Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: 1 ... 4 5 [6] 7

Autor Thema: Wie kann man als Partner helfen?  (Gelesen 13999 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

eichhorn(Guest)

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #75 am: 23 Oktober 2009, 13:10:58 »

Hier das geknickte Eichhorn, hallo.
Warum geknickt. Es ist gerade so etwas wie Eiszeit zwischen meinem Partner und mir. Jetzt ist der Fall eingetroffen, vor dem ich immer Angst habe, den wir auch schon mehrfach hatten und wieder ist es furchtbar, für beide. Mir geht es selbst gerade schlecht, bräuchte eigentlich seine Aufmerksamkeit, seine Geborgenheit, seine Augen, um mein eigenes Wirrwarr zu sichten, aber die gibt es derzeit nicht. Er ist momentan in einem Tief, wie es tiefer (hoffentlich!!) nicht mehr geht. Zwar fragt er immer, wie es mir geht, doch er fragt es so, als würde es ihn nicht wirklich interessieren, als wäre es ihm zu viel, jetzt auch noch mit meinem Päckchen konfrontiert zu werden. Und wahrscheinlich ist es das auch; auf jeden Fall sagt das mein ebenfalls gerade sehr empfindliches Ego. Aber es ist nun mal da mein Päckchen und es ist nicht klein. Seine Stimmeseine nicht- Reaktionen; er ist teilnahmslos, was mich betrifft (so mein Eindruck). Er sieht meine Verzweiflung nicht, oder nimmt sie nicht wahr, oder will sie nicht sehen bzw. an sich ran lassen. Wieder mein Eindruck, aber wahrscheinlich keine Wahrheit. Das ist das eine, das bin ich und dann ist da noch mein Partner. Was geht vor in ihm?? Keine oder nur wenig Ahnung hat es das Eichhorn. Teilte er mir auf der einen Seite schon des Öfteren mit, ich würde nicht genug nachfragen bei ihm, wenn es ihm schlecht ginge, so winkt er ab und fühlt sich unverstanden - weil er sich nicht damit beschäftigen kann im Moment und weil ich das nicht kapiere - wenn ich nachfrage, mit ihm über das, was in ihm vorgeht, reden möchte. Da sind sie dann wieder die drei Fragezeichen und ich inmitten eines Rätsels der fünf Freunde. Und dann sind wir beim WIR. Was läuft auf der Wir-Ebene ab? Gibt es die in solchen Momenten überhaupt? Vielleicht hasst er mich sogar dafür, dass ich selbst Hilfe bräuchte, Anteilnahme erwarte, und er es mir nicht geben kann…keine Ahnung. Den Worten von dir, dejavu zufolge, liegt das zumindest im Ermessensrahmen. Ich stehe wieder mal da, kann nur zusehen und fühle mich hilflos. Alle seine Gefühle scheinen weg zu sein, bei mir kommt nichts mehr an außer Gleichgültigkeit. Er ist auf Betriebssparmodus, gar nicht richtig da, wie er es manchmal nennt. Er sieht wie durch einen Schleier, sagt er. Er reagiert so gut wie gar nicht mehr auf mich. Nur das nötigste. Kommunikation fast nur auf banaler Ebene, weiter lässt er mich nicht. Ich stehe alleine da, obwohl er das Gegenteil behauptet. Meine Gefühle für dich sind doch unverändert, sagt er. Dennoch erzählt er immer wieder mitfühlend von irgendwelchen Menschen mit Problemen. Es kann also wohl nicht daran liegen, dass er zur Anteilnahme derzeit einfach nicht fähig ist. Nur bei mir offenbar ist das so. Und das tut weh! Andererseits sind diese anderen Menschen mit Problemen nicht so nah an ihm dran und das macht es vermutlich leichter. Hier ist wohl das „Muss“ nicht so groß, aber dazu später mehr. Ich habe ihn nicht diesen Schutzmechanismus, der die Emotionen ausschaltet. Manchmal beneide ich ihn fast um diesen Betriebssparmodus und hasse mich sofort dafür. Finde mich grausam, weil ich von ihm ja praktisch verlange, wenn ich denn bekommen sollte, was ich bräuchte, diesen Zustand zu verlassen und sich dann seiner Angst auszusetzen, was er ja in den Momenten dann nicht aushalten kann, wenn ich das richtig verstehe. Zumindest schließe ich das im übertragenen Sinne aus deinen Worten dejavu. Und wieder mal: danke, den Gedanken hätte ich ohne deine Schilderungen nicht so leicht bekommen. Erwarten, dass er da -falls er es denn könnte -rauskommt aus dieser sicheren, abgeschalteten Welt, kann ich also auch nicht und stehe dadurch alleine da. Immer wieder kommt es dieses Wort alleine. Ist sein ich nenne es mal Zustand aber wieder besser, dann muss ich wieder umschwenken in totale Nähe und Vertrautheit, denn dann ist es ihm ohne selbige zu wenig. Manchmal empfinde ich das wie eine Achterbahnfahrt mit der ständigen Gefahr aus den Gleisen zu springen und abzustürzen. Keine Ahnung ob mein Fingerspitzengefühl da ausreicht. Im Moment gerade traue ich mir das mal wieder so gar nicht zu, ist es mir zu viel, bin ich überfordert. Auch dabei komme ich mir fies vor. Nicht zuletzt auch, weil im Moment sehr viele Fragen und Zweifel in mir hoch kommen. Es fällt mir auf, dass „es“ nicht mehr aufhört. Zu Beginn unserer Beziehung war es die Ausnahme, jetzt ist es umgekehrt. Bin ich es, die ihn da nicht mehr rauskommen lässt? Bin ich mit meinem „Schicksal“ zu viel für ihn? Bin ich durch meine eigene Situation so etwas wie ein ständiger Druck, etwas richtig machen zu wollen und Angst davor zu haben, es nicht zu können? Wie beurteilt ihr das? Wie wäre es für euch einen Partner zu haben, der euch immer wieder „so viel abverlangt“? Meine Krankheit ist nicht zu übergehen, nicht zu verdrängen. Sie hat mich mal mehr, mal weniger im Griff, bestimmt mein Leben bzw. wie ich es führen muss. Wirft mich immer wieder in Krisen, die sich phasenweise auch in sagen wir mal deprimiert-depressive Zustände (Hoffnungslosigkeit, Resignation, Angst, Wut, Verzweiflung) ausweiten. Ich habe das Glück da immer relativ flott wieder rauszufinden, aber sie sind schon auch immer wieder da und wenn sie da sind sind sie recht heftig. Ich bräuchte ihn in solchen Momenten sicherlich immer wieder um zu erkennen, wie es für mich und auch uns weitergehen kann (Und das kann es, aber manchmal kann sogar ich Oberoptimist das nicht sehen). Aber halt falsch: ich bräuchte ihn nicht unbedingt, aber es wäre um vieles leichter wenn er da wäre. Ja, Nachtwind, so ist es. Du hast recht: beides ist von Nöten. Ich kann es nicht leugnen. Ist es zu viel, was ich mir wünsche? Du schreibst das mit dem Satz: „ich brauche Dich“ ja recht deutlich. Es geht nicht in diesen Momenten, oder? Die Angst vor dem Versagen verhindert das überhaupt versuchen, oder habe ich das jetzt falsch verstanden? Nachtwind, wenn ich es so mache wie du sagst, dieses ich muss mal ne halbe Stunde mit dir reden…na klar hört er mir dann zu, was soll er auch tun ;-). Auch muss ich das gar nicht, weil er von sich aus immer fragt. Aber es kommt keine wirkliche Reaktion, keine Reaktion die Anteilnahme oder gar Liebe zeigt, was das reden für mich irgendwie auch sinnlos macht. Dann kann ich ganz hart gesagt auch Selbstgespräche führen. Wenn ich mich frage, was es genau ist, was mir so Probleme macht mit seinen Tiefs, so ist es diese Widersprüchlichkeit. Diese Veränderung die mit ihm vorgeht. Und hier knüpfe ich wieder an die Sensibilität an, die ich bei depressiven Menschen beobachte. Die ist ein Teil, ein großer Teil dessen, was ich so sehr an ihm liebe, die ich so sehr auch brauche, weil ich sie in dieser Form nur von ihm bekomme, weil ich mich normalerweise nicht verstellen muss, nicht tapfer sein muss, bzw. er sofort merkt, wenn ich es eigentlich nicht bin.
Fortsetzung kommt...
Gespeichert

