Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Wie kann man als Partner helfen?  (Gelesen 13979 mal)

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Eichhorn(Guest)

  • Gast
Wie kann man als Partner helfen?
« am: 29 September 2009, 14:00:53 »

Hallo Ihr,
Ich liebe einen Menschen, der Depressionen hat. Ich hoffe ihr verbuht mich nun nicht gleich als einen dieser partner, die nur über ihre Partner lästern wollen, sich gegenseitig ihr Unverständnis legitimieren wollen. Ich denke ich zähle zu jenen, die sich bemühen zu verstehen. Doch dies ist leider leider nur bis zu einem gewissen Grad möglich, wenn man nicht selbst betroffen ist. Und somit immer zu wenig. Ich habe viel über Depressionen gelesen, diverse Gespräche mit meinem Partner geführt und bin ständig dabei, zu versuchen, es richtig zu machen. Viele Ängste und Unsicherheiten und Verhaltensweisen sind für mich nicht vollkommen nachvollziehbar und ich möchte von euch lernen, was passiert, wenn die Depressionen gerade das Leben diktieren. Ich würde gerne wissen, wie ich mich als Partner verhalten kann, um es leichter zu machen. Ich möchte wissen ob es zu egoistisch ist, wenn man seine Angst um den Partner, dessen tägliche Selbstmordgedanken man hautnah mitbekommt, vor dem Partner offenlegt. Ich möchte wissen, warum mein Partner in diesen ganz traurigen und verzweifelten Phasen auch immer wieder meine Liebe anzweifelt, obwohl ich so fest hinter ihm stehe, wie ich nur kann. Ich möchte wissen wie ich meine eigene dann aufkommende Unsicherheit bewältigen kann, ohne dass meinem Partner damit etwas genommen wird. Ich möchte wissen ob es wirklich so kalt und gleichgültig und feindselig in einem von Depressionen betroffenen Menschen sein kann, wie er dann oft wirkt. Ich wäre euch echt superdankbar für Beschreibungen, wie ihr euch in bestimmten Situationen in eurer Partnerschaft fühlt, was in euch vorgeht (obwohl das sicherlich bei jedem anders ist) wie ihr euch eure Partnerschaften wünschen würdet, wie sie wirklich sind, was ihr euch von eurem Partner an Reaktionen wünschen würdet....gerade im Moment geht es meinem Partner superschlecht und ich weiß mal wieder nicht, was ich tun kann. Ich werde angefeindet und er setzt voraus, dass ich so denke wie der Rest der "bösen" Welt in der er nicht klarkommt und ich weiß doch dass es nicht so ist und es trifft mich so, dass er das denkt. Ich bitte euch um Ratschläge, um einen Weg zu finden, ihn nicht zu verlieren, ihn zu stärken und ihm ein Stückchen Sicherheit zu geben.
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Gypsy

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #1 am: 29 September 2009, 17:25:34 »

Also gut... ich probier's mal ;)
Ich kann Dir aber nur aus meiner persönlichen Erfahrung erzählen, das muss nicht heißen, dass es bei Deinem Partner genauso ist.

***Ich würde gerne wissen, wie ich mich als Partner verhalten kann, um es leichter zu machen.***
Mir persönlich macht es im Moment besonders schwer, dass mein Freund meine Depression absolut in den Mittelpunkt stellt. Er sagt mir 100x am Tag, dass er für mich da ist. Er zählt mir stundenlang auf, was wir alles schönes gemacht haben, was gut gelaufen ist, was wir noch schönes machen werden. Wenn er das nicht tut und nicht versucht mit mir über meine Probleme zu reden, sagt er aber gar nichts, weil er nicht sagen möchte was mich noch mehr runterzieht. Ich finde das extrem anstrengend. Gut, ich bin depressiv, es geht mir gerade zur Zeit auch wieder sehr schlecht... aber ich möchte mich trotzdem nicht rund um die Uhr damit beschäftigen. Er muss mir auch nicht ständig sagen, dass er für mich da ist. Im Grunde weiß ich das ja, und es fällt mir auch nicht leichter das zu glauben, wenn er es nur oft genug wiederholt.
Was würde ich mir denn nun von ihm wünschen?
Wenn er da ist, wünsche ich mir, dass er wieder geht. Wenn er weg ist, wünsche ich mir, dass er da ist...
Ich glaube, das liegt daran, dass ich selbst nicht so recht weiß was ich will und mit seinem Verhalten absolut überfordert bin.
Nunja, eine Antwort auf Deine Frage war das jetzt nicht :-[ Allerdings konnte ich diese Frage auch meinem Freund noch nicht beantworten...

***Ich möchte wissen ob es zu egoistisch ist, wenn man seine Angst um den Partner, dessen tägliche Selbstmordgedanken man hautnah mitbekommt, vor dem Partner offenlegt.***
Ich finde, nein. Auch wenn es mir ganz schlecht geht, möchte ich nicht, dass aus Rücksichtnahme alles von mir abgeschottet wird. Abgesehen davon kann ich "fremdes" Leid wesentlich besser ertragen als mein eigenes. Ich finde es wichtig, dass Du Dich nicht selbst völlig für Deinen Partner aufgibst, sondern ihm offen und ehrlich sagst, wie es Dir geht. Schwierig wird es wohl nur, wenn er das Gefühl bekommt, dass Dir das alles zuviel wird... deswegen solltest Du dazu sagen, dass das nicht so ist.

