Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: 1 2 3 [4] 5 6 ... 15

Autor Thema: Schönen guten Morgen  (Gelesen 22250 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Osterhasi

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #45 am: 02 April 2014, 09:35:40 »

Hallo Ihr Lieben und einen wunderschönen guten Morgen euch Allen :-),

musste gerade Wolke separat schreiben, weil ich mich so gefreut habe....

Na, was machen wir heute mit diesem wunderschönen Tag?? Sicher seid ihr schon voll in Aktion - während ich hier noch faul beim zweiten Kaffee vorm Computer hänge... aber das wird sich gleich ändern :-)) ...

Also genießt den heutigen Tag!

Euer Osterhasi

@Epines: Das Buch habe ich bestellt! Danke noch mal für deinen Tipp!!
Gespeichert

Epines

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #46 am: 02 April 2014, 09:50:55 »

Hallo liebe Osterhasi

Ich wartete schon ungeduldig auf deine "Guten Morgenwünsche" :-)

Morgens erledige ich mit meinem Kakao immer erst die Büroarbeit bis 10 Uhr und dann geht's raus.

Vom Fenster aus sehe ich die blühenden Kirschbäume vor dem strahlend blauen Himmel, ach wie ist das Leben doch schön!

Wünsche dir einen Tag voller Freude und Sonnenschein.
Alles Liebe
Epines
Gespeichert

stumm

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #47 am: 02 April 2014, 13:03:20 »

einen schönen tag wünsch ich allen :-)
Gespeichert

Osterhase

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #48 am: 03 April 2014, 06:55:31 »

Schönen guten Morgen Ihr Lieben,

während hier die Amsel wieder ihr wunderschönes Lied singt, möchte ich mal wieder ein paar Gedanken mit euch teilen. Sicher hat sich der eine oder andere schon darüber gewundert, weshalb Osterhasi oft so viel Zeit hat – klar... wir haben noch nicht Ostern ;-)) ..... OK, (schmunzel)..... aber jetzt mal „in Echt“??
OK, ich sag’s euch.... vor ein paar Wochen noch war ich kurz davor, mich vor den Baum zu knallen, weil ich mir vorkam, wie in einem Teufelsrad, das sich immer schneller dreht ... andere sprechen auch etwas verharmlost von „Hamsterrad“. Meine Selbstgespräche hörten sich so an „Hetzen hetzen hetzen – klatsch bum Baum – tot“. Ich war nur noch am rasen und alles im Laufschritt, dass ich überhaupt hinterherkam und selbst in der spärlichen Freizeit drehte sich alles nur noch ums Thema Arbeit und Mobbing, Folge waren auch schlaflose Nächte und eines Tages bekam ich während der Arbeit so krasse Ohrenschmerzen und auf dem Weg zum Auto – ich musste aufhören – es ging nichts mehr! – hatte ich sogar schon ein Geräusch im Ohr (-> Tinnitus?). Seitdem bin ich aus dem Verkehr gezogen. Was recht sportlich begann, kippte und wurde extrem gesundheitsschädlich. Beim Autofahren auf der Autobahn drosselte ich meine Geschwindigkeit von 220 km/h auf 120 km/h. Früher laute rhythmische Musik im Auto, jetzt nur noch ganz leise. Alles um mich rum wurde zu laut. Ich wurde zu „Leise“ gezwungen. Irgendwann kommt man dann auch recht viel zum Nachdenken. Einige meiner Exkurse habe ich ja schon mit euch geteilt. Was möchte ich heute mit euch teilen?.... Ich hatte ein sehr einprägsames und wirklich krasses Schlüsselerlebnis, als ich mal zu Fuß in einer Zone 30, Nähe Kindergarten plötzlich  - vor einem Zebrastreifen!!! – die Bremsen laut quietschen hörte und um ein Haar ein Kind zusammen gefahren wurde. Die Mutter reagierte – wie jede Mutter in dieser Situation – auch ich – reagiert hätte – sehr lautstark und aggressiv. Mir ging das ganze durch und durch, steckte ich doch selbst in dieser Situation, dass ich gezwungen wurde, ständig Gas zu geben und alles um mich rum zu vergessen, alles nur noch fokussiert auf irgendwelche Ziele unter extremen Termindruck. Stopp!!!!! Ich habe nun bekommen, was ich mir so sehr wünschte – viel Zeit und Ruhe. Ich ruderte mich immer mehr in die Isolation, weil ich keine Zeit mehr fand, mich um alle meine Freundinnen zu kümmern. Das tut mir jetzt ebenfalls sehr weh! Ich weiß, wo ich herkomme, war damals – als man das Wort „Hamsterrad“ in Bezug auf Arbeit noch nicht kannte, einer der geselligsten Menschen. Die neue Lektion, die ich jetzt lernen werde, trägt die Überschrift „Achtsamkeit“.
OK, das war jetzt meine Geschichte. Sicher gibt es auch sehr viele von euch, die oft mal innerlich „stopp – langsam“ gesagt haben... und sei es nur im Supermarkt, wenn andere hinter einem drängeln. Ich möchte ab jetzt auf mein Tempo achten – ihr auch??
In diesem Sinne – ACHTET  AUF  EUCH  !!!!

Wünsch euch alles Liebe und einen guten Start in den Tag. Nehmt euch die Zeit, die schönen Dinge um euch rum wahrzunehmen. Ich freu mich jetzt nachher wieder auf einen leckeren duftenden Kaffee!