eichhorn(Guest)

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #76 am: 23 Oktober 2009, 13:12:04 »

Fortsetzung...
In den Tiefs ist sie komplett weg diese Sensibilität. Wo ist sie dann hin? Wie kann ein warmherziger, empathischer Mensch so plötzlich zu einem (zumindest nach außen) kalten, gleichgültigen Menschen werden? Wie geht das? Wie gehe ich damit um? Sind die Gefühle für mich dann wirklich unverändert? Wenn er sich doch aber abschaltet, weil die Emotionen zu stark sind, gilt das dann nicht auch wahrheitsgemäß für die mich betreffenden Emotionen? Sagt er es dann nur nicht? Ist es wirklich ein Abschalten seiner selbst? Ich verstehe es nicht. Emotionale Stabilität in einer instabilen Welt? Gibt es nicht? Ich kann sie ihm offenbar nicht geben, er nicht mir und doch suchen und brauchen wir es beide dieses Sicherheitsgefühl. Hoffnungslos? Falsche Kombination? Zu Viel Scheiße auf einem Haufen? Bin ich eine ständige Überforderung? Fragezeichen soweit das Auge reicht. Wo sind die Ausrufezeichen oder wenigstens Punkte? Bin gespannt auf eure Meinungen.
Last but not least möchte ich euch wieder mal danken. Ich bin froh, dass ihr gerade da seid und euch das alles anhört. Ach ja, Nachtwind…das mit den Ratten ist schon wirklich beneidenswert und faszinierend zugleich, wie ich finde. Dejavu, bis ich Einstein nachvollziehen kann, brauche ich wohl noch ein paar Leben, aber wer weiß ,vielleicht werde ich im nächsten Leben ja als Ratte geboren und kann dann geduldig nach Rattensternen greifen ;-)
Gespeichert

nachtwind

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #77 am: 23 Oktober 2009, 15:31:39 »

hey hörnchen, geknicktes zur Zeit :-)
jo, das ist jetzt viel,
was du da schreibst....
was du da erlebst....
in deinem Leben.
In eurem Leben.

Ohne Ordnung versuch ich mal, die unterschiedlichsten Gedanken zu deinen Fragen,
den gestellten und den ungestellten,
aufzuschreiben.
Ma kucken, wie weit ich überhaupt damit komm.


*Bin ich eine ständige Überforderung?*
*Bin ich mit meinem „Schicksal“ zu viel für ihn?*
So ist die Frage, denk ich, falsch gestellt.
Schmerz und Not macht egozentrisch, natürlich.
Das gilt für uns alle.
Aber es gibt eben kein feststehendes Zentrum der Geschehnisse, keine Antwort auf die Suche nach dem Schuldigen,
es ist und bleibt eben relativ.
Du
bist nicht schuld, hörnchen.
Du  BIST nicht der Fehler im Geschehn.
Wenn ich stabil und zugewandt bin, bist du
mit deinem Paket (ich nehm mal an, dass es eher ein Paket denn ein Päckchen ist)
lebendig und Lebendigkeit möglich machend
in meinem Leben drin.
Und nix is zu viel
und alles hats einen guten Platz.
Wenn ich selber mit mir und meinen Problemen so beschäftigt bin,
dass meine Andockstellen an meinen Nervenenden
sich verschließen
und verdorren,
dann ist ALLES ausserhalb von mir
ein zu viel, selbst die Klärung der Frage, ob wir nu Buter brauchen oder nicht,
und wann denn nu unbedingt. ;-)
Du und dein Paket,
ihr seid immer dieselben -
und einmal seid ihr gut aufgehoben und willkommen in meinem Leben,
und einmal seid ihr draussen
und dort ist alles
viel zu viel.
ALSO: an dir und deinem Paket liegt es nicht!
Nicht ursächlich und immer.