***Ich möchte wissen, warum mein Partner in diesen ganz traurigen und verzweifelten Phasen auch immer wieder meine Liebe anzweifelt, obwohl ich so fest hinter ihm stehe, wie ich nur kann.***
Weil es in diesen Momenten einfach nicht möglich ist, das positive im Leben (das es ja durchaus immer noch gibt) zu sehen. Weil einem das, wovon man eigentlich weiß, dass es positiv ist, so unwirklich vorkommt, dass man es nicht glauben kann.

***Ich möchte wissen wie ich meine eigene dann aufkommende Unsicherheit bewältigen kann, ohne dass meinem Partner damit etwas genommen wird.***
Ich denke auch da... es wäre das sinnvollste offen mit ihm zu reden. Vielleicht aber am Besten zu einem Zeitpunkt, wo es ihm gerade besser geht. Vielleicht brauchst Du da ein bisschen "Sicherheit", das Wissen, dass er Dich liebt, auch wenn er es gerade weder zeigen noch fühlen kann?

***Ich möchte wissen ob es wirklich so kalt und gleichgültig und feindselig in einem von Depressionen betroffenen Menschen sein kann, wie er dann oft wirkt.***
Bei mir ist es so, mein Verstand "weiß" zwar, dass da positive Gefühle für jemanden existieren, aber ich fühle sie nicht. Ich weiß zwar, da ist etwas, aber ich kann es nicht wahrnehmen. Und entsprechend wirke ich dann auch sehr kalt und gleichgültig.

Hm... und noch etwas aus meiner Erfahrung: Mein Freund hat es in der letzten Woche immer wieder mit "WIR schaffen das schon" und ähnlichen Sätzen versucht. Dieses "WIR" hat mich so fertig gemacht... dass ich ihn gerade gar nicht mehr sehen möchte und mich völlig zurückgezogen habe. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass er überhaupt nicht versteht, dass ich mit meinem Schmerz alleine klarkommen muss, er kann ihn mir nicht abnehmen, gut, er kann für mich da sein... aber aushalten, weiterleben und so, das muss ich ganz alleine. Das hat mich unter Druck gesetzt und überfordert.

Nicht unbedingt rational nachvollziehbar... aber so fühlt es sich an.

Ich hatte irgendwie noch mehr im Kopf, was ich Dir schreiben wollte, aber denken ist grad auch nicht so meine Stärke. Vielleicht hat es Dir ja schon ein bisschen geholfen. Ansonsten, frag gerne weiter ;)

Lieben Gruß
Gypsy
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Ina

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Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #2 am: 29 September 2009, 18:56:06 »

Depressionen zu verstehen, ist für Außenstehende oft sehr
schwer bis nicht möglich. Von daher finde ist es schon mal
sehr gut, dass Du Dich über diese Erkrankung informiert
hast und hier Hilfe suchst und Dich ein bisschen austauschen
möchtest. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung, um
es in Zukunft "besser zu machen"!

Wichtig ist, dass Du Deinen Partner nicht mit seinen Gefühlen
allein lässt. Biete an, ihm zuzuhören, wenn er es braucht und
versuche Dich, ein wenig in seine Lage hineinzuversetzen. Das
ist nicht einfach, ich weiß. Ich denke, dass es wichtig ist, dass
ihr offen über das Thema sprecht und dass Du Deinem Partner
auch zeigst, dass Du Interesse daran hast, ihn zu verstehen.
Ebenso finde ist es alles andere als verkehrt, wenn Du ihm
zeigst und erklärst, dass Du Dich hilflos und überfordert mit
der Situation fühlst, weil Du selbst eben nicht weißt, wie es
ist, unter Depressionen zu leiden.

In meiner letzten Partnerschaft habe ich mich auch oft allein
gelassen gefühlt, und das, obwohl mein Exfreund selbst auch
unter Depressionen leidet (aber nicht in so starkem Ausmaß
wie ich). Mir kamen immer wieder Gedanken in den Kopf, die
mir sagten, dass er mich gar nicht wirklich liebt, und das, ob-
wohl ich doch eigentlich wusste, wie sehr er mich liebt. Leider
scheint es bei Depressiven wohl oft so zu sein, dass einem
die Dinge vom Prinzip her schon klar sind, sich der Verstand
allerdings mehr oder weniger ausschaltet und man dann doch
etwas anderes denkt. So ist es auch oft mit Ratschlägen, die
man bekommt: Eigentlich ist einem klar, was man tun könnte
oder müsste, aber man kann es einfach nicht umsetzen!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen.