Euer Osterhasi
Gespeichert

Osterhase

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #49 am: 03 April 2014, 07:19:31 »

Liebe Epines,

du hast mir so liebe Zeilen geschrieben, deshalb möchte ich dir gesondert einen wunderschönen guten Morgen wünschen :-).
Du musst die alleridyllischste Gegend um dich rum haben, habe mir hiervon schon vor meinem inneren Auge ein Bild gemalt und es sieht traumhaft aus!! Habe heute wieder ein paar offene Zeilen von mir geschrieben... sicher kann nicht jeder was damit anfangen ...aber manche vielleicht doch. Habe mich heute hier registriert, insbesondere, weil ich mich sehr gerne mit dir unterhalten würde. ... natürlich nur, wenn es dir Recht ist.... kann mir vorstellen, dass es einige Parallelen gibt. Ich muss zugeben, dass ich gestern etwas in euren Beiträgen gelesen habe...

Genieße den heutigen Tag, deinen Kakao und die vielen lieben Bienen um dich rum, die sich jetzt sicher in den wunderschönen Kirschblüten tummeln und schon ganz fleißig sind ;-)

Deine Osterhasi

Gespeichert

Frischluft

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #50 am: 03 April 2014, 07:37:12 »

Guten Morgen Hasilein,

Ich erkenne mich da gerade irgendwie selbst wieder:-)

Nach Feierabend Bleifuß auf der Autobahn - alle Autofahrer um mich herum sind nur Idioten, wobei ich diese tickende Zeitbombe - nämlich mich selbst, völlig übersehe.

Inzwischen dürfen mich auch Autos auf der Autobahn überholen, (auch wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin):-)

Ich habe mir diese Woche einfach spontan meinen Urlaubsanspruch genommen und verbringe diese Freizeit gerade sehr intensiv mit der Natur.

Sitze gerade nicht mehr so oft am PC und genieße die Sonne in vollen Zügen:-)

Im Alltag bis du wirklich ein Hamster im Rad - kein Blick für die Natur, alles dreht sich nur noch ums liebe Geld - wobei der eigentliche Sinn des Lebens schleichend verloren geht.

Ich wünsche allen einen sonnigen und erholsamen Donnerstag:-)

Alles Liebe

Frischluft

Ps. Ich lese unseren Osterhasen immer wieder gerne hier im Forum:-)

Gespeichert

Osterhase

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #51 am: 03 April 2014, 07:49:15 »

Hi lieber Frischluft,

na, dann wünsche ich dir einen wunderschönen erholsamen Urlaub! Genieße das Ausspannen und sei nachsichtig mit den ganzen Schleichern vor dir... manchmal denke ich mir .... die sind eigentlich gar nicht so dumm ;-)) .... Dennoch... diese kleinen Kopfkinos... die ich hier nicht weiter ausführen möchte .... kenne ich auch ;-)) ... bringen einen aber nicht weiter... im Gegenteil.
Vielleicht begegnest auch ein paar langohrigen KollegInnen von mir .... dann richtest schöne Grüße aus, gell? Sie haben bald eine sehr stressige Zeit vor sich ;-))...

Genieße deinen Tag heute!
Liebe Grüße
Osterhasi


Gespeichert

DreiPunkte

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #52 am: 03 April 2014, 15:05:11 »

Osterhasi,

ich finde dein angesprochenes Thema hinsichtlich des Tempos interessant und finde es dennoch tiefgreifender als ich es hier rauslese.
Das Beispiel mit der Autobahn ist sicher sehr gut, um eine parallele zum Leben aufzuzeigen.

Wie du sagst, es gibt Raser und Schleicher. Dennoch sehe ich da die Hintergründe ganz unterschiedlich.
Manche Rasen aufgrund Termindruck, Ablenkung usw. und manche schleichen genau aus denselben Gründen.

Manche Menschen fahren Ü 200 km/h, weil sie vielleicht schnell wohin müssen. Manche aus Spaß, weil sie die Geschwindigkeit lieben. Kaum jemand hat das Auto hierbei aber wirklich unter Kontrolle. Umso größer ein Auto, umso weniger merkt man das Tempo und die Straße.
Den Vergleich kann man mal mit einem kleinen alten Auto machen. Das fährt zwar nicht so schnell, aber man hat schon bei 120 km/h das Gefühl, dass es bald auseinander fällt und man vielleicht zu schnell ist.
So ist dies auch im Leben.
Es gibt Menschen, die sehr stark belastbar sind, was Stress usw. angeht.
Dann gibt es Menschen, die geraten z.B. schon an ihre Grenzen, wenn sie nur 3 Stunden am Tag arbeiten, obwohl sie denselben Gesundheitsgrad wie belastbarere Menschen an den Tag legen.
Was für manche als lässiger Tag gilt, können andere gar nicht auf Dauer durchstehen.
Hierzu gehören aber soviele Faktoren, die ein Vergleichen fast unmöglich machen.

Man sieht es z.B. auf der Arbeit. Es gibt Menschen, die machen am Tag ein Drittel von dem, was Kollegen schaffen, dennoch meinen sie, sie hätten doppelt soviel gemacht. Ist einfach eine eigene Wahrnehmung.
Dann gibt es welche, die dir sagen, sie hätten nichts geschafft an dem Tag, haben aber doppelt soviel wie andere geschafft.
Je nach Anforderung an einen selbst und das eigene Verständnis von guter Arbeit.

Auf das normale Leben bezogen ist dies vielleicht so, weil man oft nicht im Hier und Jetzt lebt. Mit den Gedanken ist man viel bei dem Erlebten oder das, was morgen ansteht.
Kaum einer schafft es, seine Zeit einfach zu genießen.
Geht es einem nicht gut, denkt man oft, das mache ich wenn es mir besser geht. Geht's einem dann besser, denkt man, das mache ich, wenn ic mehr Geld habe, hat man dann mehr Geld....
Auch werden oft kleine Pflichten gedanklich so aufgebauscht, dass sie einen nur beim Darandenken überfordern. Bei den meisten Menschen kommt aber irgendwann das schlechte Gewissen, dass es nun endlich erledigt werden muss, weil Fristen drohen o.ä. Sobald man sich dran setzt, merkt man oft, dass es doch easy war und gar nicht so schlimm wie gedacht.
Aber man belastet sich hiermit eine lange Zeit, obwohl dies unnötig ist.