So wie es genauso, hörnchen,
nicht an ihm und SEINEM Paket an sich liegt.
Ursächlich und immer.
Wenn ihr in eurem Bedürfnis nach Unterstützung, Wärme, Nähe
beide verhungert.
Obwohl ihr beide
euch doch so nah seid.
Räumlich.
Und auch sonst.

*Dennoch erzählt er immer wieder mitfühlend von irgendwelchen Menschen mit Problemen. Es kann also wohl nicht daran liegen, dass er zur Anteilnahme derzeit einfach nicht fähig ist. Nur bei mir offenbar ist das so. Und das tut weh! Andererseits sind diese anderen Menschen mit Problemen nicht so nah an ihm dran und das macht es vermutlich leichter. Hier ist wohl das „Muss“ nicht so groß*
Ja.
Da ist das Thema, hörnchen.
Nähe und Distanz.
Und ich verneige mich vor deinem Denken,
dass du das Wort "muss" noch dazufügst.
Da hast du alle drei Worte
für ein dickes Buch.
Dein dickes Buch,
nehm ich auch mal an.
Obwohl ich das
nicht wissen kann.

So übers Ganze schielend,
stell ich mal um Nüchternheit bemüht ;-) fest,
dass es eben doch das eine ist,
das sich-nicht-geliebt-fühlen,
dass das einzige ist,
das wirklich knirschend nagt.
Nicht das sachlich-für-dich-mitschauen ist es, was du so sehr vermisst -
die Liebe drin, die ist es, die so fehlt,
dass du dir dein Fell verbrennst,
in dieser Kälte,
eichhörnchen.
hey ... :-)

Auch wenn das nichts ist, was dir bei deinem dich so drängendem Problem weiterhilft -
du denkst viel
und du denkst himmelgut!,
in sofern macht es doch auch Sinn, wenn du dich
auf deiner anstrengenden Wanderschaft
mal für fünf Minuten auf den Baumstumpf setzt
udn verschnaufst,
und dir diese neue Erkenntnis, Selbst-erkenntnis, anschaust
und sie zu deinen Schätzen fügst.
Sicher, sie taugt noch nicht mal als Tüte jetzt,
mit der du zum Aldi des Lebens gehen kannst
und dir die Nahrung dort hineinfüllen und nach Hause tragen kannst,
die dich
wieder eine Woche
durch den Winter leben lässt.  
Noch nicht mal eine Tüte is es grad.
Aber irgendwann
wird auch dieser Schatz
dir weiterhelfen.
Also - die 5 Minuten
sind nicht vergeudete Lebenszeit.
Denke ich.
:-)

Das eigentlich Drängende,
das ist das andre:
bin ich abgeschnitten von der Liebe??
Muss ich verdorren, wenn ich hier bleib?
An diesem meinem Standort?
Weil hier der Regen
niemals fällt?
« Letzte Änderung: 23 Oktober 2009, 19:11:26 von nachtwind »
Gespeichert

nachtwind

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #78 am: 23 Oktober 2009, 17:36:12 »

Du fragst dich so sehr,
was dein Partner wohl fühlt,
wenn er
in die Kälte gleitet,
und die Kälte
in dein Leben.

Keiner kann in einen andren hineinschaun,
finde ich.
Wer kann das denn auch schon umfassend
in sich selbst?

Eins aber fällt mir auf, wenn ich mich frag, wie ich wohl fühl,
wenn ich so bin:
ich glaube, auch du kannst dort auf Suche gehn.
In dir.

Wie fühlst denn du, wenn du
in dieser Kälte
deinen Partner mit einem Mal
so anders erlebst
und siehst?
Wo ist dann in dir
diese atemberaubende Empfindung, dass du zuhause
angekommen bist,
hingeschlüpft?
Bist du deshalb
zwei Personen?
Die eine, die die Wärme
selbst aus ihrem Grosszeh noch versprüht -
und die andre, die sich zusammenkauert in der Kälte
und zitternd nur noch eines spürt: sist kalt!
um mich herum
sist kalt!
in mir drinnen
innen und aussen ist eins
sist kalt!

Ich denke, keine Ahnung ob das so stimmt
für jeden,
dass in Zeiten der Not
(egal ob nu depressiv oder sonst ein Etikett daruf klebt, auf diesen Zeiten)
wir alle son büschn wie ein Slalomfahrer sind,
die sich entschlossen aus der Startkabine stürzen
und gleich am ersten Tor
vorbeifahrn...
schitt!
und uns im Fangnetz wiederfinden,
oder öfters, weil dort oben noch kein Fangnetz nötig erschien,
im Aus.
Je nach Temperament schimpfen wir dann wie ein Rohrspatz auf die Streckenführung!
So eine Kurve ist UNMENSCHLICH!
Gar nicht möglich!
Oder aber, gemässigter Natur, aufs Wetter oder diesen einen Sonnenstrahl, der uns im entscheidneden Augen-Blick
so blendete.
Oder wir verkriechen uns bekümmert
und traun uns jahrelang nimmer ins Rennen.
Manche analysieren auch,
ein wenig, ;-)
und stellen dann fest, dass sie wohl eher für Abfahrten gemacht sind als für Slalom. ;-)
Und stürzen sich voll verzweifelter Entschlossenheit
nu da aus dem Starterhäuschen raus.
Es muss doch möglich sein, einmal zu gewinnen!
Es muss doch möglich sein, einmal im Ziel anzukommen!
Es MUSS doch möglich sein!

