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Autor Thema: Vom Tod verfolgt  (Gelesen 12173 mal)

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kkkkkkkkkkkkkk(Guest)

  • Gast
Vom Tod verfolgt
« am: 03 November 2010, 15:20:39 »

Hallo,

ich wollt einfach mal schreiben weil es mir nicht aus dem Kopf geht. Glaubt ihr das der Tod jemanden verfolgen kann also das Leute um einen rum sterben nur weil man sie kennt?
Ich weis die überlegung ist blöd aber ich werd das Gefühl nicht los das ich schuld bin an dem tod all dieser Leute.
Ich weis sterben ist normal aber warum alle die ich liebe?
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nubis

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Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #1 am: 03 November 2010, 15:44:13 »

Hey du.

Ich kenne solche Gedanken.

Vielleicht ist das 'normal', wenn mehrere besonders nahestehende Personen sterben und es keine Antwort auf die Frage nach dem 'warum' gibt.
Dass man irgendwie versucht einen Grund zu finden - und ihn dann in Ermangelung tatsächlicher Gründe bei sich selbst findet.

Möchtest du vielleicht näher erläutern, um wen es geht, bzw wieso du meinst, es könnte an dir liegen?
« Letzte Änderung: 03 November 2010, 15:47:46 von nubis »
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

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Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #2 am: 03 November 2010, 16:21:09 »


hallo k,

daß du i.welche tode verursachst,daran glaube ich nicht.

das um manche menschen herum,viele menschen sterben,das weiß ich aus eigener erfahrung.

meine mutter,schwester,papa,oma,bester freund,einige freunde und bekannte,nachbarn,arbeitskollegen,uvm. ... tot.

l.g. fee
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Sintram

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Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #3 am: 03 November 2010, 19:06:00 »

Hallo K.

wo ich auch hinkomm und bleibe, stirbt irgendwer. Ist wirklich so.
Aber ich bezieh das schon lange nicht mehr auf mich.
Und dieses ominöse Schuldgefühl, wenn jemand mir Nahestehender stirbt, kann ich inzwischen auch relativieren.
Aber Dein Gefühl kenn ich gut. So eine Todesaura mit sich rumzuschleppen, ja todbringend zu sein.

Ist aber wirklich nichts anderes als "Einbildung" und hat mit der Realität nichts zu tun.

LG
Sintram
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kkkkkkkkkkkkkk(Guest)

  • Gast
Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #4 am: 03 November 2010, 22:46:35 »

Aber wie kann es sein das bei mir, schwester, mama, papa, großeltern (ist ja jetzt nicht so aussergewöhnlich), ex freund un damaliger freund sterben und das in 5 Jahre.
Naja zumindest bei einem weis ich das ich schuld bin, irgendwie wurd es ja besser aber jetzt mim letzten tod ist dioeses schuldgefühl wieder da und es will nimmer weg.
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Fee

  • Gast
Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #5 am: 04 November 2010, 07:32:48 »


... wie kommst du darauf,daß du am tod eines anderen menschen die schuld hast ?

hast du ihn ermordet ?

(sorry,die frage hört sich etwas blöd an .aber ich wollte dir
i.wie aufzeigen,daß du sicher keine schuld daran hast.außer du hast ihn pers. umgebracht)

oder hat er suizid begangen ?

dann schon gar nicht !

l.g. fee
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kkkkkkkkkkk(Guest)

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Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #6 am: 04 November 2010, 12:17:31 »

Ja er hatt sich umgebracht und mehr als deutlich gemacht das ich shculd bin.

Hätte ich all diese sachen nicht gesagt wäre es wohl nicht passiert.

aber ich kann es ja leider nimmer rückgängig machen
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Fee

  • Gast
Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #7 am: 04 November 2010, 13:59:42 »


ich halte z.b. nichts von dem wort "freitod",weil man so "ganz frei",sich nicht für einen suizid entscheidet (eigene erfahrung).

aaaaaaaber,genauso,finde ich es auch gemein,andere dafür verantwortlich zu machen ("ihr alle wolltet ja meinen tod !",schrieb meine mutter in ihrem abschiedsbrief).

und wenn ich mir auch meistens "unnötige schuhe anziehe",diesen nicht.

denn getan hat es nur er/sie selber !