Liebe Grüße,
Ina
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

dejavu

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #3 am: 29 September 2009, 19:16:13 »

hey eichhorn

ich habe keinen partner und das seit sehr langer zeit
ich glaube, als der "gesunde" muß man ein superdickes fell haben, darf nichts persönlich nehmen und muß das, was einem dann so an den kopf geschmissen wird einfach abschütteln, iwi....
ich als "depressive" kann dir nur sagen, das vieles, was man in den schlimmen phasen denkt nicht anders wahrnehmbar ist und mir es nichts bringt, wenn man mich vom gegenteil überzeugen möchte..... ´man steckt dann so drin, in dieser welt, das alles andere nur noch böse ist, verteufelt, schlecht.....das makaberste an der situation ist für mich immer, das ich totale ruhe haben will und andrerseits möchte ich pausenlos hören, das ich geliebt werde, es wd besser wird etc ...was ich aber in o.g.situation wd abstreiten werde, weil ich es ja auch iwi nicht glauben kann...und wenn ich dann wd ruhe habe, denke ich, keiner will mit mir was zu tun haben, alle hassen mich....aber eigentlich lassen mich doch alle nur in ruhe, wie ich es wollte und dann hasse ich alles und alle und bin ungerecht, um dann wd zusammenzubrechen und zu beteuern, das mich niemand haben will,  aber eigentlich verhalten sich doch nur alle, wie ich es möchte uswusw....
dieses absolute schwarzsehen und nicht dran glauben könne, das es wd besser wird, das ist schrecklich für alle beteiligten, denn auch du als partner hast nur bedingte kräfte und mjußt auch darauf achtgeben, das du nicht mit in den strudel reingezogen wirst....
das mal so als betrachtung von mir

lg
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Mond

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #4 am: 29 September 2009, 20:01:28 »

Es gibt ein wirklich tolles Taschenbuch zu dem Thema.
Geschrieben von Betroffenen für Betroffene.

Es lohnt sich wirklich - ich habe es mir gekauft und durchgelesen.
Der für mich wichtigste Teil in dem Buch...Angehörige.

http://www.amazon.de/Schattendasein-Das-unverstandene-Leiden-Depression/dp/3540716238

Oben links ist das Buch abgebildet...klickt man drauf kann man mal in das Buch reinschauen - speziell auch das
Inhaltsverzeichnis.

Wie gesagt - mir hat es geholfen - zu verstehen, das meine Familie mich gar nicht verstehen kann.
(was für ein Satz)
Naja - sie haben es auch gar nicht versucht - aber das gehört hier nun nicht hin.

Ich finde es toll - das ich ab und an Angehörige sehe - die sich wirklich bemühen, den Partner/in zu verstehen und auch helfen zu wollen.
Es ist sicherlich nicht einfach -

lg
Mond
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eichhorn(Guest)

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #5 am: 30 September 2009, 09:05:02 »

Hallo Ihr,
erst mal an alle vielen Dank für die Antworten. Besonders bei euch, die an Depressionenn leiden möchte ich mich bedanken. Die Antworten waren für mich zum Teil schon mal echt sehr hilfreich. Besonderen Dank an Dejavu und Gypsy....ich weiß eure Offenheit echt zu schätzen!! Und vor allem auch, dass ihr euch solche Mühe gebt mir zu helfen, obwohl es euch gerade so schlecht geht. Es ist für mich gerade wichtig, eben die Wahrnehmung von euch während der Depressionen kennenzulernen. Die habe ich bisher in keinem Buch oder Artikel gefunden. Wie auch! Ich will halt gerade über das was ich nicht verstehen kann mehr wissen, denn auch wenn ich es vielleicht nicht komplett verstehen kann, weil ich es selbst einfach nie erfahren habe...zum Glück...finde ich es wichtig es zu kennen. Darin seid ihr euch ja offenbar alle einig, dass es die Wahrnehmung ist, die verzerrt und zum Teil auch sehr widersprüchlich ist. Das ist auch meine Erfahrung mit meinem Partner. Gerade dieses "Geh weg, komm her" kenne ich ziemlich gut. Geht man weg ist es im Stich lassen, bleibt man ist es auch nichts. Schwierig. Ich probiere immer in der Mitte zu bleiben...so etwas wie nicht unerreichbar und immer verfügbar aber auch nicht aufdringlich und überfürsorglich. Ob mir das gelingt ist dann halt die andere frage.
Den Fehler meinem Partner zu erzählen wie schön die Welt ist, wenn er es gerade gar nicht sehen kann, habe ich zum Glück nie gemacht. Ich war selbst jahrelang krank und weiß daher wie schrecklich solch ein Gefasel sein kann.
jetzt muss ich erst mal noch ein bisschen nachdenken über das was ihr da geschrieben habt.
Liebe Grüße an alle und nochmal danke!
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dejavu