Um noch mal auf dein Beispiel mit dem Autofahren zurückzukommen.
Auch Schleichen bedeutet nicht unbedingt, einen lässigen Lebensstil. Manche Menschen rasen während sie telefonieren und manche werden dabei immer langsamer.
Dann gibt's auch Menschen, die voll konzentriert rasen und den Verkehr besser im Blick haben, als die Schleicher.

Wer kennt es nicht. Man schaut in den Rückspiegel und sieht auf einmal einen rumfuchtelnden Menschen, der den Eindruck erweckt, als wolle er im eigenen Kofferraum parken. Früher verunsicherte mich dies. Doch jetzt ignorier ich dies so gut es geht (ein bisschen ist man doch nervös, schließlich braucht nur das kleinste passieren, und man ist wohl in einem schlimmen Unfall verwickelt).
Und ich bin keiner, der auf der BAB mit 80 km/h bei erlaubten 100 überholt!
Aber ich entwickelte auch hier die Einstellung, dass der sich mehr aufregt. Und der ists nicht wert, dass ich mich darüber auch aufrege und den halben Tag ärgere.
Trotzdem ärgert mich, diese Dreistigkeit, mit der die meisten Menschen einfach durchkommen.

Ich habe z.B. sehr hohe Anforderungen an mich selbst. Und sobald ich selbständig bin, wird dies auch auf meine Angestellten übergehen. Druck ist nicht mein Weg, aber Damen, die nur quatschen und einen Flüchtigkeitsfehler nach dem anderen produzieren, würde ich nicht lange dulden.
Ich finde es immer gut, wenn man untereinander ein gutes Verhältnis hat, dennoch muss auf der Arbeit die Leistung stimmen. Je nach Branche sind gute Mitarbeiter das Aushängeschild.
Dann ist man auch gerne bereit, etwas mehr als unbedingt notwendig zu zahlen. Und das wichtigste, man hat ein gutes Klima im Betrieb.

Das mit dem Zebrastreifen ist natürlich ein Schlüsselerlebnis.
Du berichtest hier soviel von solchen bildlichen Erlebnissen, dass man sich das sehr gut merken und vorstellen kann ;).

Es ist doch immer wieder interessant, wie Menschen in den unterschiedlichsten Menschen reagieren. Die Mutter in deinem Beispiel schimpfte und wurde aggressiv. Gleichzeitig kann sie die Rolle des Autofahrers einnehmen und ebenfalls aggressiv reagieren, wenn sie das Kind zu spät gesehen hätte und es einfach losgerannt wäre. Dann hätte sie die Mutter des Kindes zur besseren Vorsicht ermahnt.
Einfach, weil viele ihre eigenen Fehler in den jeweiligen Situationen nicht sehen.

Das Leben wird immer schneller.
Ich denke, es spielt hierbei auch eine wesentliche Rolle, welchen Lebensumständen man entspringt.

Ich merks ja selber. Je nachdem wie man drauf ist, fährt man z.B. auch anders. Man lässt lieber ein anderes Auto vor, wenn man Zeit hat und es einem gut geht. Ist man selbst schlecht gelaunt, winkt man kaum jemanden aus einer Seitenstraße raus.

Daher weiß ich einfach, dass es so viele unterschiedliche Hintergründe für - bleiben wir mal bei dem Beispiel  Fahrweisen gibt.
Das hängt gar nicht mal mit dem Zeitdruck zusammen, sondern kann so unterschiedliche Ursachen haben, dass man dies von außen gar nicht beurteilen kann.

Es mag sein, dass man im Alltag teils gefangen ist.
Aber auch dies kommt meiner Meinung nach sehr auf die Menschen drauf an.
Mir fallen oft schöne Dinge auf, auch wenn ich im Zeitstress bin. Gestern z.B. fuhr ich um halb 6 mit dem Zug zu einem auswärtigen Termin, wobei ich natürlich noch paar Unterlagen anschauen musste. Trotzdem hielt ich einen Moment inne, und schaute mir die Nebelfelder an, die ich so auch noch nicht gesehen habe und auch der Sonnenaufgang war so phänomenal, dass er mich sofort an die Bilder, die ich von Afrika kannte, erinnerte.
Sowas macht die Arbeit eben auch leichter.
Aber ja, du hast schon Recht. Viele nehmen sowas einfach nicht wahr, sondern nur, wenn sie Urlaub haben oder rumgammeln.

Es muss aber jeder für sich entscheiden, was er möchte und welche Ansprüche er an sein Leben stellt.
Umso höher man hinaus möchte, umso mehr muss man arbeiten.
Ich will z.B. nicht nach ganz oben und mein leben wird nie von Karriere bestimmt sein.
Ich will Kinder und Haus und Garten haben. Mein Golf in der Garage reicht mir, ich brauche keinen Jaguar oder so.
Trotzdem bin ich nun mal durch meine Ausbildung in einer Position, die mir nicht erlaubt, 6 Stunden am Tag locker zu arbeiten.
Aber auch wenn ich wie im Januar - Mitte März durchschnittlich 70-90 Stunden die Woche gearbeitet habe (was zum Glück nicht so oft vorkommt), macht mir dies oft nicht soviel aus. Klar genervt, ausgelaugt, müde, leichter gereizt usw. Aber ich weiß, wofür ich es mache.
Und ich würde eingehen, wenn ich arbeitslos in einer Einzimmerwohnung rumhocken würde.
Für andere mag dies schön sein, für mich nicht.

