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Autor Thema: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr  (Gelesen 16508 mal)

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Freudestrahlend

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #15 am: 24 November 2014, 17:30:28 »

Hallo deathpoem,
heute bin ich über einen Satz gestolpert: ..".meiner Verlobten sagen könnte was los ist. Doch sie hat genug eigene Probleme..."

Ich denke, dass das kein gutes Argument ist. Ich denke, dass es in einer Beziehung nicht möglich ist, die Probleme in mein und dein aufzuteilen, da das Zusammenleben immer dadurch geprägt wird, wie es den Beteiligten geht. Denk doch bitte darüber noch einmal nach, ob du nicht doch mit ihr darüber reden kannst.

Wegen der leidigen Therapeutensuche und der Überbrückung der Zeit bis dahin: Gibt es vielleicht irgendwelche Anlaufstellen, zu denen du gehen und dort wenigstens eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen kannst? Ich weiß z.B., dass es bei kirchlichen Trägern wie der Caritas so etwas gibt.

Ich wünsche dir alles Gute
Freude
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Adrenalinpur

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #16 am: 25 November 2014, 23:43:08 »

Ich würde gerne Ratschläge geben ich glaub ich bin schon paar Jahre hier
vom Traumbuch und Tagebuchnotizen
was ein Therapeut gerne möchte
überlegt euch mal ihr wäret an seiner Stelle?
ich glaube manchmal weint auch ein Therapeut
weil er helfen möchte und am Ende ist
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deathpoem

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #17 am: 27 November 2014, 07:37:21 »

Wie heißt es doch so schön: Manchmal läuft wirklich alles schief. Habe mir eure Ratschläge zu Herzen genommen und wollte mit meiner besseren Hälfte reden. Da kommt ihr Junior und erzählt uns das er schon seit Wochen keine Hausaufgaben mehr macht,nicht lernt und alles nur weil er keinen Bock hat. Wir natürlich voll auf 180 und haben den uns den Kleinen dann zur Brust genommen. Das normale Programm halt, von wegen es ist seine Zukunft und er lernt für sich und nicht für uns, und was sonst noch so alles. Kaum war der Junior weg, liefen bei meiner Verlobten die Tränen. Man muss dazu sagen das der Junge uns schon seit über 3 Jahren wirklich nervlich strapaziert und meiner Freundin echt an die Substanz geht. Ich hab mich da etwas raus gezogen da ich das nicht mehr kann, er schafft einem nur noch. Naja, lange Rede kurzer Sinn. Mit dem reden mit Ihr war natürlich nichts und es geht Ihr dem entsprechend mies.
Langsam glaub ich echt das ich Ihr nix sagen soll, und wenn es nur deshalb ist um sie zu schonen. Ihr Sohn kostet Sie schon genug Kraft.
Für mich heißt das, das ich jetzt schaue wie ich die Festtage hinter mich bekomme, und dann?  Ich weiß nicht.
Greetz
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21HEIDI

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #18 am: 29 Dezember 2014, 13:17:59 »

Hallo Deathpoem!

Willkommen erstmal auch von mir.:-)

Warum siehst Du denn nicht das Positive im Negativem?
Du bist nicht alleine.
Du hast einen Job.
Du hast eine Lebensgefährtin.
Du hast eine Partnerin,die Dich braucht!
Ein Kind braucht EURE,also auch Deine Kraft und Wärme.
Du bist also was wert!!!
Du wirst gebraucht!!!

Liebe Grüße,
HEIDI  ;-)
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deathpoem

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #19 am: 08 Februar 2015, 09:20:57 »

Hallo zusammen,
nach dem ich einen sehr starken Schub hatte der mich wirklich in die tiefsten Tiefen der Depression gejagt hat,geht es mir im Moment wieder etwas besser. Die letzten Wochen waren extrem schlimm für mich, so das ich mich zu rein gar nichts aufraffen konnte. Sogar die Arbeit zu der ich eigentlich noch recht gerne ging wurde zu einen Tortur für mich.
Nach dem ich mit meiner Verlobten gesprochen habe war es als würde mir ein Stein vom Herzen genommen, doch an der Situation hat sich nichts geändert. Sie war sehr Verständnisvoll und hat versucht mir zu helfen, und ich glaube ohne ihre Hilfe säße ich jetzt nicht hier und würde schreiben.
Auch bei euch allen die mir viele nette und aufbauende Worte geschrieben habt möchte ich mich bedanken. Ihr habt mir wirklich gezeigt das ich nicht allein bin und da durch muß.

Vielen Dank

Deathpoem
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Freudestrahlend

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #20 am: 08 Februar 2015, 17:21:58 »

Hi Deathpoem,
schön, dass du dich meldest. Du hast einen wichtigen Schritt getan und ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht und du die Kraft hast, deinen Weg weiterzugehen.

