Vorsicht, könnte sein, dass ich mich ein bisschen im Ton vergreife!
was machen gegen depressive Amokfahrer?
wie erreicht man Sicherheit beim öffentlichen Kaffeetrinken oder Stadtflanieren?
Solche Sätze machen mich WÜTEND! Die Wahrscheinlichkeit beim Kaffeetrinken einen Dachziegel auf den Kopf zu bekommen ist sicherlich höher als die dabei von einem "depressiven Amokfahrer" überrollt zu werden.
Was soll der Quatsch? Keine Ahnung haben aber irgendwelche vorschnellen Schlüsse ziehen. So was ist einfach nur armselig. Ich dachte, das tun nur schlechte Journalisten.
Wirklich erschüttern tut mich aber, dass nicht nur wie üblich Personen die an einer depressiven Erkrankung leiden als gefährliche Psychos diffamiert werden sondern vor allem wenn das jemand tut der hier im Forum unterwegs ist und angeblich selbst betroffen ist.
Warum kann man nicht einfach mal das HIRN einschalten bevor man hier etwas schreibt???
Wegen solcher Vorurteile und, entschuldigung, solcher Idioten verliere ich unter Umständen meinen Job. Und alles nur weil ich verantwortungsvoll gehandelt habe und darum gebeten habe, einen Risikofaktor zu eliminieren. (Upps. Was für eine aggressive Wortwahl!) Sprich mich von einem ganz bestimmten Aspekt meines Jobs zu befreien. Eigentlich kein Problem, da ich diese spezielle Tätigkeit in meiner derzeitigen Abteilung sowieso nicht ausüben muss, ich wollte nur sicherstellen, dass ich nicht irgendwann doch wieder in die Verlegenheit komme weil ich weiß, dass ich damit im Augenblick nicht umgehen kann. Nur zum Vergleich: Jemanden mit Suizidgedanken sollte man vielleicht auch nicht unbedingt mit Strychnin hantieren lassen.
Ist ähnlich wie Nachtschichten. Ich habe gemerkt, dass die Gift für mich sind. Also habe ich alles daran gesetzt in eine Abteilung zu kommen wo es die nicht gibt.
Ich glaube also, dass man behaupten könnte, dass ich verantwortungsvoll mit meiner Erkrankung umgehe. Hätte ich Diabetes wäre es ja auch sinnvoll meine Kollegen und Vorgesetzten zu informieren, oder etwa nicht?
Tja. Aber damit stand also das Gespenst DEPRESSION im Raum. Und plötzlich hieß es: Sie dürfen keine Schichten mehr machen bei denen sie allein in der Abteilung wären.
Das war der erste Schritt. Da ging es "nur" darum, dass ich mich ja umbringen könnte wenn ich alleine im Dienst bin.
Dann folgte der zweite Schritt: "Hey! Wenn die depressiv ist, dann ist sie ja eine Gefahr für sich UND ANDERE!" - Ich sag nur "Depressive Amokfahrer!"
Und jetzt muss ich zum Amtsarzt der mich auf meine Diensttauflichkeit untersuchen soll - und darüber entscheiden wird, ob ich mit Mitte 40 in den Ruhestand versetzt werde.