Daher auch wieder zum Anfang meiner Antwort. Es kommt auf die Belastbarkeit einer Person an.
Es ist sicher nicht schlimm, wenn man hier eine eher niedrige Grenze hat. Man kann dann eben auch nicht alle Jobs machen und muss einfach sein leben danach gestalten. Aber jeder kann glücklich werden.
Manche Menschen halten manche für unglücklich, weil sie vielleicht 6 Tage die Woche a 14 Stunden in ihren Unternehmen hocken und bedauern diese. Diese lieben dies vielleicht aber.

Ich lese bei dir heraus, dass du deine Worte auf dein Leben beziehst und es niemanden vorschreibst, was zu tun ist. Das habe ich auch nie, dennoch wurde es so aufgefasst.
Daher finde ich deine Schreibweise sehr interessant.
Deine Beiträge sind eh immer sehr darauf bedacht, niemanden zu verletzen und alles so zu schreiben, dass sich hier sicher kaum jemanden angegriffen fühlt.
Ja, hier wird oft kritisiert, den Zeigefinger zu erheben. Du scheinst sehr bedacht darauf zu sein, dies zu unterlassen und alles in kleine Geschichten einzubetten, welche du aus deinem Leben stammend bezeichnest und dies dann sehr sehr allgemein beschreibst.

Aber auch deine Dialoge mit Frischluft und die Formulierungen fand ich sehr sehr interessant.
Da habe ich schon seit langem eine Vermutung, aber das erzähl ich vielleicht später ;).
Gespeichert

Osterhasi

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #53 am: 03 April 2014, 15:58:21 »

Kleiner Exkurs – Tempo

Hallo lieber DreiPunkte,

hui  - ich bin froh, dass ich nicht die einzige hier bin, die dieses Thema beschäftigt. Ja, in der Tat ist Tempo absolut relativ. Meine schlappen 220 km/h sind nichts gegen ca. 400 km/h eines Bugatti Viron (??)... und im Vergleich zum Fahrrad – 20 km/h... hm... klar....   ;-))

Ich habe auch heute nochmal sehr viel über meine verschiedenen „Tempos“ im Leben nachgedacht.  Ab ca. 16 Jahre gab ich in meinem Leben immer mehr Gas. Da mein Selbstbewusstsein extrem angeknackst war, holte ich es mir durch Erfolgserlebnisse – besonders beim Sport(!) – zurück. Squash, Skifahren, Radfahren. Nichts konnte mir schnell genug gehen. Geld hatte ich damals sehr wenig,... und wenn doch, gab ich es für Ausbildungen, Sport und Reisen aus ... na ja .. und geringe Summen für’s Überleben. Auch ein Auto hatte ich nicht – egal – war trotzdem glücklich – fühlte mich frei. (Zum Glück hatte ich damals kein Auto – sonst wäre ich jetzt wohl nicht mehr hier ☺)). Irgendwann merkte ich, dass ich genau zu solch einer Person wurde, die ich sonst immer beneidet habe. Parallel dazu entwickelte sich auch mein Berufsleben recht ähnlich.... angefangen als verunsicherter Stümper habe ich mich von der Schreibkraft langsam emporgearbeitet. Lernte immer mehr hinzu – auch mit berufsbegleitenden Ausbildungen, leistete immer mehr und mehr und steigerte auch hier mein Tempo. Hinzu kam ein immer zwanghafterer Perfektionszwang. Routinearbeiten wie Reisekosten oder ähnliches gab ich ab und behielt die „Denkaufgaben“. Ich erhielt die besten Bewertungen – erzeugte aber – so kann ich mir vorstellen – Neid. Jedenfalls wurde ich hi und da mit Mobbingattacken konfrontiert. In meinem Kopfkino baute ich mir die Kulisse „Squashplatz“ auf und bei jedem, der mich versuchte, zu attackieren, hielt ich lediglich den Schläger so vor mich hin, dass mich der Ball nicht traf, aber so an mir abprallte, dass er mit der gleichen Wucht wieder meinen „Angreifer“ traf. Ich sah das ganze auch relativ sportlich und entspannt – hatte schließlich auch in diesem Bereich meine Erfolgserlebnisse... doch mit der Zeit war ich regelrecht gezwungen, mein Arbeitstempo immer mehr zu steigern, obwohl ich ständig betonte, dass ich das in diesem Tempo nicht mehr länger aushalten kann!!! Nichts tat sich. Die Termine überschlugen sich immer mehr und mir blieben immer kleinere Zeitfenster für immer mehr Arbeit. Eine Zeitlang hielt ich es durch, doch eines Tages meldeten sich meine Ohren. Davor hatte ich bereits seit einem Jahr ca. alle vier Wochen Migräneanfälle....  Ich kann mir vorstellen, dass sich das niemand so richtig vorstellen kann, der es nicht selbst erlebt hat. Ich bin deshalb auch nicht böse, da ich damals ja selbst zu denjenigen gehörte. Ja... und zurück zur Autobahn.... hier trifft sich freilich eine sehr große Artenvielfalt ;-).... und aus den verschiedensten Gründen ist der eine langsamer oder schneller.... Ich selbst habe mich heute dabei ertappt, meine Gedanken offen über Schleicher zu schreiben.... da ich mich aber in einem chronischen Lernprozess befinde, wird meine nächste Lektion auch das Kapitel „Gelassenheit und Nachsicht“ sein.... Jeder hat seine Gründe für sein individuelles Tempo. Es obliegt mir nicht, darüber zu urteilen. Jedenfalls habe ich für mich beschlossen, in meiner zweiten Lebenshälfte etwas vom Gas zu gehen ;-)... Ich muss! Sonst riskiere ich meine Gesundheit.
Dennoch ... ich möchte in jedem Fall wieder weiter arbeiten – die Arbeit und die Kollegschaft machen mir viel Spaß! .... aber eben wieder in einem normalen Tempo!