Der Vorteil?
Nu, sie sind länger im Rennen!
Der Nachteil?
Sie werden immer schneller.
Und wenn ich an Herrmann Maier denk, dann weiss ich:
da braucht es zwei oder drei Fangzäune hintereinander.
Weil sie den ersten
glatt durchschlagen können.

Warum sie auch dort
im Fangzaun landen?
Nu, auch in der Anfahrt gibt es Kurven.
Geradeaus
ist auch da nicht immer
eine Option.

Was ich eigentlich sagen will:
wenn wir in Not sind, dann sind wir wie auf Skiern.
Ohne festen Stand-Punkt gleiten wir auf unsren Gefühlen
dorthin, wohin sie uns tragen.
Und kommen erst zum Stehen, wenn es dort nicht mehr weitergeht.
Was wir nicht können, dann?
Die Kurve kriegen.
Die Richtung unsrer Gefühle willentlich ändern.
Weil es doch dort
noch weitergeht.
Wir gleiten einfach immer weiter.
Weil es doch dort
noch lange nicht zu Ende ist.
Wenn wir Nähe wollen, dann gleiten wir in diese Richtung.
Und kein Tor der Welt kann uns zum Wenden bringen.
Es wäre ein Aufgeben unsrer Richtung.
Ein Aufgeben unser Bewegung.
Nicht wissend, dass erst durch das ständige Wechseln der Richtungen,
der Gefühle,
wir am Fusse des Abhangs ankommen können.
Am Ziel.
Dorthin, wo wir hinwollen.
Ins Ziel.

Warum ist dieses Richtungswechseln nur so schwierig?
Wenn es uns gut geht, können wirs doch auch?
Dann wedeln wir gesammelt und vergnügt hinunter
und alles ist so richtig!
Und wir
sind es auch.
« Letzte Änderung: 23 Oktober 2009, 19:14:00 von nachtwind »
Gespeichert

dejavu

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #79 am: 23 Oktober 2009, 17:37:48 »

hallo hörnchen

nein, es liegt nicht an dir
sowas von überhaupt nicht
ich vermute, da du es so beschreibst- das er sich in genau diesem abartigen zustand befindet
du denkst, du möchtest den betriebssparmodus haben? nein, sag ich dir
es ist furchtbar so abgeschnitten zu sein, du bist dir selbst so fremd.......
ich hab auch ganz oft das gefühl, das ich mit andren kindern viel unbefangener umgeh als mit meinem und ich frag mich jedesmal
lieb ich mein kind nicht genug? warum kann ich manhcmal ein anderes trösten und bei meinem schreie ich gleich los?
ich weiß, es ist nicht die partnerebene aber es - warum auch immer- manchmal in schweren zeiten möglich, nicht so nahe personen ranzulassen und die, die man am meisten liebt nicht----vllt ist es die unbewußte erwartung, das man bei den liebsten jetzt nicht abwehren darf- der druck nicht nein sagen zu dürfen, wenn liebe gefordert ist.....ich weiß es nicht, es erinnert mich nur, wenn du schreibst, das dein partner andren nachfühlen kann und bei dir abschottet........
und als nächstes kommt dann die innere schuld, wenn man wd klar denken kann, innere schuld, dir nicht genügt zu haben oder  vllt sogar vorzubauen für das nächste mal........und dann muß gekuschelt werden auf teufel komm raus......dadurch kommen die endorphine in schwung, glück für immer und ewig........
manchmal hilft einfach links liegen lassen.....ich rede von mir, wenn ich merke, alle gehen weg von mir, dann ist aber hochmodus angesagt......
ich habe zb auch für mich festgestellt, das es oft mehr bringt, wenn ich in meiner negativen überzeugung bestärkt werde....sozusagen, ja, alles mist, nix fkt, alle hassen mich......wenn dann jemand sagt, ok, dann ist es so...dann bringt mich das zum nachdenken.....ständig zweckoptimismus zu verbreiten, ihn aufzubauen, zumal es dir selbst bescheiden geht, das geht an die restsubstanz......ich bin dann zb mehr genrvt von komm wir schaffen das oder du packst das, weil es ja eben nicht so in meiner vostellung existiert, das ich es schaffe......hör ich aber, klar, laß dich hängen, bringt allesn nix....wach ich eher auf............die anderen müssen es dann einfahc mal laufen lassen, denn hörnchen, du kannst ihm sein paket nicht abnehmen und du muß auf dich auch achten......
hörnchen, ich kann immer nur versuchen, aus der sicht deines partners zu schauen........
wenn ich dir ganz ehrlich sage, es ist wirklich so, das man leer ist, wenn die phase einsetzt, man empfindet nichts mehr.......es klingt schlimm, aber es hört auch wd auf und mein erfahrung nur, wenn man mir die ruhephase läßt.........
du hast etwas wichtiges genau erfaßt, nur die reihenfolge ist vertauscht...es ist nicht emotionale stbilität in einer instabilen welt hörnchen, es ist emotionale instabilität trotz stabiler welt....und das ist schwer schwer nachzuvollziehn.....man schaltet sich ab aus flucht vor übervielen emotionen, die man nicht mehr bewältigen kann....
und niemals darfst du dich hassen für deine gefühle, denn es steht dir zu, auf abstand zu gehen zu ihm, denn er macht nichts anderes mit dir.....
es ist eben immer das, was ich zum anfang mal beschrieb und wo alle gewettert haben....es wird sich daran nichts ändern, du muß nur für dich entscheiden, ob du das erträgst, aushältst.......es ist furchtbar so eine kälte ertragen zu müssen, abweisung, leere blicke........vllt hilft dir das wort " loslassen" ein wenig, lieben heißt auch loslassen......und manchmal sollte man den anderen einfahc loslassen um wd zusammenzufinden....
hönchen, nur meine erfahrungen
lg deja

