblickend kamen dann in den Therapien Phasen zur Sprache,die von der Norm abgewichen sind. Jedoch war mir das nie bewusst, hatte halt Stress an der Arbeit, Hausbau, aber immer ein Netz an Familie, Freunden, wo ich auftanken konnte.

Der Leidensdruck war nicht so schlimm wie jetzt, weil ich an den äußeren Umständen wenig ändern kann.

Ich habe sehr viele junge Menschen in den Psychitrien angetroffen. Das tat mir so weh, zu sehen wie perspektivlos sie schon waren, wie kraftlos und lebensmüde.

Alles was ich in den Jahren angewendet habe, fruchtete plötzlich nicht mehr.

Eben weil ich schon so Vieles getan habe war ich irgendwann erschöpft, müde zu kämpfen, müde es auszuhalten. "Früher " waren es einige Tage die ich aushalten konnte. Jetzt leide ich jeden verdammten Tag.

Dennoch bin ich überzeugt, dass vor Allem wenn die Depression in jüngeren Jahren "ausbricht ", sie zu besiegen ist. Mit viel Willen, einem guten Umfeld.

Es ist ja auch so,dass jeder seinen Leidensdruck anders wahrnimmt. Die einen regen sich über Kleinigkeiten auf, andere sind gelassener.
Vieles lässt sich ändern, aber der Kern, das Tiefe Innere nicht.

Hoffe, du kannst was mit meinem Geschreibsel anfangen, tue mich so schwer mich auszudrücken:/

Liebe Grüße
E.
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Vorsichtig rantasten

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Re: Tiefe Depressionen über Monate
« Antwort #74 am: 05 März 2021, 10:51:31 »

Rückblickend war die erste Episode ein Wegweiser. Mich auf das Wesentliche besinnen, meine eigene Familie (Ehemann und 2 Kinder). Das habe ich geschafft, mich meistens hinten angestellt, weil die Verantwortung für 2 kleine Menschen viel wichtiger war als alles andere.

Tja....dann geriet ich in eine Phase, wo die Sinnfrage aufkam. Will ich weiter "nur" die Frau von, die Mutter von sein? Ich sah meine Aufgabe als erfüllt, dachte dass ich nochmal durchstarten könne. Ein Trugschluss, ich bin seit 10 Jahren auf der Suche nach einer erfüllenden Aufgabe, bekomme es nicht mal hin, MICH aufzubauen, sehe mir beim Dahinwelken zu, Alles Schöne, Wertvolle was ich besitze geht mir am A... vorbei, ich würde am Liebsten Alles verkaufen/verschenken  und mich in den Wald zurückziehen, zum .....

Dies scheint eine Gemeinschaft zu sein, die sich lange kennt, auch im realen Leben.

Und die "Gäste", wo hierher finden, haben vielleicht Angst sich zu öffnen, Angst sich falsch auszudrücken, überhaupt Worte zu finden.

Ein Mensch in einer tiefen Phase tut sich schwer, kann sich nicht so gut ausdrücken wie er es gerne würde. So geht es mir auch. Fühle mich deshalb minderwertig, weil ich keine Unterhaltung führen kann, keine Empathie empfinde,mich im Kreis drehe.

Bin einfach müde, nutzlos, wertlos, und kann dies weder der Therapeutin  noch dem Psychiater vermitteln. Diese "wir können noch Dies oder Jenes" ausprobieren Sätze sind gut gemeint, was sollen sie auch sonst sagen.
Mich gehen lassen, das wäre echte Hilfe!!!
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