Liebe Grüße
Osterhasi

Gespeichert

DreiPunkte

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #54 am: 03 April 2014, 16:11:26 »

Danke für deine Antwort, Osterhasi,

ich finde es überhaupt nicht schlimm, mal vom Gas zu gehen. Wie du sagst, muss man dies irgendwann einmal!

Es ist sicher auch keine Schwäche. Im Gegenteil.
Mir fiels erst gestern wieder auf, wo ich so im Stress war, dass ich nach meinem Frühstück bis abends nichts mehr essen konnte.
Man merkt wie die Akkus leer werden und man immer weniger leisten kann. Man wird müde, schlapp, ausgelaugt, kann sich nur schwer konzentrieren und wird immer gereizter.
So ist dies im leben eben auf längerer Basis.
Du arbeitest, wirst irgendwann müde, nachdem die Müdigkeit verdrängt wird, schleppt sich ein allgemeines Gefühl des Fertigseins ein. Man überspielt es, da man Leistung bringen muss. Es wird immer extremer und man stellt irgendwann fest, dass man im normalen Alltag einfach abschaltet. So als nehme man nichts mehr wahr. Sobald man nicht am Schreibtisch hockt, schaltet das Gehirn aus. Man muss es erlebt haben, um es zu verstehen. Erschreckend. Aber man funktioniert einfach nur noch.
Sobald der wichtige Termin/ die Prüfung rum ist, merkt man, wie müde man ist. Davor war es einfach weg.
Aber nicht gesund.

So ist dies noch im kleineren Rahmen, als das, was du beschreibst. Klingt so bisschen nach Burn Out.

Es ist wichtig, dass man dann eine Pause nimmt und ich nehme dir das nicht übel. Im Gegenteil. Dafür brauchst dich nicht rechtfertigen.
Irgendwann geht's dir sicher besser.

Nein, das Thema Tempo beschäftigt mich jetzt nicht unbedingt so sehr. Ich lebe eben ;), da kriegt man viel mit (wenn man möchte) und macht eben seine eigenen Erfahrungen.

Gespeichert

Osterhasi

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #55 am: 03 April 2014, 16:52:16 »

Ja, dass man sich zwischendurch einfach mal müde und KO fühlt, denke ich, ist ganz normal und gehört dazu. Kommt es aber schleichend dazu, dass sich rund um die Uhr alles nur noch um Arbeit dreht, Freundschaften und Partnerschaft/Ehe darunter leiden, chronische Kopfschmerzen, chronischer Schlafmangel, Übermüdung, Konzentrationsschwäche - wie gesagt - auf längere Dauer, eventuell auch noch gepaart mit häufigen Krankheiten oder dass das Immunsystem sich mit aller Kraft gegen Krankheiten wehren muss... dann sollten die Alarmglocken läuten. Es ist so eine Gratwanderung. So schnell kippt sportlicher Elan um in .... "Teufelsrad"... mir fällt gerade kein passenderes Wort dazu ein.... bei mir steigerte sich das ganze sogar so sehr, dass ich mich irgendwann nur noch auf's Sterben freute und gar keinen Sinn mehr im Leben sah.... ich sah überhaupt nichts mehr um mich rum... war völlig blind nach außen und isolierte mich komplett von der Außenwelt.... also wirklich ein Grund zum Arzt zu gehen. Je mehr ich mich über dieses Thema auch schlau machte, desto mehr schockierte es mich vor allem, wie sehr es in unserer Gesellschaft tabuisiert wird. Klar, es ist in unserem Land üblich, nach Leistung und Karriere bewertet zu werden. Viele haben Angst um ihren Job. Nicht nur Existenzängste, sondern auch Angst, als "Außenseiter / Versager" gesehen zu werden. Es ist auch immens, welche volkswirtschaftlichen Schäden Burnout zur Folge hat. Geradezu erschreckend. Es muss m.E. unbedingt ein Umdenken stattfinden. In manchen Ländern nördlich von uns hat die "Begreifung" schon eingesetzt... Wenn ich das Stichwort "Burnout" in einer Suchmaschine eingebe, bekomme ich hierfür meistens die Symptome und was man vorbeugend dagegen tun kann. Was ich sehr vermisse, sind Informationen darüber, wie es für Betroffene, für die Erwerbsunfähigkeit o.ä. keine ideale Option darstellen, beruflich weiter gehen kann und wie man sich vor eventuellen Rückschlägen vorbeugend schützen kann....

Also kurz zusammengefasst für dich aber auch für alle, die mitlesen: achtet auf euch und auf die Signale eures Körpers!

Liebe Grüße
Osterhasi
Gespeichert

DreiPunkte

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #56 am: 03 April 2014, 17:48:43 »

Das, was du da beschreibst, habe ich schon aus deinem anderen Beitrag rausgelesen.
Ja, es klingt für mich auch so nach Arbeitssucht, Burn Out.

Klar findet man im Internet nicht viel zu Lösungen. Das ist ja oft individuell und ich denke, es ist sogar besser, wenn nicht soviele Leute was dazu schreiben.
Denn der sicherste Weg ist der eigene. Man sollte individuell lernen mit der individuellen Form klarzukommen. Für sich Lösungen entwickeln, welche einem schneller sagen, dass man wieder auf dem bekannten Weg ist.

Aber zu Krankheiten findet man ja auch oft "nur" Symptome und allgemeine Therapiemöglichkeiten. Dass man vieles nicht selber heilen kann ist klar und vor allem auch fast unmöglich, wenn man nicht genau weiß, was man hat.
Das kann das Internet ja schließlich nicht sagen.