Gespeichert

nachtwind

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #80 am: 24 Oktober 2009, 17:48:05 »

hey hörnchen :-)
ich hab mri deine Zeilen noch mal durchgelesen,
auf der Suche, was wirklich wichtig ist.
Man könnts ja nu auch noch mal ganz anders sehn..
Versuch der Bestandaufnahme:
Du hast da einen Mann egtroffen udn egfunden,
der offensichtlich etwas kann, was sonst keiner kann.
Er hat einen Schlüssel zu deinem Herzen
und kann es öffnen.
Wie es keiner konnte.
Er kann sich so in deine Nähe wagen,
dass er spürt, wenn du dich verstellst.
Und es ist es ihm wert, dich rauszuholen
aus falsch verstandner Stärke,
damit du wieder lebendig wirst.
Er gibt dir viel, auch etwas,
was dir, so hast du es geschrieben,
noch keiner geben konnte.
Ich rat hier nicht rum, ich versuch mich nur daran zu erinnern,
was du selbst gesagt hast.

So weit so herrlich gut. :-)
Das Problem dabei?
Nu, er kann dir das
nicht immer geben.
Es gibt immer Flut
udn Ebbe.
Flut an Nähe, die dich ja nu auch manhcmal überflutet, wie du schreibst -
und dann auch wieder Ebbe,
wo er sich ganz und gar zurückzieht
und mit sich all die Nähe und Wärme und Aufmerksamkeit und Wichtigkeit nimmt,
dass goanix mehr da ist.
Nur das: nix!

Mir ist schon klar, wie das zermürben und die Kraft aus den Knochen saugen kann, hörnchen.
Fühl dich nicht missverstanden, bitte!

Eine Frage quält dich sehr:
heisst das, wenn Ebbe ist, dass dann die Flut
gelogen war?

Ich denke nein, eichhörnchen.
Sie ist!
Genauso wie sie ist.
Sie ist genauso, wie die Ebbe ist.
Auch sie ist.
Wie sie ist.

ich denke, du wirst deinen Mann nicht bekommen,
all seine Flut nicht bekommen,
ohne eben auch diese Ebbe.
So wie es Tag nicht ohne Nacht gibt,
und Winter nicht ohne Sommer.
Seine Flut,
die dir dein Herz öffnen konnte,
gibt es nicht ohne diese Ebbe.

Die Frage, die sich stellt, immer wieder, ist:
tut dir das
mehr gut als schlecht?
Das zu beantworten ist immer wieder schwer.
Aber das fordert eben das Leben immer wieder von uns:
dass wir etwas entscheiden,
was wir letztlich nicht wirklich wissen können.
Mir hilft dann immer, dass ich nicht zu viel zweifeln muss:
dass ich immer in Entscheidungschritten denke.
Für heute,
diese Woche, diesen Monat
entscheide ich, es tut mir eher gut als schlecht.
Und solange ich mich dafür entschieden hab,
für diese Etappe,
versuch ich nicht daran zu zweifeln,
sondern eher Wege zu suchen, wie ich das schwierige für mich erträglich machen kann.
Damit ich das Gute,
dann wenn wieder Flut ist,
wieder habe kann.
Versuch ich die Ebbe
so zu gestalten, für mich, dass ich nicht völlig verdurstet bin,
wenn es wieder Ebbe hat.
Schwieriges Geschäft!
Aber solang ich mich entschieden hab, weiss ich wofür.
Das hilft am meisten.
Mir.

Ich steck nicht drin, hörnchen.
Es kann alles noch ganz anders sein.
ich kenn euch beide nicht.
Und wenn ich euch kennen würd, könnt ichs auch nicht wissen.
Ich denke, du wirst diesen deinen Mann nicht ohne Ebbe auch zur Flut bekommen.
Das einzige, was sich
über die Jahre verändern könnt, wär die Intensität der beiden.
Ob du das willst?
Die Intensität verändert sich immer auf beiden Seiten, hörnchen.
Weniger intensive Ebbe
heisst eben auch: weniger intensive Flut.
Und die Dauer.
Der einzelnen Etappen.

Ich weiss nicht, wie du entscheiden wirst.
Ich weiss nur, dass du es musst.
Immer wieder.
Und das ist völlig unabhängig von deinem Partner.
und seinem Verhalten.
Wir entscheiden immer wieder:
tut uns das Leben, so wie wir es grade führen,
eher gut
oder eher schlecht.
Wir wissen es nicht wirklich.
Wir entscheiden es eher.
Zumindest mir
kommt es immer wieder genau so vor.
Gespeichert

eichhorn(Guest)

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #81 am: 25 Oktober 2009, 09:04:40 »