Freude
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deathpoem

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #21 am: 16 Februar 2015, 16:24:43 »

An einigen Tagen frage ich mich ob das Leben mit uns spielt. Es gibt so viele Menschen auf der Welt die Leben sollten. Doch viele davon sterben an Krankheiten und in Kriegen die andere für sie angefangen haben. Und dann gibt es andere die sollte der Tod holen und sie wandeln immer noch unter den Lebenden. Und zum dritten gibt es welche die gerne sterben würden doch egal was sie versuchen, der Tod spuckt sie aus damit das Leben noch ein bisschen spielen kann. Es ist zum kotzen. Was soll ich denn tun. Sterben darf ich nicht, aber Leben will ich auch nicht.
Bin ich der einzige der so denkt, oder gibt es noch andere die dazu stehen schon mehrfach den Suizid versucht zu haben.
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Freudestrahlend

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #22 am: 16 Februar 2015, 19:08:39 »

In meinen Augen gibt es Fragen, auf die nur ich selber eine Antwort haben kann. Was habe ich Rotz und Wasser geheult, als ich die Autobiographie von Christoph Schlingensief gelesen habe. Ein Mensch mit dieser Lebenslust, der einfach stirbt - und hier ich, die mit dem Leben nichts anfangen kann. Und dann passierte mir etwas, das ich in meinem Roman verarbeitet habe:

"Am 9. Oktober zwitscherte Steve Ramsey im Netz eine kurze, unauffällige Meldung: "RIP Paul Hunter. Can’t believe it’s seven years ago today that we lost you." Als Belinda das sah, erinnerte sie sich, wie traurig sie damals war, dass er sich im wirklichen Leben nicht zurückkämpfen konnte, wie er es in seinen Spielen immer wieder getan hatte. Es überkam sie jetzt wieder dieses abgrundtiefe Bedauern, dass sie hier saß und mit ihrem Leben haderte, während ein Mensch so voller Lebenswillen und –freude mit Mitte Zwanzig gestorben war. Sie hatte noch das Bild vor Augen, wie der von der Chemotherapie glatzköpfige Paul mit einem strahlenden Lächeln seine neugeborene Tochter hielt und sie musste heulen. Sie fand es so himmelschreiend ungerecht. Ihr kamen diese schwülstigen Formulierungen in den Sinn – mein Leben für seins geben etc. – und dachte im nächsten Augenblick: Dein Leben ist ein so persönliches Geschenk, das du nicht einfach weiterverschenken kannst. Aber dieser Gedanke schien nicht von ihr selbst zu kommen, sie konnte damit einfach nichts anfangen. Wer also sprach da in ihrem inneren Ohr?

Am 10. Oktober wachte sie auf und Paul Hunter war bei ihr, als wäre es das Normalste auf der Welt. Sie setzte sich im Bett auf und schaute ihn an. Er lächelte, als würde er sich gerade irgendeinen Schabernack ausdenken. So hatte sie ihn immer wieder im Fernsehen und auf Fotos gesehen, lachend, scherzend. Und dann sagte er ihr klar und deutlich:
«Es hat keinen Sinn, meinen Tod oder dein Leben zu bedauern. Du bist hier, weil du hierhergehörst. Deine Aufgabe ist es, positive Energie in die Welt zu bringen und damit den Leuten zu helfen, die ich zurückgelassen habe.» Belinda war sprachlos, aber es hätte auch nichts gegeben, was sie hätte sagen wollen. Bevor er wieder verschwand, fragte er noch:
«Hast du denn eine eigene Trauer? Schau immer auf das, was du bekommen hast, was du erleben durftest und nicht auf das, was du angeblich verloren hast.» Das brachte sie wirklich zum Nachdenken. Den ganzen Tag lang stand sie unter dem Einfluss dieser Erscheinung. Jedes Mal, wenn sich ein lebensmüder Gedanke in ihr Hirn schlich, dann sah sie ihn wieder vor sich: langhaarig, lächelnd, lebensfroh. Und sie merkte, wie sie seine Ansage von Mal zu Mal ernster nahm: dass sie hier eine Aufgabe hätte. Und sie fragte sich wirklich, ob sie überhaupt eine eigene Trauer hatte. Es gab mehr und mehr Momente, in denen sie dachte: Vielleicht brauche ich einfach nur etwas ganz anderes. Vielleicht möchte ich mich einfach nur frei und unbelastet fühlen?"