Wie bist du da wieder rausgekommen?
Gabs irgendwann einen Zusammenbruch, der dich zwang, aufzuhören oder hast du dies noch selbst vorher eingesehen?
Wie lief dann deine Behandlung?

Ich lese aus deinen Beiträgen und deiner Schreibweise eine leichte Selbstunsicherheit raus, wenn ich dies mal sagen darf. Korrigier mich, wenn es nicht stimmt.
Das passt für mich nicht so mit dem karrierestreben, welches du beschreibst zusammen.

Welche Position du beruflich hattest, willst du sicher auch nicht sagen. Versteh ich zu gut.
Doch ich habe mich gefragt, welcher Posten Reisekosten bearbeitet, was du abgegeben hast (machen ja meist Sachbearbeiter, die nicht so viel zu sagen haben) und der Arbeitstrieb, den du beschreibst, klingt für mich eher nach einem Abteilungsleiter oder ähnlich hohem Posten, bei dem man nicht einfach Feierabend machen kann. Denn in gewissen Jobs fällt die Möglichkeit des immer weiter Strebens und freiwillig im Büro bleiben einfach aufgrund der Feierabendregelung weg.
Daher möchte ich dies gerne einfach verstehen und würd mich freuen, wenn dus mir erklären kannst :).

Ich denke aber, wenn man Burnout u.ä. hat, ist es sicher anfangs angemessen, langsam anfangen zu arbeiten und es langsam steigern. Ist natürlich ein steiniger und langer Weg. Auch in vielen Branchen und Positionen nicht möglich. Entweder man ist ganz da oder gar nicht.
Ansonsten würd ich empfehlen, mit deiner Frau/deinem Mann/Freunden irgendwas auszumachen, welche dir helfen, stopp zu sagen. Z.B. Ruf mich an, wenn ich dann nicht zu Hause bin. Sag mir, wenn du denkst, ich rutsch wieder in was blödes rein. Anfang hört man noch drauf.

Alles Gute
Gespeichert

Osterhasi

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #57 am: 03 April 2014, 19:49:19 »

Ja, der „Zusammenbruch“  war in Form von grausamen Ohrenschmerzen. Eine Woche zuvor hatte ich auch schon einen leichten Schwindelanfall – ich ahnte, dass es von der hohen Belastung kam, trank mit meiner Kollegin einen kleinen Kaffee und es wurde besser. Doch als die Ohrenschmerzen sich eines Tages so dermaßen steigerten, war an ein Weiterarbeiten nicht mehr zu denken. Ich war gezwungen aufzuhören. Hausarzt schrieb mich zwei Wochen krank und verwies mich an einen Psychologen. Nach zwei Wochen versuchte ich es mit Arbeit erneut, doch bereits nach ca. 3,5 Stunden kamen die Schmerzen erneut – bis hin zu einem Ohrengeräusch, doch da war ich bereits auf dem Weg zum Auto. In dem Moment fühlte ich mich so ausgeliefert und elend – hab geweint – ganz ehrlich. Mag den Job, mag das Team.... aber es ging einfach nichts mehr. Am gleichen Tag hatte ich zwar ein Gespräch beim Psychologen nachmittags aber leider aus Zeitmangel nur sehr kurz... er hatte mich terminlich dazwischengeschoben – kanns ihm nicht verübeln. Ein weiterer Termin erst wieder ca. 4 Wochen später. ... eine unendlich lange Zeit! Ja... endlich hatte ich wieder Zeit!!! Viel viel Zeit zum Nachdenken.... ich analysierte meine Situation, schriftlich in Form von Exceltabellen, Grafiken, Soll/Ist-Abweichung.... bin ich nicht verrückt?? Ja... so bin ich eben... verschlang sämtliche Informationen aus dem Internet, die ich über dieses Thema finden konnte. Nachts verbrachte ich mit Grübeln – ich kam etwa auf 2 – 3 Stunden Schlaf. Ansonsten verfolgten mich die Gedanken – alles stellte ich gedanklich auf den Kopf und in Frage... alles was mich beschäftigte, kam in mein „Arbeitsbuch“ rein, das immer neben meinem Bett lag. Ich war gnadenlos – gnadenlos ehrlich zu mir!! Ich versuchte, mit allen Mitteln die Situation zu begreifen. Ich begab mich bewusst in die Einsamkeit und Stille, um ganz tief in mich reinzuhören. Alles um mich rum war sowieso standardmäßig zu laut für mich. Selbst das Telefonieren. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Es konnte mir gar nicht leise genug sein. Kein Fernseher, keine Musik einfach nur Ruhe! Ich spürte, wie gut mir das Alleinsein und die Ruhe taten und setzte alles dran, mir Freiräume freizuschaufeln. Ich liebe meinen Partner sehr, doch machten wir beide auch die Hölle durch... ich war kurz davor, mich von ihm zu trennen. Inzwischen haben wir beide sehr viel gelernt und enorme Fortschritte erzielt, dennoch ist es immer noch eine sehr große Herausforderung und für uns beide neu.... das Ausloten eines erträglichen Gleichgewichts zwischen Distanz und Nähe. Depressionsfördernder Alkohol wird ersetzt durch alkoholfreies Bier. Das geht! Wir haben beide einen sehr starken Willen! Meine freien Nachmittage verbrachte/verbringe ich mit Radfahren oder Buch lesen in der Sonne. Machmal ergaben sich auch nette Gespräche, die mir gut taten. Ich wollte auch endlich wieder raus aus der Isolation. Raus unter Leute! Wieder Licht ins Leben lassen. Ich setzte mir sehr viele Ziele. Ich war ja schon mal ein sehr geselliger Mensch.... also weiß ich genau, wo ich wieder hin möchte. Im Bereich Arbeit tat/tut sich auch einiges – sowohl bei meinem Freund als auch bei mir. Bin zuversichtlich, dass auch hier für mich eine Lösung gefunden werden kann. Vorstellbar ist eine stufenweise Wiedereingliederung – langsam rantasten und sehen,  was ich mir wieder zutrauen kann. Möchte mich hier auch nicht zu sehr festlegen. Ein normales Maß würde ich mir einfach wünschen – eventuell auch 30 h/Wo, wenn es gar nicht anders geht. Zum Glück habe ich auch meine eigene kleine Wohnung, die nicht weit von der Arbeit entfernt ist. Hierhin werde ich mich öfters zurückziehen... und dann auch mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren – tut gut! Hatte ich damals auch gemacht. ... Hm... blättere gerade mein „Arbeitsbuch“ durch.... -> „Lebe ich oder werde ich gelebt? Aktiv/passiv? Schutz vor destruktiven Menschen! Opferrolle, destruktiv, Depression, Mobbing, suchtgefährdet, abhängig von Liebe, Klammern, Perfektionszwang...“.... aus einigen Büchern, die ich mir in der Bücherei ausgeliehen hatte, pickte ich die für mich interessanten Stellen raus. Telefonate mit meiner Freundin und auch mit meiner Tante waren ebenfalls extrem hilfreich. Wenn ich so intensive Zeiten erlebe, träume ich auch oft sehr symbolträchtig.... einmal ging ich in einem meiner Träume mit einer Freundin durch eine Stadt und hatte ein ganz bestimmtes Ziel. Dabei hielt ich einen Schlüssel ganz fest umklammert in meiner Hand. .... na?? Deutlicher geht es doch gar nicht mehr!!! Vieles, was ich in der Vergangenheit träumte, wurde später wahr oder warnte mich. Manchmal kam ich mir direkt vor wie eine Hexe!! Ich achte sehr stark auf meine Träume. Und was mir immer wieder hilft, ist mein fester Glaube daran, dass es die Götter gut mit mir meinen. Zu oft durfte ich das schon in der Vergangenheit erfahren. Das Vertrauen wächst. Nicht zuletzt half mir auch ein Gedicht über die Selbstachtung von C. Chaplin. Jede Krise ist wie eine Art „Urknallphase“, wo wieder etwas Neues daraus entsteht. Deshalb wirke ich – trotz Krise – wahrscheinlich so positiv. Seit ich angefangen habe, zu denken – also so richtig zu denken ;-) – arbeite ich sehr hart an mir – merke aber auch, dass es mich phasenweise Stück für Stück in meinem Leben weiter bringt. Zu viele Krisen hatte ich bereits in der Vergangenheit, dass ich gelernt habe, Vertrauen in die Zukunft zu haben. Es geht!!!