Hallo Ihr, hier das schon wieder viel weniger geknickte Eichhorn….dank euch…
Erst mal vorab an Nachtwind: irgendwie bekommst du in meiner Vorstellung gerade so etwas von einer alten Indianerfrau, die vor ihrem Tipi sitzt und wie beiläufig, gelassen Weisheiten von sich gibt, aus jeder noch so alltäglichen Situation oder in jedem Gegenstand eine augenöffnende „Moral der Geschichte“ findet. Du wirkst auf mich irgendwie erhaben im Spiegel der Durchschnittsmenschen. Und ich bekomme immer mehr Hochachtung vor Dir und Deiner Art die Dinge zu betrachten. Heute Nacht konnte ich mal wieder nicht schlafen und irgendwas zog mich raus in meinen Garten. Dort steht eine große mächtige Tanne, an deren Kraft ich mich manchmal etwas stütze und rundherum habe ich junge Weiden gepflanzt. Es war ganz still bis ein Nachtwind die Weiden zum Tanzen brachte, ihre Blätter zum flirren brachte. Da musste ich an dich denken, denn so wie der Wind die Weiden bewegte, aus ihrer Starre befreite sozusagen, so bewegst du mit deinen Worten sehr viel bei mir. Vieles was du schreibst, bringt mich dazu meine innere Starre zu überdenken. Danke dir dafür. Und dieser Dank kommt von Herzen! Überhaupt finde ich es supertoll, dass es tatsächlich Menschen wie euch gibt, die sich so engagiert und mitfühlend den Problemen anderer annehmen, die ihnen ja eigentlich egal sein könnten! Das ist alles andere als selbstverständlich und das alleine macht mir schon irgendwie Mut. Das musste ich jetzt erst mal loswerden ;-).
Dejavu, Du scheinst meinem Partner sehr ähnlich zu sein. Zumindest deine Sichtweise und auch dein Verhalten während schlimmer Phasen. Und das gekoppelt mit deiner für mich immer noch beeindruckenden Offenheit helfen mir wirklich weiter.
Ach ja Hobo: hey, alles gut! Vielleicht magst Du ja wenn es dir etwas besser geht auch deinen Senf dazu geben! Mich würde er sehr interessieren. Darfst Dich auch kurz halten ;-).
Soviel erst mal als Danksagung ;-)
Nachtwind, wieder hast du ein tolles Bild in meinen Kopf gebracht. Ebbe und Flut. Und ja, hier hatte ich es tatsächlich nicht geschafft, was ich sonst eigentlich meist hin bekomme. Was ich gedacht habe bereits verinnerlicht zu haben, es aber in meinen Alltag wohl doch nicht so aufgenommen habe, wie ich das dachte (man sollte sich nicht zu lange ausruhen). Das Ganze zu sehen. Und es ist ja wirklich so wie du sagst. Ohne Nacht kein Tag, ohne Regen keine Trockenheit, ohne Kälte keine Wärme, ohne Fröhlichkeit keine Traurigkeit, ohne Krankheit keine Gesundheit, ohne richtig kein falsch…. Es sind ja gerade die Wechsel, die es einem überhaupt erlauben etwas als warm, kalt, voll oder leer zu sehen. Gäbe es das eine nicht, würde man das andere nicht einmal kennen. Und so muss ich auch meine Beziehung betrachten, meine Gefühle betrachten. Das ist eine superwichtige Erkenntnis, die ich im Leben schon einmal hatte, allerdings noch nie auf die Idee kam (warum auch immer) dies auch auf meine Beziehung auszuweiten (grins, das ärgert mich richtig). Wieder hast du meine Blätter zum Schwingen gebracht und mir dazu verholfen aus einer starren, blockierenden Denkweise herauszukommen. Das rot sozusagen auch von der anderen Seite des Würfels zu sehen. Danke du weise Frau! Auch die einfache aber geniale „Entschreckung“ einer Entscheidung, indem man sich selbst den Druck nimmt sie nicht gleich für immer treffen zu müssen sondern nur für den Moment. Warum überhaupt der Ehrgeiz aufkommt eine Entscheidung für immer zu treffen ist eigentlich sowieso nicht erklärbar, nicht wenn man eigentlich verstanden zu haben geglaubt hat, dass das Leben und damit auch die Beziehung kein geradliniger Weg, ist sondern mehr ein Kreis, der sich irgendwann schließt. Sozusagen die Instabilität die eigentliche Stabilität darstellt. Merkst du was? Ja, mit deinen Worten hast du gerade ein Megaklick bei mir ausgelöst. Einen Klick der Erleichterung, der Erkenntnis, einen wegweisenden Klick. Danke, dass du mich an deiner Sicht der Dinge teilhaben lässt und gerade eben mal eine Lehrmeisterin für mich bist!!!
Nun noch mal zu deinem Beitrag Dejavu: Du vergleichst dein Verhältnis zu deinem Kind mit dem zu einem Partner. Ich denke das geht nicht wirklich, aber das sagst du ja selbst und ich dir damit nichts Neues. Der Druck, nicht nein sagen zu dürfen ist bei deinem Kind sicherlich wesentlich stärker da, bei einem Partner sollte er das nicht sein. Finde ich zumindest. Ich finde nicht, dass ein Partner die Verantwortung für mein Leben übernehmen müssen sollte. Womit ich dir aber recht gebe, ist dass bei meinem Partner dieser Druck offenbar doch da ist. Und ich bin es vermutlich auch mit, die ihm diesen Druck vermittelt und damit ist es auch an mir, ihm den zu nehmen. So denke ich könnte man diese Spirale möglicherweise „entdrillen“. Diese innere Schuld wie du es nennst ist sicherlich Thema bei meinem Partner. Und dieses Kuscheln auf Teufel komm raus in den guten Phasen ist das, was Nachtwind mit Flut und Ebbe und der Intensität beider beschreibt. Recht habt ihr. Bleibt die Frage, wie bzw. ob ich es hinbekomme, ihm diesen Druck zu nehmen, die innere Schuld zu nehmen. Was würde es Dir da leichter machen Dejavu? Hast du eine Idee? Nach einem Gespräch mit meinem Partner (einem seit langem mal wieder wirklich guten Gespräch) ist es bei ihm jedoch nicht so, dass er in diesen Phasen wirklich Leere empfindet, keine Gefühle hat. Sie sind wohl da, aber er kommt sozusagen nicht dran in diesen Momenten, kann sie nicht ausdrücken oder zeigen. Er sagt auch, dass er irgendwie neben sich steht, sich zurück lässt und von außen betrachtet, so wie Du es einmal beschrieben hast. Schlimm ist aber die Folge dieses Drucks, nämlich die Überzeugung, alles falsch zu machen. Denn das sehe ich nicht so. Er aber wohl und nichts und niemand und schon gar nicht ich bringen ihn davon ab. Ich sehe es nicht als falsch oder richtig an, wie er sich gerade verhält, oder auch nicht verhält oder verhalten muss oder wie auch immer. Es ist mehr ein für mich leicht oder schwer aber kein richtig oder falsch. Und es ist auch nicht die Frage, ob ich es aushalte, ertrage. Ich möchte vielmehr einen Weg finden, das ganze zu entkräften, auf ein sicheres Podest zu stellen. Den Gegensatz für uns beide leichter zu machen, sozusagen das Mittel aus Plus und Minus festzulegen, so dass wir beide einen Ruhepol auf dem Plus, das übrig bleibt (und ich bin sehr sicher, dass es ein Plus ist) finden können. Aber wie ich das mache, dafür fehlt mir noch jede Idee. Ein Taschenrechner wird hier wohl nicht helfen.