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #6 am: 30 September 2009, 11:29:28 »

eichhorn

für jemanden wie dich, der so bemüht ist und hilfe sucht. egal ob betroffen oder angehöriger, doch immer wd gern.....
man versteht sich in solchen phasen oft selbst nicht und ist von den kleinsten dingen überfordert
soll ich essen oder nicht, rede ich mit jemandem oder nicht, starre ich an die rechte oder die linke wand.... wenn ich verabredet bin, ist es abzusehen, das ich nicht hingehen werde, denn je näher der termin rückt umso mehr angst hab ich vor dingen, die real überhaupt nicht existieren.....z.b das ich so  furchtbar aussehe, das mich alle anstarren werden, das ich mich blamieren werde, nichts vernünftiges reden werde, ich zu nichts zu gebrauchen bin uswusw...
diese spirale hört nicht mehr auf und am ende bin ich wd soweit, das haß und aggression fast unaushaltbar sind und es zu suizidgedanken kommt, weil man so nicht mehr leben möchte und nichts und niemand kann mich vom gegenteil überzeugen....
das ist dann die zeit, wo man als partner- denke ich- so sehr gefordert ist, das man aufpassen muß, sich selbst nicht zu verlieren.....
und wenn du- eichhorn-selbst schon sehr krank warst, mußt du ganz doll auf dich achten, ich weiß, wenn mal liebt, würde man alles tun aber niemals darf man sich selbst aufgeben, das hab ich sehr schmerzhaft lernen müssen.....

lg
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Eichhorn(Guest)

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #7 am: 30 September 2009, 13:16:01 »

Hallo, schon wieder das Eichhorn.
Danke Dejavu...muss dir mal sagen, dass ich dich klasse finde. Deine Offenheit ist für mich wirklich gerade total wertvoll und super hilfreich. Danke!! Ich denke diese Form der Offenheit in einer Partnerschaft hinzubekommen ist mehr als schwierig, obwohl ich von Glück reden kann einen tollen Partner zu haben, mit dem das zumindest in Momenten wo es ihm nicht ganz so schlecht geht immer mal funktioniert. Was Du beschreibst Dejavu kann ich immer wieder bei meinem Partner sehen. Dennoch kann ich immer nur mutmaßen und mir das entsprechend zusammenreimen. Du bestätigst gerade mein Einschätzung und ich sehe, dass ich nicht ganz falsch liege damit. Dennoch: Ich muss immer sehr hart meine Fassungslosigkeit über diese Wahrnehmung herunterschlucken, einfach weil ich meinen Partner für einen supertollen Menschen halte (sonst würde ich ihn ja nicht lieben) und er es so überhaupt gar nicht nötig hätte, diese Hemmungen und Unsicherheiten zu haben und schon gar nicht sich so zu hassen. Es tut immer richtig weh, wie er sich selbst zerfleischt und ich werde richtig sauer auf ihn (was komplett meschugge ist, wie ich weiß), weil in den schlechten Phasen er es ist der so fies zu ihm ist und ich dann so ein Beschützermoment bekomme. Wenn jemand außenstehendes mit ihm ihm so umgehen würde, würde ich diesem jenigen mal gehörig die Meinung pusten, wenn er es allerdings selbst tut und dann auch wieder nicht, weil es ja die Krankheit ist die das tut und dann doch auch wieder er selbst muss ich immer die Segel der Wut streichen weil ich gar nicht weiß wohin damit oder gegen wen ich sie richten könnte. Also schluck ich sie runter so weit es eben geht obwohl ich meinen Partner manchmal einfach schütteln möchte und sagen möchte: guck doch mal hin, verdammt, aber das tue ich nicht, denn es bringt ja nichts, denn er kann ja nicht hingucken bzw. sieht er etwas anderes als eigentlich da ist. Das finde ich echt super schwierig. Wie sind eure Erfahrungen in solchen Momenten. Sind das die Momente, in denen dann diese "Die Welt ist doch so schön-Sprüche" kommen? Sind das die Momente, wo es für euch anstrengend wird, weil jemand euch vom Gegenteil überzeugen möchte?
Das ist auch so eine Frage...soll ich sie ihm zeigen die Wut und das Entsetzen darüber was er gerade mit sich macht oder von den Depressionen machen lässt oder ist das sowieso Quatsch, weil er es ja selbst eigentlich weiß und setzt ihn das nur unter Druck bzw. haut das in die Schiene, dass er sich dadurch noch mehr hasst? Aber auch so ist und bleibt Wut ein Thema. Auch bei meinem Partner gibt es viele Phasen in denen er unglaublich wütend auf alles und jeden ist. So wütend dass ich manchmal Angst bekomme. Er richtet sie nie gegen mich aber diese Wut ist so erschreckend heftig. Wer kennt diese Wutphasen von sich selbst und was passiert da?
Auf die Worte von Gypsy mag ich auch noch mal kurz eingehen: also einmal hast du mich ganz schön erwischt würde ich sagen ;-)....ich bin nicht gerade der König der Sicherheit in Liebesdingen und mache es damit meinem Partner sicherlich auch nicht leichter...da hast du schon recht. Und das was du über dieses "Wir schaffen das schon" geschrieben hast, kann ich - rational hin oder her- sehr gut nachvollziehen. Vielleicht weil ich es selbst oft gehört habe und jedesmal dachte: ihr Idioten ihr habt doch keine Ahnung und vor allem wer muss das hier schaffen du oder ich....und so ähnlich fiese Dinge auf gutgemeinte Ausdrücke und eigentlich wollten ja alle nur sagen, dass ich nicht alleine bin damit...aber das war ich und das bist du auch, denn das ist man immer irgendwie. Aushalten muss man es immer selbst. Dennoch können andere einem helfen und einen unterstützen, aber abnehmen können sie es eben nicht. War es das was du damit sagen wolltest?
Zu der Antwort von Mond...ist wirklich ein schöner Satz das mit dem Verstehen und nicht verstehen. Ich finde es immer noch komplett ernüchternd und ich weigere mich immer noch anzunehmen, dass ich meinen Partner nicht verstehen können kann. Ich versuche das weiter. Das muss irgendwie gehen. Und ihr helft mir gerade dabei einen weiteren Schritt in diese Richtung zu kommen und wenn er auch nur klein ist, so ist es doch ein Schritt. Und ich habe Ausdauer ;-)
Liebe Grüße an alle und ich freue mich auf weitere Antworten!!!
Eichhorn
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21HEIDI