Ach ja... irgendwann hatte ich auch den nächsten Termin beim Psychologen.... ich sprudelte heraus wie ein Wasserfall und er strahlte über das ganze Gesicht und meinte nur, dass ich wohl keine Therapie nötig hätte ;-)) ...

Na ja und mein momentaner Stand: Ihr alle im Forum tut mir sehr gut!! Die Tabletten (Doxepin25 ... oder so ähnlich) nehme ich schon seit ca. 2 Wochen nicht mehr, Schlafen kann ich jetzt schon ca. 6-7 Stunden am Stück und meine hart erkämpfte Freiheit lasse ich mir nicht mehr nehmen und die Regeln, die ich mir gestellt habe, versuche ich, einzuhalten. Eine Gewaltprobe für meinen Freund. Mehr Nähe durch mehr Distanz. Gleichzeitig gibt es immens viel für mich zu lernen. Achtsamkeit, gewaltfreie Kommunikation lauten meine beiden nächsten Kapitel. Nach Ostern möchte ich einen neuen Anlauf mit der Arbeit starten. Zuvor habe ich nochmal einen Termin beim Psychologen und sehr wahrscheinlich ein Wiedereingliederungsgespräch. Hier darfst du mir die Daumen drücken – bin aber selbst sehr zuversichtlich. Und Worst Case – Jobverlust... glaub ich aber nicht... und falls doch, falle ich wieder auf die Füße. Auf jeden Fall werde ich in der Arbeit verstärkt auf die Signale meines Körpers achten... ich muss es schlichtweg...

Ach ja... du hast einen Punkt zu „meiner Unsicherheit“ erwähnt... hier stehe ich etwas auf dem Schlauch – verstehe ich nicht ganz, wie du das meinst.....

Und zu meiner Position – hast Recht – möchte ich hier nicht zu ausführlich schildern. Im Prinzip Assistentin – aber mit sehr viel Verantwortung und vielen Projekten und sehr vielen Entscheidungsfreiräumen und viele Prozesse, die ich selbst erst erarbeiten durfte. ... also sehr abwechslungsreich und herausfordernd. .... dazu eine schöne Prise Englisch. War dort einige Jahre lang im „Flow“, bis der sportliche Elan eben im Burnout endete....

Karrierestreben?? – Hm... vielleicht wirke ich so... habe darauf aber eigentlich nie so großen Wert gelegt. Ich denke, ich bin in diese Schiene einfach so „reingeraten“... vielleicht, wegen meiner Default-Einstellungen, immer alles schnellstmöglich begreifen zu wollen und immer den direktesten Weg von A nach B zu nehmen und das mit größtmöglicher Genauigkeit... Wesensarten, die sich wohl durch meine schwere Kindheit–zwangsläufig – so entwickelt haben.

So, jetzt hab ich so viel geschrieben, dass du jetzt vielleicht gar nicht mehr so schnell mit dem Lesen mitkommst.... es war halt ein kleiner Versuch, deine Fragen zu beantworten.

Und ich kann mir vorstellen, dass dies nicht deine letzten Fragen sein werden....

Wünsch dir und allen heimlichen und unheimlichen Mitlesern einen schönen Abend!