Gespeichert

sunshine250

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #82 am: 25 Oktober 2009, 14:42:52 »

Hallo Eichhörnchen ,  
 

Also ich habe mir deinen laangen Beitrag durchgelesen,und das was du suchst ,suchen wahrscheinlich viele Menschen,ich habe leider auch nicht das Patentrezept,hoffe aber das dir die Ratschläge von bestimmten Usern hier dir sehr weiterhelfen können. Und wenn du alles irgendwann verinnerlicht hast,vielleicht dann hast du das was du suchst dann auch gefunden.

sunny
Gespeichert

Gypsy

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #83 am: 26 Oktober 2009, 09:27:01 »

Hallo Eichhorn,

nach einer halben Ewigkeit meld ich mich auch mal wieder zu Wort... Sorry, ging die letzten Tage einfach nicht, weil ich ganz unten war. Gerade fühlt es sich aber an, als würd ich aus dem Loch wieder etwas rauskrabbeln, deswegen nutz ich jetzt schnell die Gelegenheit, auf Deine Frage ganz am Anfang (1. Seite von diesem Thread) zurückzukommen - besser spät als nie ;)

***Auf die Worte von Gypsy mag ich auch noch mal kurz eingehen: also einmal hast du mich ganz schön erwischt würde ich sagen ;-)....ich bin nicht gerade der König der Sicherheit in Liebesdingen und mache es damit meinem Partner sicherlich auch nicht leichter...da hast du schon recht. Und das was du über dieses "Wir schaffen das schon" geschrieben hast, kann ich - rational hin oder her- sehr gut nachvollziehen. Vielleicht weil ich es selbst oft gehört habe und jedesmal dachte: ihr Idioten ihr habt doch keine Ahnung und vor allem wer muss das hier schaffen du oder ich....und so ähnlich fiese Dinge auf gutgemeinte Ausdrücke und eigentlich wollten ja alle nur sagen, dass ich nicht alleine bin damit...aber das war ich und das bist du auch, denn das ist man immer irgendwie. Aushalten muss man es immer selbst. Dennoch können andere einem helfen und einen unterstützen, aber abnehmen können sie es eben nicht. War es das was du damit sagen wolltest?***

Ja, genau das wollte ich damit sagen. Du hast es besser geschafft auf den Punkt zu bringen, als es mir gelungen ist ;)
Und dieses "Wir schaffen das schon", das beleidigt sein, wenn ich es eben doch nicht schaffe, das Gefühl, dass ich es nicht für mich sondern für ihn schaffen soll, und dass er mich damit unter Druck setzt... das hat meine Beziehung mittlerweile kaputt gemacht.

Es gibt aber gerade jemanden in meinem Leben, der es genau richtig macht. Er sagt ganz klar was er denkt und nimmt dabei auch keine Rücksicht wenn ich überempfindlich reagiere. Trotzdem ist er immer da, hört zu oder nimmt mich in den Arm, wenn ich das brauche. Kann es grade nicht so gut erklären... ich glaube, das worauf es ankommt, ist einfach Ehrlichkeit.

Klingt jetzt etwas wirr, mein Kopf ist auch noch ziemlich durcheinander.

Lieben Gruß
Gypsy
Gespeichert

nachtwind

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #84 am: 27 Oktober 2009, 19:52:25 »

hey eichhorn.. hey :-)))
entschuldige, dass ich erst jetzt antworte -
ich wollt es jeden Tag.
Und hab an dich gedacht,
und an dein wunderschönes Bild,
wie du da in die Nacht gehst,
zur alten Tanne
und den jungen Weiden, denen du selbst dort
eine Heimat gegeben hast
und einen Raum, in dem sie wachsen können...
und wie du im aussen siehst, was grad in deinem inneren
geschieht...
hey lady eichorn...
das ist ein wirklich wunder-schönes Stückchen Leben.
hey :)
Ich dank dir sehr, dass du uns das mitge-teilt hast. :-)
Hab ein Foto von gemacht. :-)
Und an meinen Kühlschrank, also meinen inneren, geklebt.
So seh ichs immer wieder.
Und immer wieder
freu ich mich dran.
:)

ich würd dir gern ne private nachricht schreiben....
meinst du, es spricht viel dagegen, dass du dich anmeldest hier?
Dann geht das nämlich. ;-)
Du kannst auch jederzeit wieder dich abmelden, hörnchen,
falls das deine Sorge ist.
Aber wenn dir das alles zu nah ist,
und du lieber gast bleibst,
dann ist das auch ok.
Dann schreib ich eben hier. ;-)
Gespeichert

Eichhorn

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #85 am: 28 Oktober 2009, 13:14:30 »