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #8 am: 30 September 2009, 15:37:59 »

Hallo Eichhorn!

Ich kann mich nur den vielen Worten anschließen.
Auch ich hatte mal schwere Depressionen bis hin zum ... (du weißt schon,was ich meine)
Heute bin ich ein glücklicher Mensch und brauche seit Jahren keine Antidepressiv mehr.
Kann Dir nur erzählen,wie das damals bei mir war,als ich noch mit meinem Ex zusammenwohnte,
als ich dann alleine wohnte und
seit ich wieder einen Mann an meiner Seite habe.

Und Eines will ich Dir auch sagen.Partner ist nicht gleich Partner...!
Manche Menschen werden so was nie verstehen oder sich auch nie helfen lassen,u.s.w....
Kannst gerne meinen Namen anklicken,dann schreib ich Dir gerne mehr dazu.
Wie alt seid ihr Beide denn, was macht ihr beruflich und wie war die Kindheit?(wenn man fragen darf)

Liebe Grüße,
HEIDI (45J. ) :-)
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dejavu

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #9 am: 30 September 2009, 22:23:41 »

hallo eichhorn, ganz lieben dank für das schöne kompliment...:-))
ich bin auf jeden fall dafür, seinem partner zu zeigen, wie schrecklich man sich selbst in diesen momentan fühlt..ich bin davon überzeugt, das nur dadurch eine wahrnehmung eintritt, die dem "depressiven" zeigt, das man sich sorgen macht, sich schlecht fühlt....denn was man als "depressiver" vermeiden möchte, ist, das es andren menschen mies geht wg einem selbst, man möchte eigentlich frieden und nicht schlechte gefühle.....ich glaube, wenn man vermittelt, das es einem schlecht geht damit, bewegt sich im "depressiven" etwas, das ihn wd an die realität führen kann....sozusagen das spiegelbild, das man verantwortung hat für den partner, sich nicht einfahc davonstehlen kann, wie weh man dem partner tut, ihn verletzt....in seiner ganz eigenen wahrnehmung kann man als "kranker" das nicht erkennen, ma steckt einfach zu tief drin....
die welt ist schön, es wir schon wd- sprüche sind furchtbar, es geeh nix in diesen augenblicken , gar nix.....dazu kommt da sgefühl sich rechtfertigen zu müssen, weil eben für einen selbst nix schön ist........
die unbändige wut, die dein partner hat, die kennt hier fast jeder.es gehört zu der krankheit dazu, die hilflosigkeit, machtlosigkeit, die todessehnsucht die absolut dann vorhanden ist....man hat keine kraft mehr, niemals wird wd etwas gut, man hält es nicht mehr aus, jeder ton wird zu lärm, jeder wunsch nach nähe von dir an ihn wird zur zerreißprobe, denn nähe auszuhalten in diesen momenten ist fast ausgeschlossen....
ich weiß nicht, wie lang geht es euch beiden so (schlecht)? ich kann dir nur berichten, ich bin vor ganz genau 2jahren in eine schwere depression gestürzt und war bis vor 3-4wochen ganz fest davon überzeugt, das es nie wd anders werden wird, ich wollte monatelang nur noch sterben, hab nicht gesprochen, das einzige, was mich am leben erhalten hat, war und ist mein sohn, denn für ihn mußte ich, bis ich dann für 5monate in der klink war....viele therapien, viele medikamente, viel haß, selbstverletzung....und was ich bis jetzt nicht für möglich hielt, trat ein, es geht mir lange nicht so gut wie vorher, aber auch nicht mehr so mies wie zu schlimmsten zeiten.....und ich hab die erfahrung machen dürfen, es ist wirklich so, das es wd besser werden kann, so sehr man es auch nicht zu glauben vermag....heute bin ich froh, das ich lebe, viele liebe neue menschen kennenlernen durfte u.a. durch eben die krankheit und kleine maßstäbe setze....perfektion ist mir heute egal,materielle dinge gehen mir am A....vorbei, man lernt das leben anders zu schätzen....
das wichtigste ist ein partner, wie du einer bist, der versucht, die balance zu wahren und gute und miese zeiten teilt, der einen liebt eben...:-))

lg
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Eichhorn(Guest)