Ich sage mir, das ist nicht das Leben, das mit uns spielt - das IST einfach das Leben. Jeder Mensch muss sehen, was er oder sie damit anfängt.
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deathpoem

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #23 am: 17 Februar 2015, 09:55:57 »

Wie soll am Hoffnung haben das es irgendwann vielleicht mal besser wird, wenn es keinen einzigen Tag gibt an dem man nicht an den Tod denkt. Erschwerend kommt noch dazu das ich keine NCht mehr als drei bis vier Stunden Schlaf hab. Ich schlafe gut ein aber das war es dann auch schon. Dauernd wache ich auf und mein Kopf fängt an zu denken. Ich finde keine Ruhe. Ich habe es schon mit Meditation und Autogenen Training versucht. Nix hat funktioniert. Langsam geh ich am Stock.
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Adrenalinpur

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #24 am: 22 Februar 2015, 23:46:39 »

schicke dir eine kleine weisse Blume
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deathpoem

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #25 am: 24 Februar 2015, 12:45:08 »

Danke Adrenalinpur.
Es ist schön zu wissen das es Menschen gibt die einem verstehen.
Alles wäre gut wenn bloß diese schwarzen Gedanken nicht wären die mich immer wieder um meinen Schlaf  bringen und mich nicht zurRuhe kommen lassen.
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21HEIDI

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #26 am: 09 März 2015, 13:01:12 »

Dumme Frage:
Was sagt Deine Lebensgefährtin dazu?
Sprichst Du mit ihr genauso,wie Du es hier beschreibst?

Versuch es doch mal in einem Krankenhaus,wo Du Arzt,psychologische Station,Therapie,u.s.w.. hast.
Noch was:

Vor 4 Tagen hatte ich im Bus ein Erlebnis,was irgendwie zu Dir passt. Ein Bub kränkte sich und die Tränen kullerten.2 Mitschüler redeten nur bl.d herum. Ich holte den Buben zu mir,gab ihm ein Taschentuch und sagte ihm: "Auch Traurigkeit ist ein Gefühl! Da gehören eben Tränen dazu. Genauso wie beim lustig sein eben das Lachen dazugehört.Schau Dir mal alle Leute an....siehst Du einen Menschen im Bus oder auf der Strasse,der weint? nein,oder? DU kannst stolz auf Dich sein,denn DU versteckst Deine Gefühle nicht. SUPER!!! Du hast somit mehr Gefühle als viele andere Menschen!"

Er sah mich an,bekam ein Lächeln auf seinen Lippen und bedankte sich. Dann war er sogar ein wenig stolz auf sich selbst.

Auch ein Mann sollte seiner Partnerin seine Gefühle zeigen,da gehören eben Tränen genauso dazu wie ein Lächeln!
Liebe Grüße,
HEIDI  ;-)
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deathpoem

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #27 am: 31 März 2015, 10:53:06 »

Hallo erst mal. Nach etwas längerer Zeit melde ich mich auch wieder einmal.
An 2Heidi: Nein, ich Rede im Moment nicht mit meiner Partnerin darüber wie es mir geht. Wie ich schon geschrieben habe will ich sie nicht mit meinen Problemen belasten, da sie genug um die Ohren hat. Vor allem was ihren Sohn betrifft.
Mir selbst geht es zur Zeit immer noch unverändert. Aber ich habe mich langsam daran gewöhnt.
Ich wünsche euch allen viel Kraft zum weiter machen.
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Adrenalinpur

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #28 am: 31 März 2015, 23:12:08 »

@Deathpoem

dazu kann ich dir nur sagen: ich schicke dir nochmals diese Rose
diese Rose weiss nicht wozu sie geschaffen wurde - sie ist einfach so
manchmal spürt sie ihre eigenen Dornen
manchmal verblüht sie weil sie keine Tränen des Himmels bekommt
aber ihre Wurzeln sind ihre Seele
und sie ist ein Teil von etwas Wunderbarem
manchmal blüht sie auf und gibt ihr Inneres Glühen weiter
und ihr innerstes Wissen
sie spicht dann zu anderen Lebewesen
ohne Worte
aus der Eigenheit ihres Seins
es braucht kein Papier dazu
nur die Musik der Seele die in allem ist
ein Stern der strahlt singt auch wenn man ihn nicht hört
Seelen haben Lieder und Düfte
die man in der Nacht fühlen kann ....
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deathpoem

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Re: Meine Reise ins Dunkel ohne Wiederkehr
« Antwort #29 am: 26 April 2015, 20:21:46 »

Danke Adrenalinpur,
deine Worte haben gut getan.
Nur ein kurzes Statement wie es im Moment aussieht. Ich denke immer noch täglich mehrmals an Suizid, aber zu allem Übel geht es meiner Freundin jetzt auch richtig besch.... Jetzt heißt es also wieder einmal Zähne zusammenbeißen und nicht an sich selbst denken sondern für meine Holde da sein und Ihr durch die schwere Zeit helfen. Damit hab ich wenigstens den Sinn meines Daseins erkannt. Für Andere da sein und Ihnen in Ihrer schweren Zeit helfen. Ich selbst bin es ja schon gewöhnt hinten an zu stehen. Das macht es zwar nicht besser doch irgendwie fühlt man sich gut wenn man für einander da ist.
Jetzt frag ich mich nur, wie lange ich das durchhalten kann? Bis dahin alles gute euch allen.
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