Hallo Ihr,
hey Gypsy, wow...da krabbelst Du gerade erst aus Deinem Loch und nimmst dir gleich Zeit mir zu antworten? Danke dir.
Schön, dass ich dich da richtig verstanden hatte. Kann ich auch wirklich gut verstehen, dass in einer Partnerschaft so etwas Gift ist. Ich hoffe dieser jemand, den du da jetzt hast und der es offenbar mit seiner Ehrlichkeit richtig macht tut dir weiterhin gut! Ist auch meine Erfahrung - allerdings in jeder Beziehung - dass man mit Ehrlichkeit am weitesten kommt.
@ nachtwind. Musst Dich doch nicht entschuldigen, dass du "jetzt erst" geantwortet hast, bist doch schließlich im Nur Ruhe Forum, also nur die Ruhe;-). Einer PN (hab jetzt auch gelernt was das ist) steht nichts mehr im Wege. Ich habe mich internetmuffel jetzt angemeldet und freue mich auf eine persönliche Nachricht von Dir!!! Fühle mich übrigens sehr geehrt, dass ich es an deinen inneren Kühlschrank geschafft habe. Nein im Ernst, schön, dass du an mich gedacht hast. Denke auch gerade viel an Dich bzw. Deine Worte und Sichtweise, die mich sehr beeindrucken.
LG
Eichhorn
Gespeichert

Ina

  • YaBB Administrator
  • Senior Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Geschlecht: Weiblich
  • Beiträge: 29.111
  • Alone in the dark!
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #86 am: 28 Oktober 2009, 13:47:45 »

Huhu Eichhorn,

Schön, dass Du Dich registriert hast!
Herzlich Willkommen bei uns :)
Gespeichert
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Eichhorn

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #87 am: 28 Oktober 2009, 14:32:46 »

Auch Huhu....Danke fürs Willkommen heißen
Gespeichert

sunshine250

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #88 am: 30 Oktober 2009, 19:07:01 »

Huhu Eichhorn

wie geht es dir denn inwzischen?
Du hast ja hier schon länger nicht mehr geschrieben und mich würde interessieren, ob du dir hier die Ratschläge zu Herzen nehmen konntest.
Geht es dir und deinem Partner denn besser? Habt ihr euch mal aussprechen können?
Ich hoffe ihr seid euch wieder näher gekommen und du findest bald wonach du dich sehnst!

Liebe Grüße,
sunshine
Gespeichert

Eichhorn

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #89 am: 31 Oktober 2009, 09:14:47 »

Hallo sunshine, danke für die Nachfrage und dein Interesse. Ich habe die letzten zwei Tage nicht geschrieben, weil ich ziemlich fertig bin. Mir geht es krankheitsbedingt gerade sehr mies, so mies dass ich die alltäglichsten Dinge nicht hinkriege. Dazu kommt, dass es zwischen mir und meinem Partner unverändert ist. Aussprache hilft hier auch nicht wirklich, denn ich bräuchte ihn gerade sehr, aber er kann nicht. Und da hilft auch kein reden. Und damit muss ich wohl leben und es irgendwie akzeptieren, ohne gekränkt zu sein, ohne ihm einen Vorwurf daraus zu machen, ohne mich alleingelassen zu fühlen, was ich andererseits aber ja bin. Und das fällt mir im Moment reichlich schwer. Das ist wohl so etwas wie eine Patt-Situation. Ich weiß zwar, dass er da irgendwo ist und auch gerne mir beistehen würde, aber ich kann ihn sozusagen nicht finden genauso wie er selbst sich nicht finden kann, komme nicht dran an ihn und fühle mich nach wie vor und im Moment besonders alleine. Ich zweifle gerade auch den Sinn und Zweck dieses Austauschs hier an, denn eines kann ich an mir nicht ändern. Meine Krankheit ist da und sie sorgt dafür, dass ich ihn immer wieder sehr brauchen würde. Seine ist genauso da und sorgt dafür, dass er immer wieder nicht da sein kann, mich aber im Gegenzug genau dann sehr braucht. Und dann geraten wir immer wieder in diesen scheiß Teufelskreis. Und momentan schaffe ich es nicht, objektiv zu betrachten. Ich merke, dass ich beginne Gedanken zu bekommen, für die ich mich selbst hasse, weil sie so falsch sind, ich das genau weiß, sie aber trotzdem habe. Gedanken wie „seine Welt dreht sich nur um ihn“, selbst mein „schlechter Zustand“ macht ihm nur noch weitere Sorgen, ist ein Punkt mehr in seinem Leben, der ihm Angst macht und von denen er eigentlich schon genug hat. Wenn ich ihm erzähle wie es mir geht, wenn er merkt wie sehr ich gerade wieder kämpfe, kommt zunächst Mitgefühl, aber das schlägt recht gleich um in ein sich hineinsteigern in den Gedanken was wäre, wenn ich nicht mehr da wäre, was Quatsch ist, denn tödlich ist meine Krankheit sicherlich nicht. Sie macht mir nur das Leben phasenweise zur Hölle. Mit diesem Hineinsteigern macht er das, was eigentlich mein Problem ist, zu seinem persönlichen Leid. Meins bleibt bei mir und dazu kommt dann seins, was eigentlich meins ist bzw. was ich auslöse. Also sage ich nichts mehr. Das ist aber auch nichts, weil er es ja merkt, wie es mir geht und für mich da sein will, es aber nicht kann bzw. ich es nicht kann, weil ich dann trösten muss, weil es mir schlecht geht. Ich verstehe seine Hilflosigkeit, aber andererseits kann ich sie ihm auch nicht nehmen, denn ich bin selbst hilflos und muss sehen wie ich damit zurechtkomme. Folge: Isolation auf beiden Seiten.
Ja sunshine, ich habe sie mir schon zu Herzen genommen die Ratschläge und tue das auch immer noch. Aber es hilft im Moment einfach auch nicht weiter. Vielleicht war aber auch der richtige Ratschlag noch nicht dabei oder ich konnte ihn noch nicht sehen...
LG Eichhorn
Gespeichert
Seiten: 1 ... 4 5 [6] 7