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #10 am: 01 Oktober 2009, 13:09:51 »

Hallo wieder mal,
erst mal, dejavu, ebenfalls danke für das Kompliment am Schluss...bin gerade so verunsichert, ob ich für meinen Partner tauge und ihm genug geben kann, dass mir deine Worte sehr gut tun.
Ich finde ich es sehr, sehr schön und auch ermutigend, dass es dir zumindest etwas besser geht wieder.  Das gilt auch für Heidi. So wie du das geschildert hast, dejavu, war der Weg und der Preis für die Besserung ja offenbar mehr als steinig und hoch. Es zeugt finde ich von sehr viel Kraft und auch Mut. Ich bewundere dich dafür. Ich stelle mir einen so langen Aufenthalt in einer Klinik, in der du dich jeden Tag mit dieser "Scheiß Krankheit" auseinandersetzen musst, fast nicht aushaltbar vor. Da kannst du meiner meinung nach wirklich, wirklich stolz auf dich sein!!
Was du über die Nähe geschrieben hast, hat mich doch etwas erstaunt....
"jeder wunsch nach nähe von dir an ihn wird zur zerreißprobe, denn nähe auszuhalten in diesen momenten ist fast ausgeschlossen...." Hm....einerseits kann ich das wohl bestätigen, andererseits bekomme ich es aber auch immer wieder vorgeworfen, dass ich dann nicht nahe genug bin, denn das wäre es was er eigentlich bräuchte, allerdings auch nicht zulässt. Ich habe bis heute keine Ahnung wie ich mich dann verhalten kann. Gerade das ist einer der Punkte der es so unglaublich schwer macht. Aber ich denke das ist auch einfach je nach Vorgeschichte bei jedem einzelnen Betroffenen anders. Auf deine Frage wie lange es meinem Partner schon so schlecht geht...sehr lange. Schon lange bevor wir uns kennengelernt hatten, kämpfte er immer wieder damit. Das zog sich wohl schon durch die Kindheit. Mal heftiger mal weniger heftig. Im Moment scheint es sich aber zunehmend zuzuspitzen, so zumindest mein Eindruck. Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob ich es bin, die es noch schlimmer macht.
Das mit den kleinen Maßstäben kenne ich von meiner eigenen Krankheit. Es lebt sich besser wenn man nicht mehr nach dem Unerreichbaren strebt. Das zu akzeptieren, ist mir allerdings bis heute noch immer nicht ganz gelungen. Ohne diese eigene Erfahrung mit Krankheit hätte ich aber wahrscheinlich niemals das erlernt was ich heute brauche, um "anders" auf die Welt und auf andere Menschen und nicht zuletzt auch auf meinen Partner zu blicken.
lg
Eichhorn


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dejavu

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #11 am: 02 Oktober 2009, 12:07:05 »

hallo eichhorn

klar, bist du eine guter partner, deine bemühungen ihn zu verstehen und halt zu geben sind doch offensichtlich
ich kann mir vorstellen, wie verunsichert du bist und ich halte dir jetzt mal das spiegelbild vor
du bist verunsichert, ob du gut genug bist und dein partner wird in diesen schlimmen phasen niemals glauben, das er auch dir trotz allen schwierigkeiten genügt, du ihn liebst und mit ihm den weg gehen willst
man kann in diesen momenten nicht glauben, das es aber so ist, und auch das macht wut.....dieses vertrauen, fehlt einfach, weil es in den wichtigsten lebensphasen, wo es gebildet wird, nicht erlernt werden konnte.....soll heißen, dein partner wird sehr oft zweifeln, das du es ernst meinst, das du nichts anderes willst, weil er nicht sehen kann, das er es wert ist....und diese zweifel immer wd zu überwinden, machen so mürbe und du brauchst soviel kraft dafür.....
und ja, dein partner will immerzu versichert haben, das du ihm nah bist, für ihn da bist und im gleichen moment plagen ihn schon wd die zweifel, ob du es ernst meinst, was du eigentlich von ihm willst, was der preis für deine liebe ist......
er braucht dich rund um die uhr und rund um die uhr wehrt er dich ab, weil seine angst, diesen schmerz erleben zu müssen, dich vllt zu verlieren viel größer ist ......es liegt außerhalb seiner vorstellungskraft, das du einfach nur für ihn dasein möchtest, denn er kennt es nicht, die liebe, die du gibst, ohne das du eine gegenleistung erwartest, für ihn gab es bis dahin sicher immer nur leistung und gegenleistung......
also, *räusper* das sind natürlich nur vermutungen, weil ich mir denke, das es so ist
ich bin nach all den jahren jedenfalls so leer und andrerseits so voller haß, das ich es niemanden zumuten möchte, sich mit mir auseinanderzusetzen, lieber geh ich in isolation und weise alle ab......es tut einfach zu sehr weh, sich zu öffnen und somit verletzbar zu sein...
in einem gebe ich dir kein recht, es gibt keinen grund für mich, stolz zu sein, denn ich lebe für meinen sohn, nicht für mich....
ich persönlich bin mir völlig schnuppe, ich warte nur, das die tage vorbeigehen, es abend wird.....ich schlafen kann, um dieses leben nicht ertragen zu müssen....es gibt keinen freude, es gibt keine trauer, nur leere...... aggression oder angst....
manchmal gibt es kleine momente, wo ich eine winzigkeit von iwas verspüre, aber die sind selten.....und ich negiere sie sofort, denn ich hab sie nicht verdient......
lg deja
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Eichhorn(Guest)