... mit welcher begründung auch immer.
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ruach

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Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #8 am: 04 November 2010, 15:48:52 »

Hallo K,
das ist das Schlimme an einem Suizid - er lässt immer Menschen zurück, die sich fragen: Was hätte ich anders tun, sagen müssen? Was hätte ich lassen müssen? Warum habe ich nicht zugehört oder mehr Zeit gehabt oder mehr Geduld oder oder oder? Eine Antwort darauf gibt es nur in Ausnahmefällen, meist lautet die Antwort: Es hätte keinen Unterschied gemacht...
Nein - als Antwort auf Deine Frage - Nein, Du bringst anderen Menschen definitiv nicht den Tod. Und auch, wenn man Dinge gesagt oder getan hat, die man vielleicht besser nicht gesagt oder getan hätte - selbst dann treibt das andere Menschen normalerweise nicht in den Suizid. Es muss mehr gewesen sein IN diesem Menschen, das ihn dazu getrieben hat, sich das Leben zu nehmen. Es muss mehr IN ihm gewesen sein, und dieses Mehr hat mit ihm selbst zu tun, nicht mit Dir.
Es gibt Zeiten im Leben, da werden Menschen verstärkt mit dem Tod konfrontiert, das ist z.B. in bestimmten Altersphasen so oder auch, wenn sich Menschen in bestimmten peer groups aufhalten. Dann greift der Tod verstärkt ins Leben hinein. Weil die Umstände so sind wie sie sind, nicht weil Du so bist wie Du bist.
Dein Gefühl kann ich verstehen. Und es ist schwierig, einem solchen Gefühl schlicht Vernunft, Verstand, Fakten entgegenzusetzen, weil es dafür ein bisschen Distanz braucht, die Du erst wiedergewinnen musst.
Ich wünsch Dir alles Gute dafür
ruach
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Sintram

  • Gast
Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #9 am: 04 November 2010, 16:51:57 »

Ich kann @ruach nur voll zustimmen.

Die Selbsttötung ist ein absolut persönlicher Akt, der vom Individuum getroffen wird- und in letzter Konsequenz tatsächlich völlig unabhängig von anderen Menschen.

Selbst wenn er sich zuvor an Dich geklammert hat und Du seine Erwartungen nicht erfüllt hast, ja Dir Schuld und Versagen zugewiesen hat, ist der Grund und die Ursache für seine nicht wieder rückgängig und gut zu machende Handlung sehr sehr viel tiefer in seinem eigenen Selbst zu finden.

Er hatte seine Gründe, das steht fest, aber Du warst nicht der Grund, das steht ebenso fest.
Vielleicht warst Du der Mensch, der seine Entscheidung sogar noch etwas hinausgezögert hat, das ist aber dann auch das Einzige, und nicht einmal etwas Schlechtes.

Sicher, ich weiß dass man sich bitterste Vorwürfe macht, ja sich zumindest einen Teil der Schuld gibt, das ist eine vollkommen natürliche Reaktion vor dem Absoluten des Todes in nächster Umgebung.
"Hätte ich nur, warum habe ich nicht, ich wusste es doch oder hätte es wissen müssen..."

Du hast es eben nicht wirklich gewusst und konntest es nicht wirklich wissen. Erst im Nachhinein vor vollendeten Tatsachen kommt es Dir so vor, ja Du bist Dir sogar völlig sicher.
Das ist Selbstbetrug, eine Art Täuschung des Gewissens, aber diese Einsicht braucht ihre Zeit.

Du konntest es nicht verhindern, weil er selbst es so wollte. Das sind die Fakten.
Und wenn Du erst mal eine Zeit lang drüber nachgedacht hast, wirst Du sogar dahinterkommen, dass es mit Dir eigentlich nichts zu tun hat, ja nichts zu tun haben kann, weil Du es schließlich nicht wolltest.
Weil es gegen Deinen Willen geschah. Du also vollkommen unschuldig bist.

Eines Tages wirst Du es als traurige Erinnerung in Dir tragen, möglicherweise sogar als Erfahrung, die Dich weitergebracht hat.

Kopf hoch!
Sintram

 



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Ina

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Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #10 am: 05 November 2010, 07:29:18 »

Man kann niemanden anders für seinen Suizid verantwortlich machen!
Auch wenn man vielleicht von jemandem verletzt, enttäuscht, gekränkt oder was
auch immer wurde - Selbstmord ist eine Entscheidung, die jeder selbst trägt und
die man mit soetwas nicht begründen kann. Es liegt bei jedem selbst, was er aus
seinem Leben macht! Du trägst keine Schuld daran! Das musst Du Dir ganz deut-
lich bewusst machen!