.... Jetzt wisst ihr aber schon ganz schön viel über mich....

Liebe Grüße
Osterhasi





Gespeichert

Osterhasi

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #58 am: 04 April 2014, 07:27:45 »

Hi lieber DreiPunkte,

ich glaube, ich könnte deine Frage jetzt verstanden haben.....

Weshalb ich manchmal wohl etwas unsicher wirken mag....

Ich habe extreme Angst davor, hier irgendjemanden zu verletzen. Zu oft wurde meine damals kranke Seele selbst verletzt und ich kenne die Schmerzen. Das möchte ich niemanden anderen zufügen. Sehr oft wirkte es auf mich bereits verletzend, wenn sich jemand einfach nur quasi „über mich stellte“ .... ja, denke, das ist genau der Punkt.... ich sehe uns alle hier als ein Grüppchen von gleichrangigen Personen. Ich erzähle den anderen, was mir geholfen hatte, aus meinen diversen Löchern wieder rauszukommen.
Ich möchte hier niemanden „in den Hintern treten“.... ich würde das selbst auch nicht wollen – das würde mich eher rebellisch machen... nein... vielmehr möchte ich zeigen, wie ich mich damals selbst in den Hintern getreten habe .. und jederzeit wieder tun würde ;-). Ich selbst habe heute noch ein sehr großes Problem mit Personen, die versuchen, auf mich sehr autoritär zu wirken. Hängt auch wieder mit meiner Kindheit zusammen – ich litt sehr darunter. Deshalb mache ich mich öfters lieber etwas „kleiner“, als ich wirklich bin... auch mit dem Risiko unterschätzt zu werden. Manchmal etwas fatal für solche, die versuchten, mich in die Enge zu treiben (z.B. Mobbingattacken).

Auf die Arbeit (auch Politik ;-) ..) bezogen hasse ich z.B. Dampfschwaller oder auch „Trittbrettfahrer“ (die sich mit fremden Leistungen schmücken). Ich wünsche jedem mit Personalverantwortung – also auch dir? – viel viel Glück bei der Personalauswahl. Ich denke, dass ein sehr gutes Feingefühl nötig ist, hinter die jeweilige Fassade zu blicken, um zu erkennen, was wirklich dahinter steckt – menschlich wie fachlich.

... oh, ich merke, wie ich mit meinen Gedanken gerade abschweife  - Motivation – Wertschätzung – viel Eigenverantwortung– Feedback von oben nach unten und unten nach oben... aber das ist jetzt nicht das Thema hier....

Sag mir Bescheid, ob ich deine Frage beantwortet habe, gell?

Meine gestern verfassten Gedanken arbeiteten bis jetzt in mir weiter (wegen Netzausfall musste ich alles „zwischenspeichern“) und soeben bin ich auf einen Zusammenhang gestoßen, der mich eventuell weiter bringen könnte... ich mache mich häufig kleiner, als ich wirklich bin, das heißt, ich nehme nicht den Raum ein, der mir eigentlich „zustehen“ würde, ich nehme immer sehr viel Rücksicht auf andere und vor lauter Rücksichtnahme auf die anderen lasse ich mein eigenes Wohlbefinden gänzlich außer acht. Ich lasse mich zum Beispiel auch verletzen, wenn ich fühle, dass es der andere gar nicht so meint, weil ich versuche, hinter die Kulissen zu sehen und den Zusammenhang zu begreifen, in der Arbeit habe ich einiges „noch schnell“ im Laufschritt erledigt, weil ich die Dringlichkeit „begriff“.... oder einfach, weil ich so lieb darum gebeten wurde... Gleichzeitig musste ich selbst in meiner Sch... Kindheit so viele Schmerzen aushalten, dass ich wohl ziemlich schmerzunempfindlich geworden bin und mein Körper dann eher gleich mit drastischen „Maßnahmen“ wie Ohrenschmerzen oder Lungenentzündung reagiert, wenn ich zu sehr ans Limit gehe. Wie wenn man eine schmerzunempfindliche Hand auf eine heiße Herdplatte legt  - hat ebenso böse Folgen... ich erinnere mich, wie ich als Kind immer an meinen Fingern zupfte – solange, bis das blanke Fleisch raussah und blutete – nicht wirklich normal!!! Und ich selbst empfinde mich auch als extrem hart gegen mich selber, wenn es zum Beispiel darum geht, schnell etwas zu begreifen und an einer Lösung zu arbeiten – es wird dann gerne als „karrieregeil“ oder ähnlich gesehen – wundert mich nicht... aber ich denke, ich konnte jetzt sehr viel aufdecken und klären. Ich bin jetzt sehr froh darüber, glaube diese intensiven Gedanken an dieses Thema leiten mich jetzt in die richtige Richtung -> hin zu mehr Selbstachtung. So langsam füllt sich dieses Wort mit Inhalt und ich lerne, konkret etwas damit anzufangen. Bin dir jetzt sehr dankbar für deine Frage.

Liebe Grüße
Osterhasi
Gespeichert

Osterhasi

  • Gast
Re: Schönen guten Morgen
« Antwort #59 am: 04 April 2014, 07:32:48 »

Hallo ihr Lieben und einen wunderschönen guten Morgen wünsch ich euch allen!!

Ihr seht, in meinen letzten Zeilen bin ich sehr sehr nachdenklich geworden... nichts desto trotz, lasst uns den Tag heute genießen!

Heute werde ich auf meine Selbstgespräche achten. Ich nehme mir für heute vor, mir gegenüber nachsichtig zu sein und "Fehler" zu verzeihen und ebenfalls auch anderen gegenüber...

Wünsche euch alles Liebe!
Euer Osterhasi
Gespeichert
Seiten: 1 2 3 [4] 5 6 ... 15