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #12 am: 05 Oktober 2009, 12:58:11 »

Hallo Dejavu,
ich muss jetzt doch endlich mal auf deinen Beitrag antworten. Danke wieder einmal für deine Offenheit, auch wenn sie mich diesmal geschockt hat. Ich muss feststellen, dass du mit deinem Spiegelbild den Kern getroffen hast. Ja, es stimmt, dass mein Partner nicht sehen kann, dass er es wert ist, dass er kein Vertrauen in meine Liebe haben kann. Du schreibst es ist zermürbend für den Betroffenen, diese Zweifel immer wieder zu überwinden. Auch für mich ist es zermürbend, denn die Zweifel muss ich jedesmal irgendwie mit überwinden. Und ich bin derzeit gerade dabei dies wieder und wieder zu tun. Meine Gefühle für meinen Partner sind so tief und ehrlich und unverrückbar, dass sich seine Zweifel für mich so ungerecht anfühlen. Du schreibst man muss rund um die Uhr da sein, um rund um die Uhr abgewehrt zu werden...ja das trifft es wohl. Und mir gibt es dieses Gefühl von nicht genug sein, nicht genug zeigen zu können, wie viel mir diese Partnerschaft bedeutet, wie abhängig ich davon auch irgendwie bin, wie sehr ich meinen Partner brauche, weil ich solche Gefühle bisher nie hatte. Nicht in dieser Intensität und Sicherheit. Manchmal sitze ich da und frage mich was ich noch tun kann. doch manchmal kann ich auch einfach nicht mehr, weil ich einfach so hilflos bin. Ständig zu beweisen wie sehr man liebt, um dann zu sehen, dass alle Versuche dies zu tun nach hinten losgehen, es einfach nicht geglaubt werden kann ist schwer. Ich frage mich, ob es "nur" die Angst vor dem Verlust meiner Liebe ist, oder ob es vielmehr so ist, dass  die Liebe gar nicht so empfunden werden kann von meinem Partner. Wenn es bei ihm auch so ist mit diesem Zustand, dass weder Freude noch Traurigkeit da sind, sondern nur Leere...wie sieht es denn mit Liebe aus? Kannst du die empfinden für andere und sie "nur" nicht annehmen oder ist auch der Umkehrfall da? Deine Worte haben mich sehr erschreckt, wenn ich ganz ehrlich bin. Die Leere und der Haß, das Fehlen von Freude, die du beschreibst und vor allem die Konsequenz, die du daraus gezogen hast, dich in Isolation zu begeben machen mir angst, dass mein Partner irgendwann einen ähnlichen Schritt macht.  Ich habe diese Situationen immer wieder mit ihm durch und es endet immer darin, dass ich komplett am Boden liege, meine gesamte Zukunft mit ihm nicht mehr sehen kann und selbst zugeben muss, dass ich nicht mehr kann, nur noch weine und merke wie sich in mir so lange die Angst ihn zu verlieren auf die eine oder andere Weise aufgestaut hat, dass es dann alles rausplatzt. Und so wie du es schreibst sehe ich keine Möglichkeit als Partner dagegen zu steuern. Und das macht Angst,  schreckliche Angst davor den Partner zu verlieren, egal was man tut. Ohnmächtig dazustehen und zu warten bis es schließlich passiert, weil man weiß, dass nichts hilft, kein Verhalten, keine noch so ehrlichen und tiefen Gefühle. Nichts und vor allem ich und meine Liebe können seine Leere nicht ausfüllen. Ich komme mir dann so unfähig vor. Und dieses fiese egoistische Stimmchen meldet sich dann immer, das sagt..."und ich, wo bleibe ich. Warum verlässt du mich immer wieder indem du dich zurückziehst"....und das gleichzeitig mit dem wirklichen Wissen, dass mein Partner nicht anders kann, sich dafür sowieso schon so hasst...manchmal erscheint das alles wie ein unlösbarer Teufelskreis. Seine Zweifel lösen meine aus, die wiederum seine verstärken...ich frage mich ob ich genug Kraft habe in meinem ebenfalls nicht gerade glatt laufendem Leben, meinem Partner wirklich ein Partner zu sein, obwohl er es gar nicht zulässt, gleichzeitig aber genau das braucht. Vielleicht grüble ich auch einfach zu viel und muss es nehmen wie es ist. Wer weiß.
Erklär mir das bitte, dejavu, was du mit "ich persönlich bin mir völlig schnuppe" meinst. Gibt es wirklich gar keine Freude in deinem Leben? Noch nicht einmal mit oder über deinen Sohn, für den Du lebst, wie du schreibst? Warum negierst du diese Momente von irgendwas wie du es nennst gleich? Warum glaubst du denn so felsenfest, dass du es nicht verdient hast, etwas zu empfinden außer der Leere, Wut und Aggression? Ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe mit meinen ganzen Fragen. Andererseits musst Du ja nicht antworten.  Es ist nur, dass ich so viele Ähnlichkeiten zwischen Dir und meinem Partner sehe und immer noch hoffe, alles besser zu verstehen. Ich hoffe du fühlst dich dadurch nicht ausgenutzt, denn das liegt mir fern.  
Liebe Grüße
Eichhorn
Gespeichert