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kkkkkkkkkkkkkk(Guest)

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Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #11 am: 05 November 2010, 18:37:49 »

Ja aber ich hab ihm gesgat das sein Leben total verkorkst ist, ich mein leben nicht voin einem wie ihm versauen lasse, er krank ist, mich kaputt macht, ich ihn nie nie wieder sehen will etc.
und dann hatt er seine pistole gezogen. das kann nur ich gewesen sein  wenn das so zeitnah passiert. und er hatt ja gesagt das wnen ich eh schon denke das er so krank udn kaputt ist er sich ja eh gleich umbringen kann.

Alle andere an der uni geben mir die schuld. tag für tag für tag. naja mitlerweile nach 1,5 jahren haben sies vergessen zum glück.
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Sintram

  • Gast
Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #12 am: 06 November 2010, 09:46:11 »

Er hatte eine Pistole?
Also wenn er kein Polizist war, kann das eigentlich nur bedeuten, dass er dabei war, sich auf der gegenüberliegenden Seite anzusiedeln, also sich im freien Fall auf dem Weg nach unten befand.

Und auch wenn nicht, ganz offensichtlich stellte er mit seiner Problematik eine totale Überforderung für Dich dar, vor der Du Dich völlig zu Recht geschützt und in Sicherheit gebracht hast.
Einem Menschen kann man nur dann helefen, wenn er sich helfen lässt, ansonsten reißt er einen unweigerlich mit in sein Unglück.

Du hast Dich also vollkommen richtig verhalten, und dass er Ernst gemacht hat, war längst beschlossene Sache und hatte mit Dir nichts zu tun- ganz egal, was die andern sagen, die es natürlich wieder mal besser wissen.
Vergiss sie!

Noch ein paar Gedanken:
Man kann den Besitz von Feuerwaffen in den USA nicht mit der in Europa vergleichen.
Die Vereinigten Staaten erwuchsen vor vergleichsweise kurzer Zeit aus dem "Wilden Westen", also einer archaischen Gesellschaft, in der Faustrecht, Lynchjustiz, Raubüberfälle und Schießereien quasi an der Tagesordnung waren. In den großen Städten hat sich diese "Tradition" bis heute erhalten.
Für den Durchschnittsamerikaner ist die Handfeuerwaffe ein Instrument zur Selbstverteidigung, das irgendwo versteckt hoffentlich vergeblich auf seinen Einsatz wartet.

Für einen jungen Europäer hat die Pistole eine völlig andere psychologische Wirkung.
Sie verleiht ihm das Gefühl von Macht, Unverwundbarkeit und Abenteuer. Das kann man unschwer an den Waffennarren erkennen, die ganze Arsenale in ihren Kellern bunkern, ohne je einen Schuss abgegeben zu haben oder Mitglied eines Schützenvereins zu sein.

Für einen Verzweifelten indes ist sie sowohl Zeitbombe als auch Rückversicherung.
Er passt nur noch den rechten Augenblick ab, um sie zum Einsatz bringen zu können, und wenn er davor die Möglichkeit hat, noch Jemandem eins mitzugeben nach dem Motto: "Mich wirst Du nicht so schnell vergessen können", dann tut er das auch.
Die Urangst des Menschen vor dem Vergessenwerden ist zwar vollkommen unlogisch aber umso mächtiger.
So gesehen bist Du ein pures Zufallsopfer und weiter nichts.

Du bist dabei, diese bittere Erfahrung aufzuarbeiten, das kann man daran erkennen, dass Du darüber sprechen bzw schreiben kannst. Mach weiter in diese Richtung, schließe es ab und lebe Dein Leben.

LG
Sintram
« Letzte Änderung: 06 November 2010, 10:16:49 von Sintram »
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kkkkkkkkkkkkkk(Guest)

  • Gast
Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #13 am: 06 November 2010, 10:57:54 »

eigentlich weis ich ja das ihr recht habt aber irgendwie brauch ich noch etwas zeit denke ich um all das so richtig zu bewältigen.

danke
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Sergio(Guest)

  • Gast
Re: Vom Tod verfolgt
« Antwort #14 am: 06 November 2010, 15:51:13 »

Weisst du genau diesen Satz hat auch schonmal ne Frau zu mir gesagt die ich sehr geliebt habe, daher weiss ich wie weh das tun kann. Eine Frage wieso hast du sowas überhaupt gesagt, du musstest doch damit rechnen das er dich liebt
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