dejavu

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #13 am: 10 Oktober 2009, 19:06:09 »

hallo eichhorn

nein, nein, keine bange, du tritts mir nicht zu nahe und alles ist i.o. was du fragst
es ist schon so, das ich gewisse dinge als positiv empfinde, das gefühl hab, mich baut etwas auf oder es ist ok, es ist jedoch keine innere freude, keine innere emotionalität, wie ich sie mal hatte, es kommt alles nicht mehr richtig an....ja und das ich ncihts gutes verdient hab, das hat man mich schon früh gelehrt.....alles war grundsätzlich falsch wie immer ich es auch gemacht hab, ich konnte es meine eltern niemals recht machen, ich stand unter sämtlichen kontrollzwängen, beherrschung, psychische gewalt, körperliche mißhandlung als baby und kleinkind wahrschl, aber eben nicht nachweisbar, emotional vernachlässigt, bitte verzeih, wenn ich jetzt erstmal aufhöre, denn es triggert mich gewaltig...... und da meine erinnerungen im 13/14.lj beginnen, kann ich auch nichts behaupten....bis heute hat sich dann ein gefühl herausgebildet, das es eben richtig ist, wenn es mir schlecht geht, weil ich ja eben sowieso nie etwas richtig mache, richtig kann uswusw.....
meine grundeinstellung ist, das ich ein schlechter mensch bin, den es zu hassen und zu verabscheuen gilt...ich kann keine hilfe annehmen, denn dies bedeutet, das gegenleistung gefordert wird, die ich nicht erbringen kann.....es paßt nicht in mein weltbild, das mich jemand mögen könnte, weil eben ich es bin und jeder, der es mich wissen läßt, hat sehr sehr schwer zu kämpfen, bis ich es halbwegs zulasse.....glaub mir, ich weiß genau, wie dein partner sich fühlt, das er nicht zu glauben vermag, das du ihn einfach so liebst, denn in "unserer" vorstellung existiert so etwas nicht, liebe um einen selbst willen..... ich weiß auch, wie man sich als partner fühlt......ich kenne seinen todeswunsch und ich kenne deine hilflosigkeit.....
du hast es aber schon gut erkannt, du kannst nur dasein für ihn, unterstützen und lieben...mehr geht nicht......und du mußt immer damit rechnen, das es zum äußersten kommt und dir dann völlig bewußt sein, das es niemals niemals an dir gelegen hat....wenn man so tief verzweifelt ist, dann sieht man nichts mehr von dieser welt.....es ist eine ganz eigene welt, in der sich der "kranke" befindet, in die man als "gesunder" nicht eindringen kann, das klingt brutal, aber es ist die wahrheit, so sehr du es möchtest, es ist dir nicht vergönnt und mnchmal ist das auch gut so, denn es ist sehr sehr verletztend für den anderen, sprich für dich.....
dein kleines stimmchen meldte sich natürlich völlig zu recht und diwann mußt du entscheiden ganz für dich, ob deine liebe reicht oder es zu kräftezehrend wird...niemand kann dir verdenken, wenn du einen andren weg einschlägst, denn der weg, den du jetzt gehst, ist gepflastert von
tränen, hoffnungslosigkeit, dunkelheit, verletzungen von ihm an dich, die du nie im leben verstehen wirst....alles aus der verzerrten wahrnehmung der krankheit heraus, die niemals die objektive realität widerspiegeln wird oder für deinen partner sichtbar ist......die kleinen glücksmomente müssen dir ausreichen, wieder und wieder an eure liebe zu glauben, denn er wird es sein leben lang nicht können.....
schwarz und weiß....das wird dein leben sein, umgeben von leere und einem hauch von unbeschreiblichem etwas, was dich immer wd hoffen und ihn immer wd abstürzen läßt......
lg deja
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sunshine250

  • Gast
Re: Wie kann man als Partner helfen?
« Antwort #14 am: 11 Oktober 2009, 12:21:08 »

den menschen möchte ich gerne mal sehen der so geduldig ist
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